Hohe Geest (Seehausen)

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Hohe Geest ist ein Wohnplatz im Ortsteil Geestgottberg der Hansestadt Seehausen (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[1]

BW

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hohe Geest ist eine Straße in Geestgottberg und gleichzeitig der östliche Wohnplatz im Ortsteil. Sie liegt 5 Kilometer südlich von Wittenberge im äußersten Norden der Altmark im Biosphärenreservat Mittelelbe.[2]

Nachbarorte sind Eickhof im Westen, Eickerhöfe im Norden, Losenrade im Nordosten und Beuster im Südosten.[2]

Geesterhof und Hof Kallmeter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich gab es an der heutigen Straße nur einen Einzelhof, den Geesterhof.[3]

Der Geesterhof wurde im Jahre 1608 als Noch zur Geest[4] in einer Akte erwähnt „mit Scharbeuster im Beritt Seehausen… nur verstreute Höfe, gehen alle zu Groß Beuster in die Kirche“.[5] 1789 fehlt es im adligen Guth Gesterhof an Platz. Es gibt einen Verwalter oder Unterpächter, zwei Hausleute oder Einlieger.[5] 1804 gibt es das adlige Gut Geisterhof oder Geesterhof nebst einem Einlieger.[6] 1820 sind Eickhof und Geesterhof zwei miteinander vereinigte Güter.[7] 1840 ist der Geesthof ein Freigut.[5]

1876 kaufte Peter Kallmeter den Geesthof als Hof Nr. 5 in Geestgottberg.[8][9] Sein Sohn Karl folgte ihm, nachdem er 1885 die elterliche Windmühle in Auf dem Sande verkauft hatte.[10]:S. 93 Der Hof Kallmeter ist noch heute in Familienbesitz.[8][9]

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Marchal berichtete am Anfang des 20. Jahrhunderts: „In der Geest in Geestgottberg wurden zwischen Hof 1 und 6 Siedlungsstätten mit Spuren aus dem Ausgang der Bronze- und dem Anfang der Eisenzeit gefunden. In Geestgottberg wurden südlich des Fußsteiges, östlich Hof Nr. 6, der 1939 Kurt Kallmeter gehörte, einige Urnen gefunden und dem Völkerkundemuseum Berlin übersandt.“[10]:S. 63 Wilhelm Fascher ergänzte Ende des 20. Jahrhunderts: „Auf dem höher gelegenen Acker des Landwirtes Kurt Kallmeter in Geestgottberg, wurden in den 30ziger Jahren unseres Jahrhunderts einige Urnen mit Leichenbrand gefunden und geborgen. Diese Funde werden der ausgehenden Bronzezeit oder auch schon der frühen Eisenzeit zugeordnet.“[10]:S. 63

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1789 11
1798 12
Jahr Einwohner
1801 13
1840 23

Quelle:[5]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Geesterhof gehörten zu Kirchengemeinde Groß Beuster, die früher zur Pfarrei Groß Beuster in der Altmark gehörte.[11] Sie werden heute vom Kirchengemeindeverband Beuster-Aland im Pfarrbereich Beuster[12] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland betreut.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Hof Kallmeter gibt es einen Hofladen zur Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte, Wild und Fisch.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 117 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  2. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Meßtischblatt 40: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1873, abgerufen am 30. November 2019.
  4. zitiert nach Rohrlach: BLHA, Rep. 78, Kopiar Nr. 83, fol 123
  5. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 746, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  6. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 315, Geisterhof (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00337~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Carl von Seydlitz: Der Regierungs-Bezirk Magdeburg. Geographisches, statistisches und topographisches Handbuch. Magdeburg 1820, S. 367 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000901~SZ%3D00383~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. a b Karlheinz Kallmeter: Hofübergabe – Generationenverträge bei den Kallmeter's in Geestgottberg. Hrsg.: Helmut Kurt Block und Kulturförderverein Östliche Altmark (= Das Wissen der Region. Band 3). 1. Auflage. Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Kremkau 2008, DNB 994253249, S. 149–151.
  9. a b c Hof Kallmeter auf kallmeter.de. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  10. a b c Johann Marchal, Wilhelm Fascher: Beuster - ein Altmarkdorf an der Alten Elbe. Chronik aus nachgelassenen Aufzeichnungen. Hrsg.: Peter Marchal. Gemeinde Beuster, Beuster 2007, DNB 984510834.
  11. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 106 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  12. Pfarrbereich Beuster. Abgerufen am 13. Dezember 2020.

Koordinaten: 52° 57′ 11,6″ N, 11° 45′ 25,6″ O