Johann Bauhin

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Johann Bauhin.

Johann oder Johannes Bauhin, latinisiert auch Bauhinus (* 12. Dezember 1541 in Basel; † 26. Oktober 1613 in Montbéliard) war ein Schweizer Arzt und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „J.Bauhin“.

Leben und Wirken

Der ältere Sohn des Arztes Jean Bauhin studierte ab 1555 zunächst Philosophie und ab 1558 Medizin und Botanik an der Universität Basel. 1560 wechselte er an die Universität Tübingen, wo er unter anderem bei Leonhart Fuchs Botanik studierte. 1561 unternahm er eine Studienreise nach Zürich zu Conrad Gesner und war dann gemeinsam mit diesem in den Alpen. Ab 1561 war er an der Universität Montpellier eingeschrieben, wo er unter anderem bei Guillaume Rondelet Anatomie und Botanik studierte. 1562 wurde er (möglicherweise in Valencia) zum Dr. med. promoviert. Er studierte in diesem Jahr auch an der Universität Padua bei Ulisse Aldrovandi.

Ab 1563 betrieb er eine ärztliche Praxis in Lyon, wo er auch Stadtarzt war. Er hatte in Lyon Kontakt mit dem Botaniker Jacques Daléchamps. Da er als Hugenotte in Frankreich Schwierigkeiten hatte, wechselte er 1568 als Stadtarzt nach Genf und kehrte 1570 wieder nach Basel zurück wo er zunächst als Professor für Rhetorik an der Universität wirkte, ab 1571 auch als Professor für Medizin.

1572 wurde er als Stadtarzt sowie als Arzt am württembergischen Hof, und somit als Leibarzt von Herzog Friedrich I., in Mömpelgard berufen. Dort begründete er auch einen Botanischen Garten.

Obwohl seine Leistungen auf dem Gebiet der Botanik nicht so bedeutend waren wie die seines Bruders Caspar Bauhin, machte er sich doch durch eine umfangreiche botanische Enzyklopädie (Historia plantarum) einen Namen. Darin unter anderem auch Beschreibung des Getreidebrandes, als deren Ursache er Witterungsvorgänge annimmt.

Ehrentaxon

Charles Plumier benannte ihm und seinem Bruder Caspar Bauhin zu Ehren die Gattung Bauhinia[1] der Pflanzenfamilie Fabaceae. Carl von Linné übernahm später diesen Namen[2].

Werke

  • 1619: Historiæ plantarum generalis novæ et absolutæ Prodomus mais son œuvre principal est l'Historia plantarum universalis (eine Zusammenfassung des botanischen Wissens seiner Zeit; im Werk werden 5.000 Pflanzen beschrieben und in 3.000 Zeichnungen belegt; das Werk erschien nach seinem Tode)

Quelle

Einzelnachweise

  1. Charles Plumier: Nova Plantarum Americanarum Genera. Leiden 1703, S. 26
  2. Carl von Linné: Critica Botanica. Leiden 1737, S. 91

Weblinks