Jean Marin

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Jean Marin
geboren 21. Februar 1909 (Douarnenez)
gestorben 3. Juni 1995 (Paris, 4. Arrondissement)
Geburtsname Yves André Marie Morvan
Staatsangehörigkeit französisch
Tätigkeiten Journalist, Widerstandskämpfer
Auszeichnungen Prix Saint-Simon, Prix Cazes

Jean Marin (richtiger Name Yves Morvan) (* 24. Februar 1909 in Douarnenez; † 3. Juni 1995 im 4. Pariser Arrondissement[1]) war ein französischer Journalist und Widerstandskämpfer. Er war unter anderem von 1954 bis 1975 Vorsitzender der Agence France-Presse und der einzige Vorsitzende in sieben aufeinanderfolgenden Mandaten, also 21 Jahren.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abschluss an der École navale begann er eine Karriere als Marineoffizier und wurde 1933 Journalist.

Bereits im Juni 1940 trat er dem Widerstand bei, als er in London Korrespondent für die französische Agentur Havas war. Bis 1943 war er eine der Stimmen der France libre (freies Frankreich) auf dem Sender der BBC, in der Sendung, die heimlich auf der anderen Seite des Ärmelkanals gehört wurde, Les Français parlent aux Français („Die Franzosen sprechen zu Franzosen“). 1944 trat er der zweiten Panzerdivision des Maréchal Leclerc bei, der am 25. August die Befreiung von Paris anführte. Nach der Wiedereinnahme der Stadt Rennes wurde er beauftragt, Radio Bretagne wiederzubeleben, und vom General Charles de Gaulle zum Direktor des Senders ernannt. Er beteiligte sich auch an der Entstehung der Tageszeitung Ouest-France als Nachfolgerin von L’Ouest-Éclair.

Nach einer Stelle als Direktor der kurzlebigen Tageszeitung Les nouvelles du matin (Februar 1945–Januar 1946) gelangte er als Generaldirektor in die AFP. Als einer der Akteure des Autonomie-Status der AFP (laut dem Gesetz vom 10. Januar 1957) wurde er 1957 zum Vorsitzenden der Agentur gewählt. Er verkörperte den Unabhängigkeitsgeist der AFP und wurde für seinen journalistischen Sinn geschätzt und bis 1975 alle drei Jahre wiedergewählt. Danach verließ er den Journalismus, um in der Werbung, bei Publicis, TVCS und Havas, zu arbeiten.

Für seine Memoiren, Petit bois pour un grand feu (Kleines Holz für ein großes Feuer), erhielt er 1994 den Prix Saint-Simon.

Marin wurde auf dem Friedhof von Ploaré in seiner Geburtsstadt Douarnenez begraben[2].

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ile de Sein, Ouest-France, 1992, 120 S.
  • Petit bois pour un grand feu, Fayard, 1994, 572 S.

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean-Marin-Brücke in Douarnenez
Straßenschild der Jean-Marin-Straße in Rennes

In Douarnenez trägt eine Fußgängerbrücke gegenüber der île Tristan seinen Namen[4]. Mit Stadtratsbeschluss von Rennes am 1. April 1996 wurde eine Straße nach ihm benannt[5].

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jean Marin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. matchID - Moteur de recherche des décès. Abgerufen am 14. Juli 2023.
  2. Douarnenez (29) : les cimetières de la ville - Cimetières de France et d'ailleurs. Abgerufen am 14. Juli 2023.
  3. Carnet de route d'un jour de victoire. 21. August 2014, abgerufen am 14. Juli 2023 (französisch).
  4. Le bassin de Port-Rhu et la passerelle Jean Marin #Douarnenez #29 #29100. Abgerufen am 14. Juli 2023.
  5. Rue Jean Marin – WikiRennes. Abgerufen am 14. Juli 2023.