Josef Köcher
Josef Köcher (* 15. März 1907 in Bleiswedel, Böhmen; † 22. April 1997) war ein hessischer Politiker (SPD) und Abgeordneter des Hessischen Landtags.
Ausbildung und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Josef Köcher erlernte den Beruf des Kaufmanns im Arbeiter-Konsumverein Tetschen-Bodenbach. Nach dem Anschluss des Sudetenlandes 1938 wurde der Sozialdemokrat für mehrere Monate im Zuchthaus Bautzen inhaftiert. Im Zweiten Weltkrieg diente Köcher als Soldat der Wehrmacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er als Vertriebener aus dem Sudetenland nach Nordhessen. Der gelernte Kaufmann siedelte sich zunächst in Weimar an, zuletzt lebte er in Lohfelden.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit 14 Jahren trat Josef Köcher in die SPD ein. 1948 wurde er für die SPD in den Kreistag gewählt. Er war von 1951 bis zur Gebietsreform in Hessen 1972 Landrat des Landkreises Kassel.
Vom 1. Dezember 1950 bis zum 30. November 1974 war Josef Köcher über sechs Wahlperioden lang Mitglied des Hessischen Landtags. Von 1967 bis 1969 war er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion.
1954 und 1959 war Köcher Mitglied der Bundesversammlung.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1966: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1972: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
- Josef Köcher wurde am 21. Juni 1977 zum Ehrenbürger von Baunatal ernannt.
- 1984: Wilhelm-Leuschner-Medaille
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984). Insel, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-458-14213-4, S. 469.
- Ingrid Jünemann: Vor 100 Jahren geboren: Der legendäre Landrat Josef Köcher. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 15. März 2007.
- Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 304 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 220.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Köcher, Josef. Hessische Biografie. (Stand: 31. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Josef Köcher. Abgeordnete. In: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online. HLGL & Uni Marburg, abgerufen am 12. September 2023 (Stand 26. Oktober 2022).
Personendaten | |
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NAME | Köcher, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), MdL |
GEBURTSDATUM | 15. März 1907 |
GEBURTSORT | Bleiswedel, Böhmen |
STERBEDATUM | 22. April 1997 |