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Jan-Niclas Gesenhues

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jan-Niclas Gesenhues, 2021

Jan-Niclas Gesenhues (* 12. Februar 1990 in Karlsruhe) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen). Er ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags. Von 2024 bis 2025 war er Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Gesenhues wurde in Karlsruhe geboren, wohnt allerdings in Emsdetten. Dort machte er am Gymnasium Martinum sein Abitur und absolvierte danach ein Freiwilliges Soziales Jahr in Mosambik.[1] Im Anschluss studierte er an der Universität Münster Volkswirtschaftslehre, Schwerpunkt Ressourcen- und Umweltökonomik[2], das er mit einem Master abschloss. Daraufhin promovierte er zu dem Thema „Smart Energy in Mozambique. Drivers, Barriers and Options.“ an der Universität Münster, die Promotion schloss er 2020 ab. Von 2019 bis zu seinem Einzug in den Bundestag im September 2021 arbeitete er als Bereichsleiter Internationales bei der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf.[3][4]

Gesenhues ist Vater einer Tochter.[5]

Gesenhues war von 2014 bis 2021 Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag Steinfurt. Von 2018 bis 2022 war er im Landesvorstand der Grünen NRW und arbeitete dort im Bereich Naturschutz und Landwirtschaft sowie Forschung und Entwicklungszusammenarbeit.[5]

Bereits bei der Bundestagswahl 2017 versuchte Gesenhues als Direktkandidat der Grünen im Wahlkreis Steinfurt III ein Mandat im Bundestag zu erhalten.[1][6] Mit 6,52 % der Stimmen landete er auf Platz 3 hinter Anja Karliczek von der CDU und Jürgen Coße von der SPD, verpasste somit den Einzug in den Bundestag.[7] Bei der Bundestagswahl 2021 bewarb er sich erneut um ein Direktmandat im selben Wahlkreis. Erneut erreichte er den 3. Platz, konnte allerdings mit 15,5 % der Stimmen deutliche Gewinne verzeichnen. Das Direktmandat erhielt wieder Anja Karliczek.[8] Allerdings zog Gesenhues nach der Wahl über die Landesliste der Grünen in Nordrhein-Westfalen in den Bundestag ein.[9]

In der 20. Wahlperiode des Deutschen Bundestages war Gesenhues zunächst Obmann im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und zugleich ordentliches Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.[10] Ab Juli 2022 war Gesenhues umweltpolitischer Sprecher seiner Bundestagsfraktion und leitete die AG Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.[11][12]

Nach dem Wechsel von Christian Kühn zum Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung wurde Gesenhues am 15. Februar 2024 als dessen Nachfolger zum Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Steffi Lemke, ernannt.[13] In dieser Funktion wurde er außerdem Vorsitzender der Aufsichtsräte der Bundesgesellschaft für Endlagerung,[14] der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit[15] und der Gesellschaft für Zwischenlagerung.[16]

Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zwischen Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen und der CDU Nordrhein-Westfalen nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2022 im Vorfeld der Bildung des Kabinetts Wüst II verhandelte Gesenhues als stellvertretender Leiter der Verhandlungsgruppe „Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz“.[17]

Von Februar 2024 bis zum 6. Mai 2025 war er Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Steffi Lemke (Grüne).

Bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 trat Jan-Niclas Gesenhues wieder als Direktkandidat für den Wahlkreis Steinfurt III sowie auf Platz 8 der Landesliste von Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen an. Er erhielt 11,8 Prozent der Erststimmen[18] und zog über die Landesliste erneut in den Deutschen Bundestag ein.[19]

Mitgliedschaften

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  • Naturschutzbund Deutschland
  • Nord-Süd-Beirat der Heinrich Böll-Stiftung[20]
  • Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bundesgesellschaft für Endlagerung[14]
  • Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit[15]
  • Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gesellschaft für Zwischenlagerung[16]
  • Offensiver Umweltschutz. Wie wir Natur und Wohlstand retten können. Murmann Verlag, März 2024, ISBN 978-3-86774-7882.
  • Top 100 ESG Table, Table Media[21]
  • Top 40 under 40, Capital Magazin[22]
Commons: Jan-Niclas Gesenhues – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Mit Energie dritte Kraft werden. Abgerufen am 28. September 2021.
  2. Deutscher Bundestag - Dr. Jan-Niclas Gesenhues. Abgerufen am 22. Juli 2023.
  3. Jan-Niclas Gesenhues. Abgerufen am 28. September 2021 (deutsch).
  4. Kreishandwerkerschaft beginnt zweite Berufsbildungspartnerschaft in Afrika. Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf, 24. Oktober 2019, abgerufen am 16. Oktober 2021.
  5. a b Jan-Niclas Gesenhues. Abgerufen am 28. September 2021.
  6. Klare Kante gegen Populismus. Abgerufen am 28. September 2021.
  7. Wahlergebnis Bundestagswahl 2017 - WK 128 - Erststimmen Tecklenburg. Abgerufen am 28. September 2021.
  8. Steinfurt III: Wahlergebnis & Sieger von Wahlkreis 128 - Bundestagswahl 2021. In: Die Welt. 28. September 2021 (welt.de [abgerufen am 28. September 2021]).
  9. Bundestagwahl 2021: Diese fünf Kandidaten aus dem Kreis Steinfurt ziehen in den Bundestag ein. Abgerufen am 28. September 2021.
  10. Deutscher Bundestag - Dr. Jan-Niclas Gesenhues. Abgerufen am 1. Juni 2022.
  11. Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion: Infos zur Person. Abgerufen am 12. Juli 2022 (deutsch).
  12. Jan-Niclas Gesenhues wird umweltpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag – Jan-Niclas Gesenhues. Abgerufen am 12. Juli 2022 (deutsch).
  13. BMUV: Jan-Niclas Gesenhues wird Parlamentarischer Staatssekretär. In: bvse.de. 26. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar 2024.
  14. a b Neuer Aufsichtsratsvorsitzender der BGE. Abgerufen am 2. April 2025.
  15. a b Aufsichtsrat | GRS gGmbH. Abgerufen am 2. April 2025.
  16. a b Janine Tokarski: Gesenhues neuer Vorsitzender des BGZ-Aufsichtsrats. In: BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH. 19. März 2024, abgerufen am 2. April 2025.
  17. GRÜNE benennen Team für Koalitionsverhandlungen | GRÜNE NRW. Abgerufen am 1. Juni 2022.
  18. Ergebnisse Steinfurt III - Die Bundeswahlleiterin. Abgerufen am 2. April 2025.
  19. Gewählte in Landeslisten der Parteien in Nordrhein-Westfalen - Die Bundeswahlleiterin. Abgerufen am 2. April 2025.
  20. Jan-Niclas Gesenhues. Abgerufen am 3. Juni 2022 (deutsch).
  21. Top of the Table – Die 100 entscheidenden Köpfe der ESG-Szene. In: Table.Media. 4. Juli 2024 (table.media [abgerufen am 6. Januar 2025]).
  22. Das sind Deutschlands Top 40 unter 40. 15. November 2024, abgerufen am 6. Januar 2025.