Internationale Hängegleiter- und Gleitschirmflug-Kommission

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Die Internationale Hängegleiter- und Gleitschirmflug-Kommission (engl.: Hang Gliding and Paragliding Commission, kurz CIVL vom ursprünglichen französischen Namen Commission Internationale de Vol Libre) ist für die Organisation, Regeln und Durchführung von internationalen Bewerben im Bereich Hängegleiten und Gleitschirmfliegen verantwortlich. Die CIVL ist eine von mehreren Kommissionen der Fédération Aéronautique Internationale (FAI)[1], des weltweiten Dachverbandes des Luftsports.

Die CIVL wurde 1975 unter dem Namen Commission Internationale de Vol Libre ‚Internationale Kommission für das freie Fliegen‘ gegründet. Wie bei vielen anderen Kommissionen der FAI wurde der Name inzwischen anglisiert, wobei das alte Kürzel beibehalten wurde. 1976 wurde die erste Hängegleiter-Weltmeisterschaft in Kössen (Österreich) ausgetragen.[2] 1989 folgte die erste Gleitschirm-Streckenflug-Weltmeisterschaft, ebenfalls in Kössen.[3] Im Jahr 2000 wurde die erste Gleitschirm-Punktlande-Weltmeisterschaft in Middle Wallop (Vereinigtes Königreich) ausgetragen und 2006 wurde die letzte Ausgabe des Red Bull Vertigo in Villeneuve (Schweiz) als erste Gleitschirmakrobatik-Weltmeisterschaft anerkannt.

2012 reagierte die CIVL auf die steigende Beliebtheit des Online-Contest-Formats und begründete den World XC Online Contest.

Biwakfliegen wird von der FAI nicht offiziell als Disziplin anerkannt.

Mit Streckenfliegen und Punktlanden bewarb die FAI Gleitschirmfliegen als eine von insgesamt 26 Sportarten für die Aufnahme in das olympische Programm für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio.[4] Die FAI schaffte es allerdings nicht über die erste Bewerbungsphase hinaus.[5]

Als oberste Behörde im Hängegleiter- und Gleitschirmsport ist die CIVL für Sektion 7 des Sporting Codes der FAI zuständig, worin die Wettbewerbsregeln für diese Sportarten definiert werden.[6] Zusätzlich fallen unter anderem folgende Bewerbe unter ihre Zuständigkeit:

  • FAI World Hang Gliding Championship (Hängegleiter-Weltmeisterschaft)
  • FAI World Paragliding XC Championship (Gleitschirm-Streckenflug-Weltmeisterschaft)
  • FAI World Paragliding Accuracy Championship (Gleitschirm-Punktlande-Weltmeisterschaft)
  • FAI World Paragliding Aerobatics Championship (Gleitschirmakrobatik-Weltmeisterschaft)
  • FAI World XC Online Contest (WXC)

Leistungsabzeichen

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Angelehnt an die Leistungsabzeichen im Segelflug (siehe Internationale Segelflugkommission) werden auch von der CIVL Leistungsabzeichen vergeben.[7] Die Leistungsabzeichen werden in folgenden Kategorien verliehen:

  • Gleitschirm Streckenflug
  • Hängegleiten Streckenflug
  • Gleitschirm Punktlanden

Für die Silbernen und Goldenen Leistungsabzeichen im Streckenflug müssen jeweils drei Anforderungen erfüllt werden. Diese müssen nicht alle im selben Flug erfüllt werden.

Abzeichen
Bronze   a)
  • Streckenflug von 30 km oder
  • Flugdauer von 1,5 Stunden oder
  • Höhengewinn von 500 m
vier aufeinanderfolgende Landungen innerhalb von 1 m eines Landepunktes
Silber   b)
  • Streckenflug von 75 km und
  • Flugdauer von 3 Stunden und
  • Höhengewinn von 1000 m
  • Streckenflug von 100 km und
  • Flugdauer von 3 Stunden und
  • Höhengewinn von 1000 m
vier aufeinanderfolgende Landungen mit Gesamtabstand von max. 1 m zum Landepunkt
Gold   c)
  • Streckenflug von 125 km und
  • Flugdauer von 5 Stunden und
  • Höhengewinn von 2000 m
  • Streckenflug von 150 km und
  • Flugdauer von 5 Stunden und
  • Höhengewinn von 2000 m
vier aufeinanderfolgende Landungen innerhalb von 10 cm eines Landepunktes
Diamanten  d) Ein Flug über 200 km freie Strecke Ein Flug über 300 km freie Strecke vier aufeinanderfolgende Landungen mit Gesamtabstand von max. 10 cm zum Landepunkt
Ein Höhengewinn von 3000 m Ein Höhengewinn von 3000 m
Ein Flug über 200 km auf einem Dreieckskurs Ein Flug über 300 km auf einem Dreieckskurs
a) 
Das Bronzene Leistungsabzeichen sollte für die meisten Piloten im ersten Jahr erreichbar sein
b) 
Das silberne Leistungsabzeichen kann innerhalb von ein bis zwei Jahren nach dem bronzenen erreicht werden
c) 
Das goldene Leistungsabzeichen sollte für die meisten Piloten innerhalb von fünf Jahren Streckenfliegen erreichbar sein
d) 
Zusätzlich können noch bis zu drei Diamanten-Abzeichen erreicht werden. Je Bedingung wird ein Diamant-Abzeichen vergeben

Als Kommission der FAI vergibt auch die CIVL individuelle Auszeichnungen für außergewöhnliche Förderungen des Sports.[8]

Hängegleiter und Paragleiter Diplom

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Das FAI Hang Gliding and Paraglidng Diploma wurde im Jahr 1979 ins Leben gerufen und kann jährlich an eine Person verliehen werden, die durch außergewöhnliche Initiative, Arbeit oder Leitung zur Entwicklung von Hängegleitern bzw. später auch Gleitschirmen beigetragen hat. Ausgezeichnete Personen sind:

  • 2019: FrankreichFrankreich Jean Louis Darlet
  • 2018: AustralienAustralien Pat Crowe
  • 2017: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Donnita Hall
  • 2016: Mexiko Miguel Gutierrez Fernandez
  • 2015: FrankreichFrankreich Daniel Raibon-Pernoud
  • 2011: Ungarn Miklos Onody
  • 2010: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rod Fuller
  • 2006: AustralienAustralien John Dickenson
  • 2005: ItalienItalien Alfio Caronti
  • 2004: Korea Sud Gin Seok Song
  • 2002: JapanJapan Yusuke Yamazaki
  • 2001: Ungarn Peter „Pamir“ Halmos
  • 1999: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rob Whittall
  • 1997: AustralienAustralien Paul Mollison
  • 1996: JapanJapan Yoshiki Oka
  • 1996: JapanJapan Etsushi Matsuo
  • 1995: SpanienSpanien Salvador Mogas Filva
  • 1992: Schweiz Thomas B. Bosshard
  • 1990: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich André Milewski
  • 1989: Danemark John Carlsen
  • 1988: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rick Wilson
  • 1987: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Richard T. Heckman
  • 1986: FrankreichFrankreich Gérard Thevenot
  • 1984: OsterreichÖsterreich Herbert Stollinger
  • 1983: Norwegen Stein Arne Fossum
  • 1982: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Francis Rogallo
  • 1981: OsterreichÖsterreich Sepp Himberger
  • 1980: SchwedenSchweden Erwin Kjellerup
  • 1979: AustralienAustralien William Moyes
  • 1978: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Daniel F. Poynter

Pepe-Lopes-Medaille

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Die Medaille wurde im Februar 1993 zu Ehren des Brasilianers Pedro Paulo „Pepe“ Lopes, dem Hängegleiter-Weltmeister 1981, gestiftet, der 1991 im Rahmen eines Wettbewerbes in Japan verunglückte. Die Medaille kann jährlich für herausragenden Sportsgeist im Bereich des Hängegleitens verliehen werden. Die bisherigen Träger sind:

  • 2019: Slowenien Rok Dolinsek
  • 2017: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ben Philpott
  • 2016: Ungarn Jozsef Szalay
  • 2012: Neuseeland Conrad Loten
  • 2011: SchwedenSchweden Riikka Vilkuna
  • 2004: Belgien Philippe Broers
  • 1996: Ungarn Adrián Mahovics
  • 1995: Deutschland Monique Werner
  • 1994: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony Barton
  • 1992: AustralienAustralien Stephen Blenkinsop

Einzelnachweise

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  1. World Air Sports Federation offizielle HP. Abgerufen am 28. August 2023 (englisch).
  2. HG Class 1 World Champions. 20. September 2017, abgerufen am 26. August 2021 (englisch).
  3. Dachverband der Flugschulen in Österreich. Abgerufen am 26. August 2021.
  4. Paragliding: An Olympic Sport. fai.org, 12. Juni 2015, abgerufen am 7. Juni 2018 (englisch).
  5. Dream of Seeing Air Sports at Olympic Games Postponed. fai.org, 22. Juni 2015, abgerufen am 7. Juni 2018 (englisch).
  6. Sporting code Section 7. 8. Dezember 2017, abgerufen am 26. August 2021 (englisch).
  7. CIVL Leistungsabzeichen. 3. August 2017, abgerufen am 28. November 2022 (englisch).
  8. Individual Disciplines. 3. August 2017, abgerufen am 25. August 2021 (englisch).