Jean Templin

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Jean Templin, geboren als Janusz Templin (* 14. Dezember 1928 in Baranowicz, Polen; † 1980[1]) war ein polnisch-französischer Fußballspieler.

Die Vereinskarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der polnischstämmige Jean Templin kam zur Saison 1950/51 aus Villefranche-sur-Saône zu Stade de Reims, das in den beiden zurückliegenden Spielzeiten erstmals Landesmeister und Pokalsieger geworden war und für mehr als ein Jahrzehnt den französischen Profifußball dominieren sollte – und der Außenstürmer hatte daran wesentlichen Anteil. Er war zwar ein Rechtsfuß, hat aber, wenn erforderlich, genauso gut (und relativ häufig) auf der linken Seite gespielt; seine Flanken von der Seitenlinie waren das „Futter“ für die torgefährlichen Innenstürmer – und davon besaß Reims in den Jahren bis 1956 mit Sinibaldi, Appel, Kopa, Glovacki und Bliard eine ganze Reihe. Aber auch Templin selbst erzielte in den sechs Reimser Jahren mehr als 30 Treffer in der Division 1, obwohl er v. a. in den ersten Jahren aus Verletzungsgründen immer nur höchstens 25 Punktspiele bestreiten konnte.

1953 und 1955 gewann Jean Templin zwei französische Meistertitel, nahm in deren Folge dreimal an europäischen Wettbewerben teil, wurde darin in sämtlichen Spielen der Rot-Weißen aus der Champagne eingesetzt und erwarb sich – da Reims auch jedes Mal das Endspiel erreichte – den Beinamen „Monsieur Finale“. Als Gewinner allerdings ging er nur bei der Coupe Latine von 1953 (3:0 gegen AC Mailand) vom Platz; 1955 (0:2) und 1956 bei der allerersten Ausspielung des Europapokals der Landesmeister behielt jeweils Real Madrid die Oberhand. Dabei hatte Templin 1956 in einem begeisternden Spiel im Pariser Prinzenpark seinen Klub in der 10. Minute mit 2:0 in Führung geschossen, der am Ende aber mit 3:4 unterlag.

Anschließend lieh Stade ihn an den RC Lens aus, wo er Vizemeister wurde. Nach nur einem Jahr wechselte Templin als „Teil des Kaufpreises“ für Roger Piantoni zum Absteiger FC Nancy, wo er die Nachfolge des Publikumslieblings antreten sollte. Diese Schuhe waren wohl eine Nummer zu groß, aber er blieb ausnahmsweise eine Saison lang von Verletzungen verschont und steuerte 10 Treffer zum sofortigen Wiederaufstieg der Lothringer bei. Auch wenn diese Elf gleich wieder in die Division 2 abstieg, gehörte Jean Templin dort zur Stammbesetzung und beendete seine Profikarriere 1960 mit dem erneuten Aufstieg des FC in die höchste Spielklasse.

Stationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Villefranche (bis 1950)
  • Stade de Reims (1950–1956)
  • RC Lens (1956/57)
  • FC Nancy (1957–1960, davon nur 1958/59 in D1)

Palmarès[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean Cornu: Les grandes équipes françaises de football. Famot, Genève 1978
  • Pascal Grégoire-Boutreau/Tony Verbicaro: Stade de Reims - une histoire sans fin. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2001, ISBN 2-911698-21-5
  • Michel Hubert/Jacques Pernet: Stade de Reims. Sa légende. Atelier Graphique, Reims 1992, ISBN 2-9506272-2-6
  • L’Équipe (Hg.): Stade de Reims. Un club à la Une. L’Équipe, Issy-les-Moulineaux 2006, ISBN 2-915535-41-8
  • Lucien Perpère/Victor Sinet/Louis Tanguy: Reims de nos amours. 1931/1981 – 50 ans de Stade de Reims. Alphabet Cube, Reims 1981
  • Jacques und Thomas Poncelet: Supporters du Stade de Reims 1935–2005. Eigenverlag, Reims 2005, ISBN 2-9525704-0-X

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Artikel über Jean Templin im Magazin Vaulx en Velin. Abgerufen am 14. Mai 2020.