Inge Borkh

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Juni 2009 um 22:38 Uhr durch 91.13.108.190 (Diskussion) (→‎Leben und Wirken). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Inge Borkh (* 26. Mai 1921[1] in Mannheim) ist eine in der Schweiz lebende deutsche Sopranistin.

Leben und Wirken

Inge Borkh wurde unter dem Namen Ingeborg Simon geboren. Sie wuchs in einem musikalischen Hause auf und begann ihre Karriere zunächst als Schauspielerin. Während ihrer Ausbildung bekam sie auch Unterricht in Tanz.

Sie studierte Gesang in Mailand und gab ihr Debüt 1940 an der Oper Luzern als Czipra in Der Zigeunerbaron von Johann Strauss. Sie sang in der Schweiz bis 1951, unter anderem die Magda in der ersten deutschsprachigen Aufführung von Gian Carlo Menottis Oper Der Konsul in Basel. Dies war ihr Durchbruch zu internationalen Erfolgen, gefolgt mit Engagements in den Opernhäusern Wien, München, Berlin, London, New York und San Francisco.

1952 sang sie bei den Bayreuther Festspielen die Freia und die Sieglinde in Der Ring des Nibelungen. 1957 übernahm sie bei den Salzburger Festspielen die Titelrolle in Elektra von Richard Strauss.

Inge Borkh verabschiedete sich relativ früh von der Opernbühne, im Jahre 1973 beendete sie in Italien ihre Opernkarierre nach sieben Vorstellungen in der Titelrolle der Oper Elektra von Richard Strauss. Danach kam sie noch kurze Zeit auf die Bühne als Schauspielerin für das Sprechtheater zurück. So spielte sie 1977 in Hamburg die Volumnia in Coriolan von William Shakespeare als Partnerin von Boy Gobert.

Sie trat nach ihrem Abschied von der Opernbühne noch als Kabarett-Künstlerin mit Solo-Abenden auf. In dieser Zeit entstand auch eine Schallplatten-Aufnahme ihrer gesungenen Memoiren unter dem Titel: „Inge Borkh singt ihre Memoiren“.

Repertoire

Sie sang vor allem in dramatischen Rollen: Aida und Lady Macbeth von Giuseppe Verdi; Tosca und Turandot von Giacomo Puccini, Leonore in Fidelio von Ludwig van Beethoven, Medea in der gleichnamigen Oper von Luigi Cherubini, Elsa, Sieglinde und Senta in den Musikdramen von Richard Wagner, Ägyptische Helena, Kaiserin und Färbersfrau von Richard Strauss. Im Bereich der Moderne übernahm sie die Antigone in der Oper von Carl Orff.

Das durch Rundfunkaufnahmen, Live-Mitschnitte und Schallplatten überlieferte musikalische Gesamtwerk von Inge Borkh einschließlich Antigone, Turandot, Klytämnestra in Iphigenie in Aulis von Christoph Willibald Gluck, Elektra und Salome wurde in den letzten Jahren auch auf CD wiederveröffentlicht.

Persönliches

Sie war verheiratet mit dem jugoslawischen Bass-Bariton Alexander Welitsch (1906-1991).

Literatur

  • Karl J. Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Dritte, erweiterte Auflage. K. G. Saur, München 1999. Band 1: Aarden-Davis, S. 396.

Biographien

  • Nicht nur Salome und Elektra: Inge Borkh im Gespräch mit Thomas Voigt 2006
  • Ich komm vom Theater nicht los. Erinnerungen und Einsichten Henschel Verlag, Berlin 1997
  • Kulissengespräche. Dusek Peter. Hundert Weltstars der Oper erzählen Anekdoten. Mit CD. Herausgegeben von den Freunden der Wiener Oper Jugend und Volk Dachs-Verlag, Wien 1993
  • Primadonna. Lob der Stimme. Natan A., Basel, Basilius Presse,1962.

Einzelnachweise

  1. Kutsch/Riemens, a.a.O., geben 1921 als Geburtsjahr an. Einige Musiklexika (Brockhaus/Riemann, Seeger) nennen dagegen 1917 als Geburtsjahr. Inge Borkh selbst gibt in ihren Erinnerungen „Ich komm' vom Theater nicht los“, S. 8, ebenfalls 1921 als Geburtsjahr an.