Königssee

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Königssee
Königssee vom Malerwinkel aus gesehen
Geographische Lage Südosten Bayerns
Zuflüsse Westufer: Eisbach, Schreinbach (Schrainbach)

Ostufer: Königsbach, Kesselbach, Reitlgraben, Fallaugraben, Brandgraben, Obersee

Abfluss Königsseer Ache
Orte am Ufer Schönau am Königssee
St. Bartholomä (Ortsteil)
Saletalm
(Almhütte und Gaststätte)
Kessel (Bootsanlegestelle)
Reitl (Wildfütterung am Ostufer, früherer Jagdstand von Kaiser Friedrich III.)
Daten
Koordinaten 47° 33′ 14″ N, 12° 58′ 40″ OKoordinaten: 47° 33′ 14″ N, 12° 58′ 40″ O
Königssee (Bayern)
Königssee (Bayern)
Höhe über Meeresspiegel 603,3 m ü. NN
Fläche 5,218 km²dep1
Breite 1,05 km
Volumen 511.785.000 m³dep1
Umfang 19,96 kmdep1
Maximale Tiefe 190 m
Mittlere Tiefe 98,1 m
pH-Wert 7,3 bis 8,5
Einzugsgebiet 136,50 km²dep1

Besonderheiten

Insel Christlieger

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Im Südosten Bayerns, im Berchtesgadener Land liegt der langgestreckte, von hohen Bergen wie dem Watzmann umgebene Königssee, der zur Gemeinde Schönau am Königssee gehört. Gespeist wird der Königssee im wesentlichen durch den südöstlich gelegenen Obersee.

Während der letzten Eiszeit wurde dieser tiefe See von Eisströmen gebildet. Die Schönheit des Sees und seines Ufers gaben den Ausschlag für den Nationalpark Berchtesgaden, der auch einen Großteil des Sees umfasst.

Etymologie

Der Name kommt vermutlich nicht von „König“. Dagegen taucht in historischen Quellen mehrfach der männliche Vorname Kuno auf, und der See wurde früher auch Kunigsee genannt.[1] Noch gebräuchlicher war jedoch der Name Bartholomäsee.

Lage

Der See fließt durch die Königsseer Ache, Berchtesgadener Ache und Königsseeache zur Salzach ab. Im Westen öffnet sich zur Ostwand des Watzmanns das tief eingeschnittene Eistal, wo sich auch die berühmte Eiskapelle befindet, eine Eisgrotte (vom Eisbach – siehe unten – gebildet) in einem Lawinenschneekegel. Aus dem Eistal bricht der Eisbach hervor, der durch den mitgeführten Schutt eine Halbinsel gebildet hat, die rund 85 Hektar große Hirschau, auf der die alte Wallfahrtskirche St. Bartholomä und ein Jagdschlösschen mit Gasthaus liegen. Der See ist sehr reich an Forellen und Saiblingen und wird durch einen Berufsfischer befischt. Am nördlichen Ende des Sees liegt östlich des Abflusses in die Königsseer Ache der Ortsteil (Gnotschaft) Königssee der gleichnamigen Gemarkung der Gemeinde Schönau am Königssee. Westlich der Königseer Ache liegt die Gemarkung Schönau, mit der Gnotschaft Unterschönau am nordwestlichen Seeufer. Der Königssee wird im äußersten Norden durch die Seeklause, ein Stauwehr zur Seeregulierung, mit Holzbrücke für Fußgänger und schindelgedecktem Walmdach, von der ausfließenden Königseer Ache abgegrenzt. Früher wurde das Wehr zur Holzlände verwendet. [2]

Ebenfalls im nördlichen Seeteil befindet sich die Christlieger, die einzige Insel des Königssees.

Einen schönen Blick auf den See hat man – abgesehen von höhergelegenen Gipfeln wie dem Jenner oder dem Mooslahnerkopf – vom Feuerpalven, der Archenkanzel, dem Malerwinkel und dem Aussichtspunkt an der Rabenwand. Die Ansicht des Königssees vom Malerwinkel aus war und ist sehr beliebt und hat das klassische Bild vom See in besonderer Weise geprägt. Die seitlich aufragenden, überwiegend bewaldeten Berghänge werden im Süden von einer gewaltigen Felskulisse überragt. Im Zentrum dieses Steinernen Meers erkennt man die schon in Österreich liegende charakteristische Erhebung der Schönfeldspitze (2653 m). Am Fuße dieser großartigen Naturkulisse liegt das in der Ferne erkennbare St. Bartholomä. Im Vordergrund des klassischen Königssee-Bildes sieht man in der Regel einen Kahn, mit typischer Abdeckung im mittleren Bootsteil, der von einem Ruderer in der Art venezianischer Gondeln gesteuert wird.

Nutzung

Der See wird von der Bayerischen Seenschifffahrt mit 18 großen Elektrobooten befahren, hinzu kommt noch ein kleineres Elektroboot, welches das Meisterstück des Bootsbaumeisters ist. Die ersten Elektroboote kamen 1909 in Dienst, das dienstälteste noch fahrende wurde im Jahr 1920 gebaut. Erst 2003 wurden statt dem üblichen Holzrumpf zwei Boote mit Stahlrumpf gebaut. Neben dem Ausgangspunkt Ortsteil Königssee werden die Haltestellen Kessel (Bedarfshaltestelle), St. Bartholomä und Salet angefahren.

Auf etwa halber Fahrtstrecke nach St. Bartholomä wird Touristen mit einem Flügelhorn oder einer Trompete vom Bootsführer das beeindruckende Echo an den steilen Gebirgshängen demonstriert, das einfach oder selten auch zweifach zu hören ist. Früher wurde vom Schiff aus mit einem Böller geschossen und ein bis zu siebenfaches Echo erzeugt; allerdings ist das Mitführen von Schwarzpulver aus Sicherheitsgründen heute verboten.

Da im Einzugsbereich des Sees (136,50 km²) außer etwas Almwirtschaft keine Landwirtschaft betrieben wird und die Ansiedlungen am See seit den 1980er-Jahren an die Kanalisation angeschlossen sind, ist der See ausgesprochen nährstoffarm (oligotroph), sehr sauber und hat Trinkwasserqualität.

Wegen seiner Größe friert der See nur in sehr kalten Wintern komplett zu, im Schnitt etwa einmal pro Jahrzehnt. Zuletzt war dies in den Monaten Januar und Februar des Jahres 2006 der Fall. Die damals bis zu 40 cm dicke Eisdecke des Königssees war an insgesamt 29 Tagen offiziell zur Begehung freigegeben. Voraussetzung für ein solches Naturspektakel sind ein sehr kaltes Wetter sowie Windstille. Die Schifffahrt wird dann eingestellt. Wenn sich eine ausreichend dicke Eisdecke gebildet hat (mindestens 15 cm), wird ein Wanderweg über das Eis nach St. Bartholomä markiert und für Fußgänger, Radfahrer und Langläufer freigegeben. Der markierte Weg sollte eingehalten werden, da die westliche Seite des Sees immer eine dünnere Eisdecke aufweist als die östliche. Mahnung an die Übermütigen sei der Fahrer eines VW-Käfers, der – ohne Erlaubnis – am 19. Januar 1964 nachts über den See fuhr und auf dem Rückweg von St. Bartholomä mitsamt seinem Fahrzeug in die Tiefe sank. Erst 1997 wurden das Auto und die sterblichen Überreste des Fahrers mittels U-Boot in einer Tiefe von 120 Metern gefunden, aber sie wurden bis heute nicht geborgen.

Am nördlichen Ufer befindet sich die Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee.

Einzelnachweise

  1. http://www.seenschifffahrt.de/de/4Seen/fragen.asp?SeeKat=Koenigssee&InhaltKey=FAQ099153623
  2. http://books.google.com/books?id=x_-f1H2NAYYC&pg=PA148&lpg=PA148&dq=Sommerbichl+Klingeralm&source=web&ots=broES_OVki&sig=sq2SursVGUMuob6GW8H4IK4yRYY&hl=en&sa=X&oi=book_result&resnum=2&ct=result#PPA148,M1>

Bilder

Siehe auch

Literatur

  • Schwarz, Erica: Der Königssee. Monografie eines Bergsees. Vonderthann’sche Buch-Offset-Druckerei und Verlag, Berchtesgaden, o. J.
  • Siebeck, O.: Der Königssee. Eine limnologische Projektstudie. Forschungsbericht 5 des Nationalparks Berchtesgaden. (hier als PDF-Dokument)
  • Sieghardt, August: Königsseer Büchl. Ein Begleiter durch Kultur und Landschaft. München 1949
  • Vetter, Mark: Landschaftsökologische Analysen im Königsseeeinzugsgebiet. Dissertation, vorgelegt 2003 in München (hier als PDF-Dokument)

Weblinks

Commons: Königssee – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien