Hubertus Schmidt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Oktober 2013 um 21:49 Uhr durch Nordlicht8 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das Foto zeigt das Gesicht des Dressurreiter Hubertus Schmidt. Er trägt einen schwarzen Zylinder und einen schwarzen Frack.
Hubertus Schmidt (2013)

Hubertus Schmidt (* 8. Oktober 1959 in Haaren (Bad Wünnenberg)) ist ein deutscher Dressurreiter und Ausbilder.

Leben

Hubertus Schmidt reitet vor der Kulisse des Biebricher Schlosses den Fuchswallach Donnelly. Hinter den Beinen des Pferdes ist der Bahnpunkt C des Dressurvierecks zu sehen.
Hubertus Schmidt mit Donnelly, Grand Prix beim Pfingstturnier Wiesbaden 2013

Hubertus Schmidt stammt aus einer Familie, die traditionell der Pferdezucht und der Reiterei verbunden ist. Sein Vater, Hubert Schmidt senior, wurde als Soldat zum Reiter ausgebildet. Der Fleyenhof bei Etteln in Westfalen, den Hubertus Schmidt heute als Ausbildungs- und Zuchtstall betreibt, wird seit dem 17. Jahrhundert von der Familie bewirtschaftet. Seit den 1920er Jahren befindet sich dort ein Gestüt. In den 1960er Jahren wurde von der Kaltblut- auf die Warmblutzucht umgestellt. Hubertus Schmidt begann das Reiten auf den Zuchtstuten der Familie, mit neun Jahren erhielt er die erste Reitstunde in der Reitschule Schloss Hamborn. Im Zuge der Umsiedlung des Fleyenhofs aufgrund einer Flutkatastrophe wurde 1972 auch eine Reitanlage errichtet. In der Folge intensivierte sich der Reitunterricht von Hubertus Schmidt, zuerst wurde er durch seinen Vater unterrichtet, später durch die in dem Betrieb angestellten Bereiter.

1976 begann Hubertus Schmidt seine Lehre zum Bereiter, zunächst auf dem Fleyenhof und ab 1977 im Bielefelder Reit- und Fahrclub bei Hans Gerlach, wo er 1978 die Prüfung ablegte. 1983 bestand er die Meisterprüfung mit der besonderen Auszeichnung der Stensbeck-Plakette. 1984 gewann er seine erste S-Dressur auf Pacifik, drei Jahre später war er das erste Mal in einem Grand Prix de Dressage platziert, diesmal mit Playboy. Auch im Springen hatte er Erfolge bis zur Klasse S. Hubertus Schmidt nahm immer wieder an Lehrgängen teil, vor seiner Meisterprüfung in der Deutschen Reitschule in Warendorf, später unter anderem bei Reiner Klimke und Harry Boldt. 1985 übernahm er den Fleyenhof zusammen mit seiner Frau Doris, heute stehen dort etwa 60 Pferde. Hubertus Schmidt hat über dreißig Pferde bis zur Grand-Prix-Reife ausgebildet und trainiert mehrere ausländische Reiter, unter anderem die Finnische Dressur-Mannschaft.

Ende der 1990er Jahre kam der Durchbruch im Spitzendressursport. Von 1997 bis 2004 wurde Hubertus Schmidt fünf Mal Champion der Berufsreiter. Nach mehreren Silbermedaillen und einer Bronzemedaille wurde er 2005 Deutscher Meister im Dressurreiten, was er 2007 wiederholen konnte. Seit 1999 wird er von Klaus Balkenhol trainiert. Sein bisher größter Erfolg ist die Nominierung für die Olympischen Spiele 2004 in Athen, wo er den 5. Platz in der Einzelwertung erreichte und damit Zweitbester der deutschen Reiter war. Mit der Mannschaft gewann er die Goldmedaille. Ein weiterer Höhepunkt war die Einzel-Silbermedaille bei den Europameisterschaften 2005 und die Goldmedaille mit der Mannschaft. Auch bei den Weltreiterspielen 2006 in Aachen gewann er Mannschafts-Gold. Diese Erfolge erlangte er gemeinsam mit seiner 1993 geborenen Hannoveraner Fuchsstute Wansuela Suerte (von Warkant). 2008 wurde sie auf dem internationalen Dressur- und Springfestival in Verden aus dem Dressursport verabschiedet.

Aufgrund einer Erkrankung seiner Ehefrau verkaufte Schmidt Anfang 2011 sein damaliges Spitzen-Nachwuchspferd Donnelly und gab auch dasn Nationaltraineramt der schwedischen Dressurreiter, das er damals wahrnahm, gab er an Kyra Kyrklund ab.[1] Nach einem Reitunfall des neuen Reiters von Donnelly kam der Fuchswallach wieder in den Stall von Hubertus Schmidt, wo er von dessen Bereiterin Emma Kanerva geritten wurde.[2] Seit Anfang 2013 stellt Schmidt Donnelly wieder selbst auf Turnieren vor.[3]

Hubertus Schmidt ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.

Auszeichnungen

2004 wurde Hubertus Schmidt beim Turnier der Sieger in Münster der Titel des Reitmeisters verliehen, 2008 erhielt er das Silberne Lorbeerblatt.

Erfolge

Hubertus Schmidt sitzt auf einen dunkelbraunen Dressurpferd. Dieses trägt einen grünen Siegerkrank um den Hals. Schmidt hat seinen Zylinder vom Kopf genommen und zeigt mit diesem in Richtung des Publikums. Er trägt einen hellblaue Siegerschärpe.
Hubertus Schmidt, Träger des Blauen Bandes für den Sieg im 54. Deutschen Dressur-Derby (Mai 2012)

Einzel

5. Platz Olympische Spiele 2004
Vize-Europameister 2005
Deutsche Meisterschaften:
Gold: 2005, 2007
Silber: 2000, 2003, 2004, 2006
Bronze: 2002, 2008
Championat der Berufsreiter:
1. Platz: 1997, 1998, 1999, 2000, 2004
2. Platz: 2001
Deutsches Dressur-Derby:
1. Platz: 2012

Mannschaft

Gold Olympische Spiele 2004
Europameister 2005
Weltmeister 2006
Commons: Hubertus Schmidt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hubertus Schmidts Donnelly in den USA, St. Georg, 5. Januar 2011
  2. Donnelly wieder in Deutschland, St. Georg, 8. Dezember 2011
  3. Donnelly und Schmidt wieder ein Paar, Reiter Revue International, 1. Februar 2013