Institut für Rundfunktechnik

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Institut für Rundfunktechnik GmbH
— IRT —
Institut für Rundfunktechnik GmbH — IRT —
Logo
Träger: Deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, ORF und der Schweizer Sender SRG SSR
Rechtsform des Trägers: GmbH[1]
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: München, Deutschland Deutschland
Außenstelle: -
Art der Forschung: Rundfunk- und Medientechnik
Fachgebiete: Fernsehen, Ton, Online, Programmverbreitung
Leitung: Michael Hagemeyer[2]
Mitarbeiter: ca. 140[3]
Homepage: www.irt.de

Das Institut für Rundfunktechnik GmbH (IRT) ist das Forschungsinstitut aller öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD / ZDF / DRadio), Österreichs (ORF) und der Schweiz (SRG SSR) mit Sitz auf dem BR-Fernsehgelände in München-Freimann. Das IRT verfolgt gemeinnützige Zwecke und dient der Förderung des europäischen Rundfunkwesens und der europäischen Rundfunktechnik.

Sämtliche Gesellschafter erklärten 2020 ihren Gesellschaftervertrag mit dem IRT zum 31. Dezember 2020 zu kündigen.

Aktivitäten

Das Institut betreibt Forschung auf dem Gebiet der Technik von Hörfunk, Fernsehen und Internet. Es verbessert bestehende Systemlösungen für die Produktion und die Verbreitung von Rundfunkdiensten, entwickelt und beurteilt neue Technologien und begleitet deren Umsetzung in die Praxis. Das IRT vertritt die Interessen des Rundfunks durch seine Mitarbeit in verschiedenen internationalen Gremien wie z. B. EBU, ITU, DVB, WorldDAB etc.

Eine Aufstellung der jährlichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten findet sich in den Jahresberichten des Instituts.[4]

Das Institut ist Herausgeber der Technischen Richtlinien der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.[5]

Im IRT wurde bis Juni 2018 die sogenannte Wittsmoor-Liste gepflegt und der Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung gestellt. In dieser Liste wurden wichtige Daten der in Betrieb befindlichen Hörfunk- und Fernsehsender der Bundesrepublik Deutschland zentral zusammengestellt.[6]

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit informiert das Institut regelmäßig in technisch-wissenschaftlichen Kolloquien, die gemeinsam mit der Fernseh- und Kinotechnischen Gesellschaft und der Bavaria Film veranstaltet werden und als Videobeiträge abgerufen werden können.[7]

Gesellschafter

Geschichte

Vorläuferorganisationen sind unter anderem die Rundfunk-Technische Versuchsstelle der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft in Berlin (gegründet 1928), die Forschungs- und Entwicklungsstätte beim SWF in Baden-Baden und die Rundfunk-Technische Zentralstelle in Bad Homburg (gegr. 1945).[8]

2017 wurde bekannt, dass ein Anwalt, der im Auftrag des IRT Patenterlöse einsammeln sollte, einen großen Teil der Lizenzkosten von bis zu 200 Millionen Euro auf andere Konten abgezweigt haben soll. Die das Institut tragenden Sender warfen dem IRT-Management vor, sich nicht ausreichend dafür interessiert zu haben, wie sich die Werte ihrer jeweiligen Patente entwickelten und so sei dem IRT auch der Verlust nicht aufgefallen. Bis 2020 hatte der Anwalt zunächst 60 Millionen Euro zurückgezahlt. Diesen Betrag verbuchte das IRT in seiner Bilanz 2018 als Einnahme und berichtete im Geschäftsbericht vom „finanziell beste Jahr in der Geschichte des IRT“.[9] Auch den beteiligten Anstalten war vorgeworfen worden, sich nicht ausreichend mit den Aktivitäten des IRT auseinandergesetzt zu haben.[9]

Chronologie

  • 2017: Strafanzeige gegen einen Patentanwalt wegen Betrugsverdachtes[10]
  • 2019: Das Landgericht Mannheim weist die Forderung des IRT gegen den italienischen Rechtevermarkter Sisvel hinsichtlich Patenterlösen im Wert von mehr als zweihundert Millionen Euro ab.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.irt.de Die Gesellschafter. Aufgerufen am 11. Juni 2011.
  2. www.irt.de Wechsel in der Geschäftsführung des IRT. Aufgerufen am 25. Januar 2018.
  3. www.irt.de Mission. Aufgerufen am 29. September 2018.
  4. www.irt.de IRT-Jahresberichte. Aufgerufen am 3. Mai 2012.
  5. www.irt.de Die Technischen Richtlinien. Aufgerufen am 3. Mai 2013.
  6. www.irt.de Hinweis Wittsmoorliste. Aufgerufen am 29. September 2018.
  7. www.youtube.com IRT-Mediathek. Aufgerufen am 3. Mai 2013.
  8. www.irt.de Historie des IRT. Aufgerufen am 11. Juni 2011.
  9. a b NDR: Auch ARD kündigt dem Forschungsinstitut IRT. Abgerufen am 31. Januar 2020.
  10. Wegen Verdachts der Untreue zu Lasten des IRT: BR erstattet Strafanzeige gegen ehemaligen Patentanwalt - Pressemitteilung, 3. Mai 2017
  11. Axel Weidemann: IRT im Patentrechtsstreit: Über zweihundert Millionen Euro sind futsch. In: www.faz.net. 25. September 2019, abgerufen am 25. September 2019.