Hess Swisstrolley

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Unter der Bezeichnung Swisstrolley, manchmal ST abgekürzt, vertreibt das Schweizer Unternehmen Carrosserie Hess seit 1989 niederflurige Gelenk-Trolleybusse. Es werden drei Generationen unterschieden.

Swisstrolley 1

Der Swisstrolley 1-Prototyp, hier 2008 noch bei den Verkehrsbetrieben Biel

1989 entwickelte Hess zusammen mit der Nutzfahrzeuggesellschaft Arbon & Wetzikon (NAW) als Chassis-Lieferant und Asea Brown Boveri (ABB) als Zulieferer der elektrischen Ausrüstung den ersten Niederflur-Gelenk-Trolleybus. Dieser trug die Bezeichnung NAW/Hess/ABB BGT-N beziehungsweise den neuen Markennamen Swisstrolley. Der erste Prototyp wurde 1991 vorgestellt und war – ausser in Lugano – in allen Schweizer Trolleybusstädten zu Testfahrten zu Gast, teilweise auch im regulären Linienbetrieb. 1996 wurde er an den Trolleybus Biel/Bienne verkauft und dort unter der Betriebsnummer 80 in den Bestand eingereiht. Diese wiederum gaben ihn 2008 nach Mediaș in Rumänien ab, wo er sich unter der neuen Nummer 663 bis heute im Einsatz befindet.

Die Serienproduktion des Swisstrolley 1 besteht aus 13 Wagen für die Transports Publics Genevois. Sie wurden 1993 ausgeliefert und tragen die Betriebsnummern 701 bis 713. Ihre elektrische Ausrüstung stammt jedoch, anders als beim Prototyp, von Siemens. Der Genfer Wagen 709 wurde 2003 ferner zum ersten Schweizer Doppelgelenktrolleybus umgebaut, er wird seither unter der neuen Nummer 721 geführt.

Swisstrolley 2

Swisstrolley 2 in La Chaux-de-Fonds

Im Jahr 1996 kam dann die zweite Generation des Swisstrolleys im damals neuen Hess-Design auf den Markt. Die Bezeichnung änderte sich zu BGT-N2, die elektrische Ausrüstung wurde erst durch Siemens und ab 1998 dann durch Kiepe zugeliefert. Zusammen wurden 35 Exemplare verkauft:

Baujahr Betrieb Stadt Anzahl Nummern
1996 Transports Régionaux Neuchâtelois La Chaux-de-Fonds 05 121 bis 125
1996 Städtische Verkehrsbetriebe Bern Bern 08 1 bis 8
1998 Verkehrsbetriebe Biel Biel 10 81 bis 90
1998 Städtische Verkehrsbetriebe Bern Bern 12 9 bis 20

Swisstrolley 3

Luzerner Swisstrolley 3 im alten Design

Der Swisstrolley 3, der seit 2003 gebaut wird, ist bisher der erfolgreichste Teil der Swisstrolleyserie. Basierend auf dieser Baureihe ist auch das LighTram entwickelt worden, dessen Prototyp ebenfalls 2003 fertiggestellt wurde. Nach dem Konkurs von NAW im Jahre 2002 hatte sich Hess dazu entschieden, die Chassis für ihre Busse selber zu bauen. Komponenten wie Achsen und Aufhängung werden hingegen weiterhin von Daimler-Benz bezogen. Die elektrische Ausrüstung kam nun von Vossloh, dem Nachfolgeunternehmen von Kiepe Elektrik, welches schon für die Swisstrolley 2 geliefert hatte. Die exakte Bezeichnung des Swisstrolley 3 (oft auch mit ST 3 abgekürzt) ist Hess/Vossloh-Kiepe BGT-N2C.

Der Swisstrolley 3 entwickelt sich dabei zunehmend zum Schweizer Einheits-Trolleybus. Bereits zehn von dreizehn Schweizer Betrieben setzen ihn schon ein. Ausgenommen davon sind lediglich Bern, La Chaux-de-Fonds und der Trolleybus Vevey–Villeneuve. Damit löst diese Baureihe die in der Schweiz traditionell vorherrschende Typenvielfalt aus Kleinserien und Sonderanfertigungen endgültig ab.

Design

Luzerner Swisstrolley 3 im neuen Design

Der Swisstrolley 3 wurde 2003 mit einem leicht veränderten Äusseren zum Swisstrolley 2 auf den Markt gebracht. Neu waren nur Kleinigkeiten wie die Verkleidung im Dachbereich, das Hess-Design von 1996 war zu diesem Zeitpunkt mit kleinsten Anpassungen noch aktuell. Im Innenraum fielen hauptsächlich die neuen, gebogenen Formen der Haltestangen auf. Ebenso waren die Abstellplätze beziehungsweise Stehflächen neuerdings beim zweiten und dritten Einstieg zu finden statt wie zuvor beim zweiten und vierten Einstieg. Ausserdem wurden andere Sitze eingebaut. Anzumerken ist aber, dass die Innenraumgestaltung der Wagen vom Besteller mit beeinflusst werden kann.

Ab 2006 wurde der Swisstrolley 3 im neuen Hess-Design gebaut, diese Veränderung war hauptsächlich äusserlich zu sehen. Im Innenraum wurden dabei, abgesehen von einer erneut veränderten Form der Sitze, nur Kleinigkeiten verändert.

Technisches

Folgende Angaben basieren auf den Datenblättern der Fahrzeuge der Verkehrsbetriebe Luzern, Abweichungen bei anderen Betrieben teils nicht ausgeschlossen.

Masse
Länge 17,93 m / 18,67 m 1
Breite 2,55 m
Höhe über alles 3,44 m
Antrieb
angetriebene Achsen eine oder zwei
Motorenbauweise Dreiphasen-Asynchron-Motor
Leistung 2 x 160 kW
Hilfsaggregat Dieselmotor mit Generator
Leistung Aggregat 50 kW / 80 kW 1
Sonstiges
Höchstgeschwindigkeit 65 km/h / 60 km/h 1
Elektrobremse Fahrmotor/Rekuperation
Bordelektrik 24 Volt Gleichstrom
Traktionselektrik 600 Volt Wechselstrom

1 = jeweils bezogen auf die Serie von 2004 und 2006 sowie auf die VBL-Serie von 2009. Weitere Merkmale unterscheiden sich je nach Betreiber.

Variationen vom Swisstrolley 3

Duo-Bus des Typs NGT 204 F
  • Der Doppelgelenktrolleybus Lightram basiert auf dem Swisstrolley 3
  • Nach Fribourg wurden im Jahr 2003 Duo-Busse des Typs Neoman/Hess NGT 204 F geliefert. Der Unterschied zu den Swisstrolley 3 ist einzig der Antrieb und dessen Komponenten.
  • Im Sortiment von Hess ist auch der sogenannte Eurotrolley 3, eine zweiachsige Solowagen-Variante des Swisstrolley 3, welche aber noch nie verkauft wurde.

Einsatzbetriebe

«Altes» Design (2003–2006)
Betrieb Stadt Stück Baujahre Anmerkungen
TPF Fribourg (CH) 9 2003 Neoman/Hess NGT 204 F Duo-Bus
VBL Luzern (CH) 8 2004
TPG Genf (CH) 38 2004–2005
VBL Luzern (CH) 2 2006
«Neues» Design (ab 2006)
Betrieb Stadt Stück Baujahre Anmerkungen
VBZ Zürich (CH) 18 2006–2007
VB Biel (CH) 10 2007–2008
Oberleitungsbus Solingen Solingen (D) 15 2008–2009 dreitürige Variante
Trolleybus St. Gallen St. Gallen (CH) 14 2008–2009
VBL Luzern (CH) 16 2009
Oberleitungsbus Arnhem Arnhem (NL) 9 2009 dreitürige Variante
TPF Fribourg (CH) 12 2009–2010
TN Neuchâtel (CH) 20 2009–2011
Trolleybus Winterthur Winterthur (CH) 21 2010–2011 nur dritte Achse angetrieben
TL Lausanne (CH) 35 2009–2011 in Auslieferung
Trolleybus Schaffhausen Schaffhausen (CH) 7 2011 in Auslieferung