Joachim Rumohr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Februar 2018 um 16:54 Uhr durch Jesi (Diskussion | Beiträge) (→‎Auszeichnungen: wikilink). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Joachim Rumohr, hier im Rang eines SS-Oberführers 1944

Joachim (Jochim) Rumohr (* 6. August 1910 in Hamburg; † 11. Februar 1945 in Budapest) war ein deutscher SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS.

Werdegang

Rumohr war Mitglied der SS (SS-Nr. 7.450) und NSDAP (Mitgliedsnummer 216.161). Er war ab November 1935 Angehöriger der SS-Standarte „Germania“, wurde mit deren III. Bataillon (9.–12. Kompanie) am 31. Juli 1937 nach Radolfzell verlegt und führte dort ab Mai 1938 die 12. Kompanie. Mit dieser Einheit war er auch am Polenfeldzug und mit der SS-Verfügungsdivision am Westfeldzug beteiligt. Ab Anfang Januar 1941 wurde er Kommandeur der II. / SS-Artillerie-Regiment „Das Reich“ und war mit dieser Einheit ab April 1941 am Balkanfeldzug beteiligt. Anschließend nahm er am Krieg gegen die Sowjetunion teil und wurde am 1. Juni 1942 Kommandeur des SS-Artillerie-Regiments der 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“.

Aufgrund seines Einsatzes bei den Kämpfen am mittleren Dnepr im Herbst 1943 und bei der Abwehrschlacht bei Krementschug-Kirowograd im darauffolgenden Winter wurde er am 16. Januar 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Er übernahm ab 1. April 1944 die 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“, die ab November 1944 bei der Schlacht um Budapest eingesetzt war.[1] Anfang Februar 1945 wurde Rumohr mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Er wurde am 11. Februar 1945 bei einem Ausbruchsversuch aus Budapest verwundet und erschoss sich vor seiner Gefangennahme durch die Rote Armee.[2] Das „Kriegerdenkmal“ in Radolfzell führt und zählt Rumohr seit 1958 namentlich zu den gefallenen „Söhnen der Stadt Radolfzell“ und Kriegs-„Opfern“ 1939–1945, was erst in jüngster Zeit problematisiert und kritisiert wurde.[3]

Namenstafel am Kriegerdenkmal von Radolfzell, mit dem durch Farbe hervorgehobenen Namen „Joachim Rühmor“ (recte: Rumohr)

Dienstgrade

Auszeichnungen

Siehe auch

Literatur

  • Dermot Bradley, Andreas Schulz u. a. (Hrsg.): Deutschlands Generale und Admirale. Die Generale der Waffen-SS und der Polizei 1933 – 1945. Band 4. Bissendorf, Biblio-Verlag 2009, ISBN 978-3-7648-2587-4, S. 350 ff.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Martin Cüppers: Wegbereiter der Shoah. Die Waffen-SS, der Kommandostab Reichsführer SS und die Judenvernichtung 1939–1945. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2004, ISBN 3-534-16022-3, S. 306 ff.; Richard Landwehr: Budapest. The Stalingrad of the Waffen-SS. New York 1998; dort zu Joachim Rumohr, passim, mit Fotografien.
  2. Vgl. Dermot Bradley (Hrsg.): Deutschlands Generale und Admirale. Die Generale der Waffen-SS und der Polizei 1933 – 1945. Band 4, ISBN 978-3-7648-2587-4, S. 350 ff.
  3. Vgl. Wiki-Seite zur NS-Geschichte von Radolfzell am Bodensee, u. a. zu Rumohr und zur Geschichte des Kriegerdenkmals.
  4. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 645.