Joachim Schlaich

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Georg Joachim Schlaich (* 9. Dezember 1924 in Calw; † 31. Dezember 2019 in Freiburg im Breisgau[1]) war ein deutscher Diplomat. Er war unter anderm Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kolumbien.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joachim Schlaich, Sohn von Felicitas Schlaich, geborene Meyer, und des Rechnungsrats Carl Schlaich. Er war katholisch, studierte an der Universität München zunächst Neuphilologie und machte darin 1949/1950 sein Examen. 1951 erhielt er sein Diplom als Volkswirt und 1955 sein Abschlussexamen für den Höheren Dienst in Speyer. Daraufhin arbeitete er beim Auswärtigen Amt in Bonn und erhielt ab 1953 auch Auslandsposten. Er war in den 1960er-Jahren in Kolumbien tätig. Von 1965 bis 1967 war er Vorsitzender des Kirchenrates der Pfarrei Sankt Michael in Bogotá.[2]

Im Jahr 1970 wurde Schlaich Vortragender Legationsrat Erster Klasse sowie Leiter des Referats für Außenpolitische Grundsätze der Entwicklungshilfe, Grundsätze der Kapitalhilfe und der Gewährleistungen im Außenhandel und Kapitalexport im Auswärtigen Amt. 1972 übernahm er die Leitung des neugestalteten Referats Außenpolitische Grundsätze der Entwicklungshilfe, Grundsätze der Kapitalhilfe und Entwicklungshilfe der Europäischen Gemeinschaften im Auswärtigen Amt.[3]

1975 wurde Schlaich erster Botschafter und Ständiger Vertreter bei der UN-Konferenz für Abrüstung (UNCD) in Genf. Er verblieb bis 1977 auf diesem Posten und wurde danach durch Gerhard Pfeiffer abgelöst.[4]

Von 1978 bis 1982 wirkte er als stellvertretender Generalsekretär der Westeuropäischen Union in London.

Im Jahr 1982[5] wurde er in Bogotá deutscher Botschafter in Kolumbien. Gegen Ende seiner Amtszeit kam es zu einem Besuch des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit Jürgen Warnke beim Präsidenten Kolumbiens Virgilio Barco, um diesem die Unterstützung der Bundesregierung beim Kampf gegen die dortigen Drogenkartelle zu versichern. Der Besuch wurde von Schlaich allerdings nicht unterstützt, da die deutsche Kolonie in Kolumbien gefährdet und die Interessen der deutschen Industrie beeinträchtigt werden könnten.[6] In Kolumbien wurde er Kommandeur des Ordes Cruz de Boyacá.

Im Jahr 1955 hatte er Mechthild Trost geheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schlaich, Georg Joachim. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 1077.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachruf auf Botschafter a. D. Georg Joachim Schlaich. (PDF) In: Kolumbien aktuell (Heft 111, April 2020). Deutsch-Kolumbianischer Freundeskreis e.V., April 2020, S. 45, abgerufen am 10. Dezember 2022.
  2. Pfarrer und Mitarbeiter seit der Gründung (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (Homepage von St. Michael. Pfarrei der Katholiken Deutscher Sprache in Kolumbien)
  3. Hans-Peter Schwarz: Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland. 1973, 1. Halbjahr, 2004, S. 2120, ISBN 3-48656-6-512
  4. Die Leiter der Ständigen Vertretung bei der UN-Konferenz für Abrüstung@1@2Vorlage:Toter Link/www.genf.diplo.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Homepage der Ständigen Vertretung)
  5. Homepage von Helfried Roubíček (Memento des Originals vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.strafverteidiger-ostsee.de
  6. Nachlese: Drogenkrieg in Kolumbien. Unwillkommener Gast. In: Die Zeit vom 8. Dezember 1989