Johan Friderich Schwabe

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Johan Friedrich Schwabe (auch Johan Friderich Schwabe oder Johan Fredrik Schwabe; * 13. Februar 1749 auf dem Hof Sakslund, Stange; † 2. September 1821 auf dem Hof Rør, Ringsaker) war ein norwegischer Jurist, Beamter und Lagmann und Inspektor von Nordgrönland.

Leben

Seine Eltern trennten sich 1758. Daraufhin zog seine Mutter mit ihm nach Odense in Dänemark, wo er die Domschule besuchte, bevor er 1766 und 1767 zwei Examen an der Universität in Kopenhagen machte. Daraufhin kehrte er nach Norwegen zurück, wo er als Kontorist, später als Beamter bei einigen Sorenskrivern arbeitete. 1776 lebte er wieder in Kopenhagen, wo er Jurist war. Wiederum kurz danach war er Assistent seines Vaters bis dieser starb. Dann ging er erneut in die dänische Hauptstadt, in der er aber keinen Job finden konnte. 1779 jedoch wurde er von Ove Høegh-Guldberg und Heinrich Carl von Schimmelmann zusammen mit Bendt Olrik, obgleich vollkommen kenntnislos, mit der Beobachtung des Walfangs in Grönland beauftragt. Schließlich lieferten beide 1781 einen Abschlussbericht an Høegh-Guldberg, in dem einige Verbesserungen den grönländischen Handel betreffend vorgeschlagen wurden. Daraufhin wurden beide 1782 zu den ersten Inspektoren Grönlands ernannt, die damals für den Handel mit den Kolonialländern zuständig waren und de facto die höchste politische Position des abhängigen Landes darstellten. Während Schwabe für den Norden zugeteilt wurde, verwaltete Olrik die südliche Kolonie. Im Sommer des Jahres reiste er nach Godhavn, das heutige Qeqertarsuaq, von wo aus er seine Kolonie verwaltete. Seine Arbeit wurde hochgeschätzt und besonders beliebt war er für seinen Fleiß, seine Sorgfältigkeit, seine Sparsamkeit, seine Freundlichkeit und die Tatsache, dass er vorbildlich zwischen der grönländischen Bevölkerung und den Kolonialisten vermittelte. 1783 gründete er gar einen Hilfsfonds für grönländische Walfänger. Dies gilt als weltweit erste Sozialhilfe. 1785 brach eine Typhus-Epidemie in Grönland aus und Schwabe war außerordentlich an Eindämmung und Prävention der Krankheit interessiert, sodass er eigenhändig eine Broschüre zeichnete, die alle Bewohner über die Krankheit informieren sollte. Diese Broschüre war medizinisch so korrekt und ausführlich, dass sogar Ärzte von dem Wissen Schwabes erstaunt waren. Das raue Wetter Grönlands jedoch schadete seiner Gesundheit, sodass er noch im selben Jahr ein Rückkehrgesuch schrieb, das auch angenommen wurde. Daher kehrte er nach Norwegen, schließlich 1787 nach Kopenhagen zurück. 1788 wurde er in Norwegen zum Lagmann ernannt, bis dieses Amt 1797 abgeschafft wurde. Daraufhin zog er sich auf den Hof Rør zurück, von wo aus er fortan wirkte.[1][2]

Familie

Johan Friedrich Schwabe war der Sohn des Sorenskrivers Hans Henrich Schwabe (1711–1777) und von Rebecca Hoff (1730–1789). Er heiratete 1781 Birgitha (Berthe) Henrichsdatter Larsen (1754–1827). Das Paar hatte sieben Kinder. Zwei der Töchter heirateten Brüder der Familie Heyerdahl, zu der auch der Abenteurer Thor Heyerdahl gehört. Unter ihren Nachkommen befinden sich eine Vielzahl berühmter Persönlichkeiten.

  • Sophie Fredrike (1777–1859), verheiratet mit Hieronymus Heyerdahl (1773–1847), Bürgermeister von Oslo
  • Rebecca (1782–1866)
  • Jens Henrich (1784–?)
  • Christian (1787–1841)
  • Marie Margrethe (1793–1880), verheiratet mit Hans Olai Fremming Heyerdahl (1789–1866), Priester, Großeltern von Hans Heyerdahl (1857–1913), Maler
  • Rebecca (1794–1866)
  • Gunhild (1797–1878)

Die Ehe wurde später geschieden, da seine Frau geisteskrank wurde.[3][1]

Einzelnachweise

  1. a b Biografie im Dansk biografisk leksikon
  2. A. Falk-Jensen, H. Hjorth-Nielsen: Candidati et Examinati Juris (Kurzbiografien über Absolventen der Universität Kopenhagen) (Seite 70)
  3. Eintrag im Lokalhistoriewiki