Italexit

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Die Mitgliedsländer der Eurozone (Stand Juni 2015)
  • Staaten mit Euro als gesetzlicher Währung
  • EU-Staaten mit anderer gesetzlicher Währung
  • Nicht-EU-Staaten, die den Euro de facto verwenden
  • Italexit, auch „Uscitalia, UscITA oder Quitaly“ genannt, bezeichnet ein mögliches Ausscheiden Italiens aus der Eurozone. Es handelt sich um Kofferworte aus den englischen Worten Italy und exit, beziehungsweise deren Varianten auf Italienisch. Ein mögliches Ausscheiden Italiens aus der Eurozone wurde erstmals nach dem Verfassungsreferendum am 4. Dezember 2016 öffentlich breit diskutiert; in Folge der Parlamentswahlen in Italien 2018 war seit Ende Mai 2018 die Gefahr eines Ausscheidens Italiens immer wieder in der Diskussion.[1][2]

    Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im Verfassungsreferendum vom 4. Dezember 2016 konnten die italienischen Wähler über eine vom Parlament gebilligte Verfassungsänderung abstimmen. Durch diese sollte die Regierung stabilisiert werden und die Wahrscheinlichkeit häufiger Neuwahlen vermindert werden. Präsident des Ministerrats Matteo Renzi warb für die Verfassungsänderung und kündigte vor dem Referendum an, bei einem „Nein“ zurückzutreten. Am 7. Dezember 2016 tat er dies. Schon vor dem Referendum gab es zahlreiche Spekulationen.[3][4]

    Italexit-Szenarien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Parallelwährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi äußerte vor dem Referendum, der Euro sei ein schlecht durchdachtes Projekt gewesen und habe weder Italien noch Europa gutgetan. Gleichwohl hoffe er keinesfalls auf einen Italexit; dies wäre zu diesem Zeitpunkt ein Fehler. Denkbar wäre ein Zwei-Währungs-System, das Italien eine Teil-Souveränität über die zweite Währung gebe.[5][6]

    Nord-Euro und Süd-Euro[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Nord-Euro und Süd-Euro war ein Konzept, hinter dem die Forderung stand, den Euro in zwei Währungen zu spalten. Dieses Konzept wurde im Zuge der Eurokrise erstmals 2010 diskutiert.

    Austrittsbestrebungen in anderen europäischen Ländern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    In einigen europäischen Ländern gibt es Gruppierungen, die ebenfalls einen Austritt aus der Europäischen Union anstreben. In Anlehnung an die Bezeichnung „Brexit“ für den Austritt des Vereinigten Königreichs ist in diesem Zusammenhang die Rede von Danexit (Dänemark), Dexit (Deutschland), Frexit (Frankreich), Grexit (Griechenland), Nexit (Niederlande) oder Öxit (Österreich).

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Angst vor dem Italexit. In: boerse.ard.de. 29. Mai 2018, abgerufen am 29. Mai 2018.
    2. Jürgen Röder: Flammt die Euro-Krise wieder auf? Drei mögliche „Italexit“-Szenarien. In: Handelsblatt. 29. Mai 2018, abgerufen am 29. Mai 2018.
    3. Diana Dittmer: Europa droht der Italexit. In: n-tv.de. 16. November 2016, abgerufen am 4. Dezember 2016.
    4. Steht Europa am Sonntag Kopf - Wie nah sind Italexit und Öxit? In: wallstreet-online.de. 2. Dezember 2016, abgerufen am 4. Dezember 2016.
    5. Berlusconi fordert eine zweite Währung für Italien. In: welt.de. 1. Dezember 2016, abgerufen am 4. Dezember 2016.
    6. ilfogklio.it 1. Dezember 2016: Interview