Josef Krips

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Josef Alois Krips (* 8. April 1902 in Wien, † 13. Oktober 1974 in Genf) war ein österreichischer Dirigent und Violinist.

Krips war ein Schüler von Eusebius Mandyczewski und Felix Weingartner. 1921 wurde er Weingartners Assistent an der Wiener Volksoper. Danach war er Dirigent verschiedener Orchester. 1933 kehrte er als Dirigent nach Wien zurück. Er wurde auch Professor an der Wiener Akademie.

Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland 1938 war er als Jude gezwungen, das Land zu verlassen. Josef Krips zog nach Belgrad um, wo er eine Zeit lang beim örtlichen Symphonieorchester arbeitete, bis auch Jugoslawien am Zweiten Weltkrieg beteiligt war. Bis zum Ende des Krieges musste er in einer Lebensmittelfabrik arbeiten.

Nach Ende des Krieges 1945 war Krips der einzige österreichische Dirigent, der sofort wieder arbeiten durfte. Seine Zeitgenossen hatten für das Nazi-Regime gearbeitet und durften daher nicht sofort nach dem Krieg wieder arbeiten. So wurde Krips zu einem der meistgefragten Dirigenten. Er war der Erste, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Wiener Philharmoniker leitete und dirigierte die ersten Salzburger Festspiele der Nachkriegszeit.

Von 1950 bis 1954 war Josef Krips Dirigent des London Symphony Orchestra. Danach leitete er das Buffalo Philharmonic Orchestra in New York und das San Francisco Symphony Orchestra. Seine letzte Stelle begann er 1970, als er Dirigent der Deutschen Oper Berlin wurde. Von 1970 bis 1973 war er Hauptdirigent der Wiener Symphoniker. Als erster österreichischer Dirigent unternahm er eine Tournee durch die Sowjetunion.

Eine große Zahl der Aufnahmen von Krips ist immer noch beliebt, beispielsweise die Symphonien von Beethoven mit dem London Symphony Orchestra, die im den 1990er Jahren auf CD erschienen. Bekannt sind auch seine Interpretationen von Mozart-Opern wie Don Giovanni oder Die Entführung aus dem Serail. Beim Amsterdamer Koninklijk Concertgebouworkest dirigierte er Mozarts späte Symphonien.

Er ist auf dem Friedhof von Neustift am Walde begraben.

Weblinks

Biografie von Krips mit Tonaufnahme