Irving Berlin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. September 2007 um 06:37 Uhr durch Rei-bot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: hr:Irving Berlin). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Irving Berlin (eigentlich Israel Isidore Baline; * 11. Mai 1888, † 22. September 1989 in New York) war ein US-amerikanischer Komponist, der als Sohn eines Kantors geboren wurde. Der Geburtsort Berlins ist unbekannt, obschon seine jüdische Familie bis zu ihrer Auswanderung in Tałačyn/Талачын (russ. Толочин, poln. Tołoczyn, ältere deutsche Transkription Tolotschin), im heutigen Weißrussland, lebte [1].

Leben

Infolge der antisemitischen Pogrome in den 1880er-Jahre im Russischen Reich, wanderten Berlins Eltern mit ihren sieben Kindern 1891 in die USA aus. (siehe auch Die polnischen Juden im russischen Reich (1795–1918) sowie Ansiedlungsrayon)

Irving Berlin

Nach dem frühen Tod seines Vaters mussten die Kinder den Lebensunterhalt verdienen. Irving wurde aus der Schule genommen und verdiente als Zeitungs- und Botenjunge sein erstes Geld. Mit 14 riss er von zu Hause aus und arbeitete als "Singing Waiter" in einem New Yorker Café. Dabei brachte sich Berlin selbst das Klavierspielen bei, und da er nach Gehör spielte, nahm er der Einfachheit halber nur die schwarzen Tasten, und so komponierte er in Fis-Dur.

Mit dem Song „Alexander's Ragtime Band“ gelangte er zu Weltruhm. Der ehemalige Straßenjunge war auf dem besten Wege, ein bekannter Komponist zu werden und das, obwohl er weder Noten lesen konnte noch richtig Klavier spielen. Er komponierte seine Melodien, und andere schrieben die Noten für ihn auf. Die Orchestrierung erledigten dann ausgebildete Arrangeure. Weil er ja nur die schwarzen Tasten auf dem Klavier spielen konnte, aber auch in anderen Tonarten komponieren wollte, ließ er sich sein Klavier umbauen, so dass er mittels eines Hebels die Tonhöhe verstellen konnte.

Am 12. Mai 1910 wurde er in der Munn Lodge No. 190 in New York City als Freimaurer initiiert, am 26. Mai zum Gesellen befördert und am 3. Juni zum Meister erhoben. Am 12. Dezember 1935 wurde er dort lebenslanges Mitglied. Den 32. Grad des A.A.S.R. (New Jersey) bekam er am 23. Dezember 1910. Im Mecca Shrine Temple wurde er am 30. Januar 1911 initiiert und wurde dort im Dezember 1936 lebenslanges Mitglied. Etwa um 1912 schrieb er in Zusammenarbeit mit E. Ray Goetz einen Song mit freimaurerischem Bezug: Hiram′s Band.

1920 eröffnete er mit der „Music Box“ ein eigenes Theater und widmete sich schließlich auch der Arbeit für den Tonfilm. Mit dem in vielen Millionen Schallplatten verbreiteten Schlager White Christmas aus dem Bing-Crosby-Film Holiday Inn gelang ihm dabei ein besonderer Wurf. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg wurde sein Lied God Bless America (dargeboten von Kate Smith) zur inoffiziellen Hymne der USA. Seinen größten Erfolg errang Berlin 1946 mit dem Musical Annie Get Your Gun über die US-amerikanische Kunstschützin Annie Oakley. Irving Berlin ist Autor zahlreicher Melodien, die bis heute als Jazzstandards gelten.

Irving Berlin starb am 22. September 1989 im Alter von 101 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts.

Werke (Auswahl)

Songs

Irving Berlin war in erster Linie Songwriter, in seinem langen Leben schrieb er mehr als 1000 Songs.

  • God Bless America
  • White Christmas
  • There's no Business like Showbusiness
  • Cheek to cheek
  • Puttin' on the Ritz
  • They say it's wonderful
  • Let's Face The Music and Dance
  • Change Partners

Broadway Shows - Musicals und Musical Revues

Es folgen Shows, deren Musik ausschließlich von Berlin geschrieben wurde.

  • 1910: Ziegfeld Follies
  • 1914: Watch Your Step
  • 1915: Stop! Look! Listen!
  • 1918: Yip Yap Yaphank
  • 1921: Music Box Revue
  • 1922: Music Box Revue
  • 1923: Music Box Revue
  • 1924: Music Box Revue
  • 1925: The Cocoanuts - Verfilmung 1929
  • 1927: Ziegfeld Follies
  • 1932: Face The Music
  • 1933: As Thousands Cheer
  • 1940: Louisiana Purchase - Verfilmung 1941
  • 1942: This Is The Army - Verfilmung 1943
  • 1946: Annie Get Your Gun - Verfilmung 1950
  • 1949: Miss Liberty
  • 1950: Call Me Madam - Verfilmung 1953
  • 1962: Mr. President

Filmarbeiten

In den meisten Fällen bildet ein Portfolio von Berlin Songs die Grundlage für folgende Filmmusicals, Musik- oder Tanzfilme, die nur in der Ausnahme als Ganzes als Filmmusik geschrieben wurden.

  • 1930: Puttin' On The Ritz
  • 1934: Top Hat (dt. Ich tanz mich in dein Herz hinein)
  • 1936: Follow The Fleet (dt. Marine gegen Liebeskummer)
  • 1937: Carefree (dt. Sorgenfrei durch Dr. Flagg)
  • 1937: On The Avenue (dt. Geh'n wir bummeln)
  • 1938: Alexander's Ragtime Band
  • 1939: Second Fiddle (dt. Premiere in Hollywood)
  • 1942: Holiday Inn (dt. Musik, Musik)
  • 1946: Blue Skies (dt. Blau ist der Himmel)
  • 1947: Easter Parade (dt. Osterspaziergang)
  • 1953: White Christmas (dt. Weiße Weihnachten)
  • 1954: There's No Business Like Show Business (dt. Rhythmus im Blut)

Auszeichnungen

Erwähnenswertes

  • 2002 griff das Star-Trek-Universum auf Musik von Irving Berlin zurück, als man im 10. Kinoabenteuer Star Trek: Nemesis Commander Data das Lied "Blue Skies" auf der Hochzeit von Troi und Riker singen ließ.
  • 2005 gehörte er zu den vom Forbes Magazine ausgewählten "Top 13 Dead Celebrities" (13 meistverdienenden Toten).

Weblinks

Vorlage:PND

Einzelnachweise

  1. Irving Berlin Music Company Irving Berlin Bioraphy