Ischl (Traun)

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Ischl
Ischler Ache (Oberlauf: Ache)
Die Ischl in Bad Ischl

Die Ischl in Bad Ischl

Daten
Gewässerkennzahl AT: HZB:2-122-090-033,-035
Lage Salzburg, Oberösterreich
Flusssystem Donau
Abfluss über Traun → Donau → Schwarzes Meer
Ursprung Wolfgangsee bei Strobl
47° 43′ 20″ N, 13° 29′ 9″ O
Quellhöhe 538 m ü. A.
Mündung in Bad Ischl in die TraunKoordinaten: 47° 42′ 53″ N, 13° 37′ 36″ O
47° 42′ 53″ N, 13° 37′ 36″ O
Mündungshöhe 463 m ü. A.
Höhenunterschied 75 m
Sohlgefälle 6 ‰
Länge 12,4 km[1]
Einzugsgebiet 252 km²
Abfluss am Pegel Bad Ischl[2]
AEo: 251,8 km²
Lage: 1,5 km oberhalb der Mündung
NNQ (03.11.1999)
MNQ 1976–2009
MQ 1976–2009
Mq 1976–2009
MHQ 1976–2009
HHQ (12.08.2002)
1,39 m³/s
2,53 m³/s
10,9 m³/s
43,3 l/(s km²)
129 m³/s
278 m³/s
Linke Nebenflüsse Tiefenbach, Schwarzenbach, Rußbach, Radaubach, Zimnitzbach
Rechte Nebenflüsse Weißenbach, Schöffaubach, Nussenbach

Die Ischl oder Ischler Ache, am Oberlauf auch Ache[3] und vereinzelt Ischlfluss genannt,[4] ist ein Fluss im Salzkammergut. Sie entwässert den Wolfgangsee bei Strobl und mündet nach rund 12 km bei Bad Ischl in die Traun.

Die Ischl verlässt den Wolfgangsee an seinem östlichen Ende bei Strobl und fließt relativ geradlinig von West nach Ost. Auf den ersten 5 Kilometern bildet sie die Gemeindegrenze zwischen St. Wolfgang im Norden und Strobl im Süden und damit die Landesgrenze zwischen Oberösterreich und Salzburg. Anschließend fließt sie auf dem Gemeindegebiet von Bad Ischl zur Gänze in Oberösterreich. Sie durchbricht die Talschwelle zum Ischler Becken zwischen Jainzenberg und Kalvarienberg und mündet nördlich des Stadtzentrums von Bad Ischl in die Traun.

Die Ischl fließt in einem relativ breiten Tal, das Wolfgang-/Ischltal genannt wird. Ihr mittleres Gefälle beträgt 5,4 ‰. Die Talung wurde durch den Wolfgangseegletscher des Traungletschers in den letzten Eiszeiten geformt. Dabei trennt sie die Osterhorngruppe südlich von der Schafberggruppe (Schafberg–Leonsberg-Zug) nördlich.

Weitgehend parallel zum Fluss verläuft die B158 Wolfgangseestraße. 1890–1957 verlief hier die Ischlerbahn (Salzkammergut-Lokalbahn, SKLB).

Größere Zuflüsse mit Einzugsgebieten von mehr als 10 km² sind der Weißenbach von der Postalmregion (Einzugsgebiet: 45,6 km²) und der Schöffaubach (11,7 km²) von rechts, sowie der Schwarzenbach vom Schwarzensee (12 km²) und der Rußbach (21 km²) von links.[1]

Die Ischl in Bad Ischl mit dem Kalvarienberg und rechts dem Fuß des Jainzenbergs (Aquarell von Ernst Welker, 1857)

Der Name des Flusses taucht erstmals im Jahr 829 als Iscula auf. Ein römischer Inschriftstein aus Bad Ischl erwähnt eine römische Zollstation Esc, was als Abkürzung von statio Escensis und latinisierte Form eines vorrömischen Namens gedeutet und ebenfalls mit dem Namen Ischl in Verbindung gebracht wird. Für den Namen gibt es zahlreiche Deutungen, so wird er auf das keltische Wort esk (Wasser) oder isk (Fisch) zurückgeführt, oder als Ableitung der indogermanischen Wurzel ei (gehen, laufen, rennen) angesehen. Andere Interpretationen leiten den Namen vom lateinischen esca (Speise, Lockspeise, Köder, Aas) oder dem romanischen iscla (Au) ab.[5]

Wirtschaftliche Nutzung

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Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird die Ischl mit ihrer reichen Wasserführung zur Energieerzeugung genutzt. Das Laufkraftwerk Weinbach liefert ein Regelarbeitsvermögen von 2,37 GWh pro Jahr,[6] an einer weiteren Ausleitungsstrecke befinden sich die Kraftwerke Schönburg-Hartenstein I und II.

Verbauung und Umwelt

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Die Ischl ist in langen Abschnitten durch Längsverbauungen reguliert und in ihrem natürlichen Verlauf beeinträchtigt. An mehreren Stellen finden sich jedoch noch Augebiete. Die Pfandler Au im Gemeindegebiet von Bad Ischl ist ein großflächiger Auwald, der mit Kiefern bestanden ist. Die Strauchschicht wird insbesondere aus Wacholder gebildet, im Unterwuchs finden sich viele Orchideen. Die Pfandler Au ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen,[7] eine solche Kiefernau findet sich in Oberösterreich sonst nur noch an der Alm. Die Gewässergüteklasse der Ischl beträgt I-II.[8]

  • Amt der Oö. Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.): Natur und Landschaft – Leitbilder für Oberösterreich. Band 31: Raumeinheit Salzkammergut-Talungen. Überarb. Fassung, Linz 2007 (zobodat.at [PDF; 5,3 MB])
Commons: Ischl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Bundeswasserbauverwaltung, Amt der Oö. Landesregierung (Hrsg.): Schutzwasserwirtschaftlicher Gefahrenzonenplan Ischlfluss von km 0,000 bis km 12,362. Gmunden 2011 (salzburg.gv.at [PDF; 1,2 MB]).
  2. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2009. 117. Band. Wien 2011, (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,1 MB])
  3. Amtlich heißt das Gewässer direkt am Seeende des Wolfgangsees Ischler Ache, HZB 2-122-090-033, oder nur Ache (Österreichische Karte), und ab dann Ischl HZB 2-122-090-035 ff.
  4. Zur Unterscheidung zum Marktort Ischl, der im Jahr 1906 den Namenszusatz Bad bekam. Diese Benennungen waren bis in das 19. Jahrhundert allgemein üblich, bis hin zu Donaufluss, und haben sich besonders bei gleichnamigem Ort bis heute im amtlichen Werk gehalten.
  5. Stadtamt Bad Ischl: Der Name Ischl
  6. Energie AG: Laufkraftwerk Weinbach
  7. Land Oberösterreich, Naturschutzdatenbank: Pfandler Au
  8. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Saprobiologische Gewässergüte der Fließgewässer Österreichs. Stand 2005. (bmlfuw.gv.at (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive; PDF; 1 MB))