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Joshua Redman

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Joshua Redman, North Sea Jazz Festival 2007

Joshua Redman (* 1. Februar 1969 in Berkeley, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Tenor- und Sopransaxophon, Komposition).

Leben und Wirken

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Der Sohn des Saxophonisten Dewey Redman und Großneffe des Swing-Arrangeurs Don Redman wuchs in Berkeley auf, wo er die Berkeley High School besuchte und in der Schul-Jazzband unter Charles Hamilton spielte. Von 1987 bis 1991 studierte er Sozialwissenschaften an der Harvard University. Dort arbeitete er in den Semesterferien mit Musikern des Berklee College of Music und hatte einen Auftritt mit Delfeayo Marsalis.

1991 zog Redman nach New York, wo er die Thelonious Monk International Jazz Saxophone Competition gewann. In der Folgezeit trat er mit Musikern wie Elvin Jones, Charlie Haden, Jack DeJohnette, Pat Metheny und Roy Hargrove auf. 1992 wirkte er als Sideman am Album seines Vaters, Choices, mit, 1993 erschien sein Debütalbum Joshua Redman. Seither veröffentlichte er 17 Alben unter eigenem Namen. Er gründete in den 1990er Jahren ein eigenes Quartett und 2002 mit Sam Yahel und Brian Blade die Joshua Redman Elastic Band.

Joshua Redman, Kongsberg Jazzfestival 2017

1998 ist Redman als Tenorsaxophonist Mitglied der Band The Louisiana Gator Boys (u. a. mit Eric Clapton und B. B. King), die extra für den Film Blues Brothers 2000 ins Leben gerufen wurde, und somit auch im Film zu sehen ist. In den 2000er Jahren war er musikalischer Leiter des SFJazz Collective. Weiterhin arbeitete er mit Brad Mehldau, Yo-Yo Ma und The Bad Plus.

Redman erkundete weiterhin eine breite Palette von Klängen, wie beispielsweise auf seinem 2005 erschienenen Album Momentum mit seiner von Funk und Hip-Hop beeinflussten Elastic Band, seinem Studioalbum Back East (2007), das im klassischen Triostil aufgenommen wurde (Saxophon, Bass, Schlagzeug) und orientalische Einflüsse beinhaltet, seinem 2011 erschienenen Akustikquartett-Album James Farm und seinem 2018 erschienenen Album Still Dreaming, einer Hommage an das Wirken seines Vaters in der von Ornette Coleman beeinflussten Band Old and New Dreams.

Von 2020 bis 2022 arbeitete Redman wieder im Quartett mit Pianist Brad Mehldau, Bassist Christian McBride und Schlagzeuger Brian Blade (Round Again), das Ralf Dombrowski „als so etwas wie die amtliche Combo des modern jazzenden Mainstreams“ bezeichnete.[1] Auf dem Album Where Are We (2023) stellte er die Sängerin Gabrielle Cavassa besonders heraus;[2] auch auf dem Folgealbum Words Fall Short arbeitete er mit der jungen Generation.

Redman fungiert außerdem seit 2020 als künstlerischer Leiter des Programms Roots, Jazz, and American Music des San Francisco Conservatory of Music.

Den größten Einfluss hat Sonny Rollins auf Joshua Redman ausgeübt. Zu beachten ist außerdem, dass Redman sich auch der Popmusik nie verschlossen hat. Stücke von Prince, den Beatles und Eric Clapton kommen in seinem Repertoire genauso vor wie Titel von Wayne Shorter und John Coltrane oder Kurt Weills Moritat von Mackie Messer.

Diskographische Hinweise

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Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[3]
RoundAgain (mit Brad Mehldau, Christian McBride & Brian Blade)
 DE4317.07.2020(1 Wo.)
 CH819.07.2020(2 Wo.)
LongGone (mit Brad Mehldau, Christian McBride & Brian Blade)
 CH6818.09.2022(1 Wo.)
Where Are We (ft. Gabrielle Cavassa)
 AT4914.11.2023(1 Wo.)
Commons: Joshua Redman – Sammlung von Bildern
  1. Ralf Dombrowski: Redman / Mehldau / McBride / Blade LongGone (Nonsuch). In: Jazz thing 145. 26. September 2022, abgerufen am 30. September 2022.
  2. a b Sarah Seidel: Joshua Redman im Rausch des Neuen. In: NDR. 29. September 2023, abgerufen am 1. Oktober 2023.
  3. Chartquellen: DeutschlandÖsterreichSchweiz
  4. Auszeichnungen für Musikverkäufe: DE
  5. Mauretta Heinzelmann: Jazz Album der Woche: "LongGone" von Redman, Mehldau, McBride & Blade. NDR, 15. September 2022, abgerufen am 30. September 2022.
  6. Werner Stiefele: Words Fall Short – Joshua Redman. In: Rondo. 21. Juni 2025, abgerufen am 22. Juni 2025.
  7. Joshua Redman: „Words Fall Short“ Rezension, aachener-zeitung.de, abgerufen am 21. Juni 2025