Jaroslaw Jurjewitsch Dronow

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Jaroslaw Dronow

Jaroslaw Jurjewitsch Dronow (russisch Ярослав Юрьевич Дронов; * 22. November 1991 in Nowomoskowsk), besser bekannt unter seinem Künstlernamen Shaman, ist ein russischer Singer-Songwriter und Musikproduzent. Er ist bekannt für das Schreiben und Produzieren von Pop- und Rockmusik. Sein Stil ist eine Mischung aus zeitgenössischer Musik, ethnischem Gesang und einzigartigen Gesangstechniken.

Leben

Dronow trat 2013 bei Faktor A (der russischen Version von The X Factor) und 2014 bei der russischen Version von The Voice auf (Platz 2).[1]

Dronow nahm 2020 den Künstlernamen Shaman an. Der blondhaarige Sänger trug seine Haare früher als Dreadlocks, die er als „russische Volksfrisur, weil sie wie Ähren aussehen“ bezeichnete.

Am 23. Februar 2022, dem Tag des Verteidigers des Vaterlandes in Russland und einen Tag vor dem Einmarsch der Russen in die Ukraine, veröffentlichte Shaman das Lied Rise Up (russisch: Встанем; romanisiert: Wstanem), in dem die gefallenen Soldaten gefeiert werden. In einem Interview mit Russia-1 sagte er, er sei der Meinung, dass das Lied „mir von oben diktiert wurde“.[2] Die Single erreichte 46 Millionen Aufrufe auf YouTube und wurde vom russischen Staatssender Rossija 1 ausgestrahlt. Das Lied war den sowjetischen Kriegshelden des Großen Vaterländischen Krieges gewidmet, einer Bezeichnung für den Zweiten Weltkrieg in der UdSSR. Shaman wurde in einer Umfrage des staatlichen russischen Meinungsforschungszentrums (WZIOM) zum zweitbesten russischen Sänger des Jahres 2022 gewählt.

Am bekanntesten ist er für sein Lied „Ich bin Russe“ (russisch: Я русский, romanisiert: Ja russki). Das Lied wurde in Russland zu einem popkulturellen Phänomen, wurde aber in den russischen sozialen Medien belächelt.

Kritik

Dronow zählt heute zu den Günstlingen von Wladimir Putin. Dabei ist schwer zu eruieren, ob der Künstler von langer Hand zur Galionsfigur geformt wurde oder ob er sich selbst der Putin-Propaganda angedient hat mit seinem forcierten Patriotismus.[3]

Shaman unterstützte die russische Invasion in der Ukraine und wurde eingeladen, auf von der Regierung organisierten Veranstaltungen zu sprechen und aufzutreten. Im November 2022 wurde er vom Leiter der russischen Mediengruppe kritisiert, weil er nicht in den besetzten Gebieten der Ukraine auftrat. Im Januar 2023 spielte er für russische Soldaten in Luhansk und Mariupol.

Dronows Lied «Ich bin Russe» ist mittlerweile Teil der patriotischen Erziehung in Russland und wird teilweise im Klassenzimmer gesungen. Dazu gibt es die Anweisung, die rechte Faust in die Luft zu heben. Jelena Afanasjewa, Mitglied des russischen Föderationsrats, bat darum, das Lied wegen Verdachts auf Extremismus zu überprüfen. Auch wurde Dronow vorgeworfen, dass das Lied zu «ethnischem Hass» aufstachelt.[4]

Ebenfalls der Kritik ausgesetzt ist Dronows am 20. Juli 2023 erschienene Single „Мой бой“ („Moi boi“). Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Liedtitel „Mein Kampf“, was dem Sänger vor dem Hintergrund seiner martialisch anmutenden Bühnenoutfits und der den Krieg gegen die Ukraine verherrlichenden Texte den Vorwurf eingebracht hat, Nazipropaganda zu verbreiten.

Einzelnachweise

  1. @1@2Vorlage:Toter Link/www.br.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. „Wstanjem“ (Aufstehen!) von Jaroslaw Dronow mit Künstlernamen „Shaman“. In: FAZ.net. Abgerufen am 28. Januar 2024.
  3. Ueli Bernays: Shaman: Putins Lieblingssänger. In: nzz.ch. 11. April 2023, abgerufen am 30. Januar 2024.
  4. https://www.blick.ch/ausland/balladen-ueber-kriegshelden-das-ist-putins-propaganda-popstar-id18406056.html