Johann Karl Fischer (Medailleur)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zinnmedaille 1863 zum 50. Jubiläum der Völkerschlacht von Leipzig, Vorderseite
Rückseite der Medaille

Johann Karl Fischer (* 14. Juli 1802 in Berlin; † 26. März 1865 ebenda) war ein Medailleur, Graveur und Steinschneider.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischer war der Sohn eines Goldpoliers und stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Er war ein Bruder des Bildhauers Ferdinand August Fischer. Er begann zunächst eine Ausbildung bei einem Goldschmied. Er wandte sich bald dem Gravieren zu und besuchte zudem nebenbei die Sonntagsschule der Akademie, um sich weiter zu bilden. 1823 trat er kurzzeitig in die Medaillenanstalt von Gottfried Bernhard Loos ein, wechselte dann aber in die Werkstatt eines Hofjuweliers namens Wagner. Der Reformator der preußischen Kunstindustrie, Christian Peter Wilhelm Beuth verhalf ihm zu einer Anstellung am Gewerbeinstitut. Hier kopierte er zunächst antike Statuen und Reliefs. So fertigte er 1830 beispielsweise eine bronzene Kopie einer reitenden Amazone nach den Amazonenreliefs von Phigalia, die dem König gewidmete war und auf der Akademieausstellung gezeigt wurde. Von 1830 bis zu seinem Tod war er dort mehrmals mit eigenen Arbeiten und kleineren Kollektionen vertreten. Außer den Medaillen arbeitete er Stempel für die königliche Münze und schnitt Edelsteine und Bildnisse in Elfenbein. Sein Nachlass befindet sich im Kunstgewerbemuseum Berlin.

Fischer war seit 1838 Lehrer für Metallgravur und Steinschnitt und ab 1855 Professor an der Akademie der Bildenden Künste Berlin.[1] Seine Medaillen und Elfenbeinarbeiten wurden von vielen aufgrund ihrer Leichtigkeit und lebendigen Art geschätzt. Er signierte einige seiner Arbeiten mit den Initialen K F. In den Jahren 1838 und 1839 kam auf Medaillen C F und eher selten K J F.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fischer, Johann Karl Gottlob. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 3: Einstein–Görner. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-094655-6, S. 337 (books.google.de – Leseprobe).
  2. o. V.: Künker Auktion 253 – Orden und Ehrenzeichen / 10. Ordensauktion des Hauses / u. a. die Sammlung Friedrich Beyreiß: Oldenburg, sowie bedeutende Sammlungen Italien, Russland, Skandinavien. illustrierter und erläuternder Katalog zur Auktion 253 des Auktionshauses Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG in Oldenburg am 4. Oktober 2014 in Osnabrück; Osnabrück: Fritz Rudolf Künker, 2014, S. 85 u.ö. (books.google.de).
  3. Johann Karl Fischer (Medailleur) (1802-1865). museum-digital:staatliche museen zu berlin, abgerufen am 19. Juni 2023.