Bernmobil
Bernmobil | |
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Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Bern 14, ![]() |
Webpräsenz | www.bernmobil.ch |
Vorstand | Ursula Wyss Michael Aebersold Severin Rangosch Barbara Schaerer Christian Burren Christoph Erb |
Betriebsleitung | René Schmied Markus Anderegg Konrad Burri Roman Gattlen Beatrice Marti Martin Stucki |
Verkehrsverbund | Libero Tarifverbund Bern-Solothurn |
Mitarbeiter | 912 |
Umsatz | 174 Mio. Schweizer Franken |
Linien | |
Spurweite | 1000 mm (Meterspur) |
Tram | 5 |
Trolleybus | 3 |
Bus | 16 |
Sonstige Linien | 18 Nachtlinien |
Anzahl Fahrzeuge | |
Straßenbahnwagen | 48 Gelenkwagen |
Trolleybusse | 27 Gelenkwagen |
Omnibusse | 44 Zweiachser 77 Gelenkwagen |
Statistik | |
Fahrgäste | 102 Mio. pro Jahr |
Fahrleistung | 10,5 Mio. km pro Jahr |
Haltestellen | 279 |
Einwohner im Einzugsgebiet |
0,3 Mio. |
Länge Liniennetz | |
Straßenbahnlinien | 40,8 km |
Trolleybuslinien | 12 km |
Buslinien | 104,9 km |
Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | 3 |
Liniennetzplan Bern ab 9. Dezember 2018 |
Bernmobil ist seit dem Jahr 2000 die Geschäftsbezeichnung des Verkehrsunternehmens der Schweizer Bundesstadt Bern. Der handelsrechtliche Name des Unternehmens lautet weiterhin Städtische Verkehrsbetriebe Bern, abgekürzt SVB. Die SVB ist seit 1999 ein rechtlich eigenständiges Unternehmen.
Das Netz von Bernmobil umfasst fünf Tramlinien, drei Trolleybuslinien und sechzehn Autobus-Linien, wobei die meisten das Stadtzentrum mit den Aussenbezirken und Vororten verbinden. Der Grossteil des zentrumsnahen Verkehrs wird von Bernmobil abgewickelt. Seit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2004 ist Bernmobil in den Tarifverbund Libero integriert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 1. Oktober 1890 fuhr das erste Tram in der Stadt Bern, es waren Triebwagen, deren Druckluftbehälter an stationären dampfbetriebenen Kompressoren geladen wurden. Am 17. Mai wurde das Netz erweitert, diesmal mit Dampftramwaylokomotiven. Mit Kaufvertrag vom 6. Juni 1898 ging das Tramnetz per 1. Januar 1900 von der Berner Tramway-Gesellschaft auf die Stadt Bern über. Diese bildete dafür die Dienstabteilung Städtische Strassenbahn Bern (SSB). Für die am 17. November 1924 eröffnete erste Autobuslinie richtete die Stadt eine neue Dienstabteilung Stadt-Omnibus Bern (SOB) ein. Der Treibstoffmangel im Zweiten Weltkrieg führte zur Einrichtung eines Trolleybusbetriebs durch die SSB. 1947 legte die Stadt die beiden Abteilungen SSB und SOB zusammen und nannte sie neu Städtische Verkehrsbetriebe Bern (SVB). Ab 1. September 1947 galt ein einheitlicher Tarif für die drei städtischen Verkehrsmittel. Damit wurde einer Petition aus der Bevölkerung entsprochen, die vier Jahre zuvor im Gemeinderat behandelt worden war.
Am 26. März 1997 beschloss der Gemeinderat, den Verkehrsbetrieb aus der Stadtverwaltung auszulagern und in eine Anstalt des öffentlichen Rechts umzuwandeln. Die Grundlage für diesen Entscheid bildete das neue kantonale Gesetz über den öffentlichen Verkehr (GöV).
Am 13. Juli 1999 wurden die Städtischen Verkehrsbetriebe Bern (SVB) im Handelsregister des Kantons Bern als eigenständiges Unternehmen eingetragen.[1] Für die Ausgliederung aus der Stadtverwaltung wurde die Rechtsform der städtischen öffentlich-rechtlichen Anstalt gewählt. Grundlage ist das Anstaltsreglement der SVB vom 28.9.1997.[2] Zum Beginn des Jahres 2000 gab sich die SVB die Geschäftsbezeichnung Bernmobil und ein neues Logo, verbunden mit einem neuen Farbkonzept mit den dominierenden Farben Rot (ähnlich RGB R210 G0 B55) und Anthrazit (ähnlich RGB R57 G57 B57). Das erste Tram im neuen Erscheinungsbild verkehrte ab dem 30. Oktober 2000. Um die Sichtbarkeit der Fahrzeuge bei Dämmerung und bei Nacht zu verbessern, erhielt Bernmobil nachträglich von der Polizei die Auflage, einen hellen Streifen anzubringen. Gleichzeitig musste die Wagennummer an Front und Heck in Silber statt Rot angebracht werden, um diese bei nächtlichen Unfallaufnahmen erkennbar zu machen.
Gleichzeitig mit der Ausgliederung aus der Stadtverwaltung wurden die Eigentumsverhältnisse und Angestelltenverhältnisse neu geregelt. Grund und Boden sowie die Immobilien, unter anderem auch die Depots und Verwaltungsgebäude, blieben im Eigentum der Stadt Bern. Ebenso die gesamte Gleis- und Fahrleitungsinfrastruktur. Bernmobil bezahlt für die Nutzung der Immobilien und der Infrastruktur eine Miete und ist auch für den Unterhalt verantwortlich. Bernmobil übernahm das gesamte Rollmaterial sowie die entsprechenden Betriebseinrichtungen, darunter auch die Betriebsmittel der Werkstätte sowie das Mobiliar der Verwaltung. Die Angestellten verloren ihren Beamtenstatus. Nach Ablauf der entsprechenden Übergangsfristen unterliegen sie nun öffentlich-rechtlichen Arbeitsverträgen.
Am 12. Dezember 2004 fand nach 20 Jahren der Wechsel vom bisherigen Tarifverbund "Bäre-Abi" auf "Libero" statt. Bernmobil erhielt für seine Linien den Nummernblock von 1 bis 33 zugeteilt, der Regionalverkehr Bern–Solothurn (RBS) die Nummern 34 bis 50. Damit verschwanden nach etwas mehr als 80 Jahren die letzten mit Buchstaben bezeichneten Linien aus dem Berner Stadtverkehr.
Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Combino-Tram auf dem Casinoplatz
Aktuelles Liniennetz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Städtische Linien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Linie | Strecke | Betriebsart | Bemerkung |
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3 | Weissenbühl – Bern Bahnhof | Tram | Radiallinie |
6 | Fischermätteli – Bern Bahnhof – Worb Dorf | Tram | |
7 | Bümpliz – Bern Bahnhof – Ostring | Tram | |
8 | Brünnen Westside Bahnhof – Bern Bahnhof – Saali | Tram | |
9 | Wabern – Bern Bahnhof – Wankdorf Bahnhof | Tram | |
10 | Köniz Schliern – Bern Bahnhof – Ostermundigen Rüti | Autobus | |
11 | Holligen – Bern Bahnhof – Neufeld P+R | Trolleybus | |
12 | Länggasse – Bern Bahnhof – Zentrum Paul Klee | Trolleybus | |
16 | Köniz Zentrum – Gurten-Gartenstadt | Autobus | |
17 | Köniz Weiermatt – Bern Bahnhof | Autobus | Test mit fünf Batteriebussen ab 2019[3] |
19 | Blinzern – Bern Bahnhof – Elfenau | Autobus | |
20 | Bern Bahnhof – Wankdorf Bahnhof | Trolleybus | |
21 | Bern Bahnhof – Bremgarten | Autobus | |
25 | Köniz Eichmatt – Büschiacker | Minibus | 2016 eingestellt |
26 | Breitenrain – Wylergut | Autobus | Quartierbus, teilweise Rundlinie |
27 | Weyermannshaus Bad – Niederwangen Bahnhof | Autobus | Tangentiallinie |
28 | Weissenbühl Bahnhof – Wankdorf Bahnhof | Autobus | Tangentiallinie |
29 | Niederwangen Bahnhof – Wabern Lindenweg | Autobus | |
30 | Bern Bahnhof – Marzilistrasse – Bern Bahnhof | Autobus | Rundlinie, fährt nur abends |
31 | Niederwangen Erle – Europaplatz Bahnhof | Autobus | |
32 | Bachmätteli – Riedbach Bahnhof | Autobus |
Regionallinien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Linie | Strecke | Betriebsart | Bemerkung |
---|---|---|---|
160 | Konolfingen Dorf – Bern Flughafen | Autobus | «Tangento» |
331 | Belp Bahnhof – Belp Riedli | Autobus | «BusBelp» |
332 | Belp Bahnhof – Belp Eissel | Autobus | «BusBelp» |
333 | Belp Bahnhof – Belp Hühnerhubel | Autobus | «BusBelp» - 2013 in die Linie 160 integriert und 3 Haltestellen aufgehoben |
334 | Belp Bahnhof – Bern Flughafen | Autobus | «AirportBus», erster und letzter Kurs von/nach Bahnhof Bern – seit 2017 als Linie 160 geführt |
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bernmobil, Städtische Verkehrsbetriebe Bern (Hrsg.): Kundenzeitschrift Fensterplatz. Ohne Verlag, Bern, verschiedene Ausgaben (Periodika) [Aktuelle Online Ausgaben siehe unter: http://www.bernmobil.ch/kundenservice/downloads/fensterplatz.php].
- Bernhard Giger und Hansueli Trachsel: Ankommen in Bern. Verlag Stämpfli, Bern 2008, ISBN 978-3-7272-1194-2
- Eric Jordanis und Matthias Hauenstein (Hrsg.): Tram-Museum: Mein Begleiter durch das Tram-Museum Bern und die Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in der Bundesstadt. Ohne Verlag, Bern 2008, ISBN 3-89610-157-9
- Christian Siposs (Hrsg.): Transparent Anschriften. Ohne Verlag, Jegenstorf 2007
- Dieter Schopfer: Das Dampftram in Bern und in der Schweiz. Verlag Endstation Ostring, Bern 2002. ISBN 3-9522545-0-9
- Peter Tschanz: Das Berner Trambuch – 150 Jahre öffentlicher Verkehr. Verlag Fischer-Media, Münsingen (Bern), 1998, ISBN 3-85681-414-0
- Städtische Verkehrsbetriebe Bern (Hrsg.): 60 Jahre Stadtomnibus Bern. Ohne Verlag, Bern 1984
- Tramverein Bern (Hrsg.): 60 Jahre Bus in Bern 1924 – 1984. Ohne Verlag, Bern 1984
- Tramverein Bern (Hrsg.): Das Rollmaterialverzeichnis der Schweizer Trams. Ohne Verlag, Bern 1982
- Städtische Verkehrsbetriebe Bern (Hrsg.): 75 Jahre SVB: ein Magazin rund um die Städtischen Verkehrsbetriebe Bern. Ohne Verlag, Bern (Bern-Wabern sowie Köniz) 1976
- Claude Jeanmaire und René Stamm: Die Überlandbahnen von Bern nach Worb. Geschichte und Rollmaterial zweier Berner Vorortsstrecken. Archiv Nr. 11, Verlag Eisenbahn, Villigen AG 1971, ISBN 3-85649-011-6
- Claude Jeanmaire: Die Strassenbahnen von Bern und Thun. Rollmaterial, Strecken, Entwicklung und Geschichte. Archiv Nr. 5, Verlag Eisenbahn, Villigen AG 1969, ISBN 3-85649-005-1
- Dr. Markus Hohl: Der öffentliche Verkehr in der Agglomeration Bern (Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht Band XLVII 1963/64 der Geographischen Gesellschaft Bern). Verlag Benteli AG, Bern 1965
- Städtische Verkehrsbetriebe Bern (Hrsg.): Eine Fahrt durch 6 Jahrzehnte: Die Entwicklung der öffentlichen Verkehrsmittel in Bern von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Hrg. Zum 60. Jubiläum der städtischen Verkehrsbetriebe von der Direktion SVB. Ohne Verlag, Bern 1960
- Peter Willen: Strassenbahnen der Schweiz. Triebwagen. Orell Füssli Verlag, Zürich 1978, ISBN 3-280-00998-7
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Offizielle Webseite der Städtischen Verkehrsbetriebe Bern
- Private Informationsseite über BERNMOBIL mit grossem Fotoarchiv
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Internet-Auszug - Handelsregister des Kantons Bern
- ↑ Anstaltsreglement der SVB
- ↑ Michael Bucher: Der neue Elektrobus – umweltschonend, aber teuer. In: bernerzeitung.ch. 20. Dezember 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018.