Küstenbefehlshaber Ostfriesland

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Küstenbefehlshaber Ostfriesland war die Bezeichnung einer militärischen Dienststelle der deutschen Kriegsmarine und ihres Befehlshabers. Ihm oblag die Küstenverteidigung im Raum Ostfriesland während der ersten Hälfte des Zweiten Weltkriegs. Er unterstand dem Chef der Marinestation der Nordsee. Das Hauptquartier befand sich in Wilhelmshaven.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dienststelle entstand unter der Bezeichnung Festungskommandant Ostfriesland im Zuge des Aufbaus der Kriegsmarine ab 1935. Nach der Besetzung der Niederlande im Mai 1940 wurde der Verantwortungsbereich des Küstenbefehlshabers Ostfriesland um die fünf nördlichen niederländischen Küstenprovinzen erweitert. Mit Kriegsbeginn erhielt sie die Bezeichnung Küstenbefehlshaber Ostfriesland. Im Februar 1941 wurde sie mit der Dienststelle Küstenbefehlshaber Nordfriesland zum Küstenbefehlshaber Deutsche Bucht zusammengefasst.[1]

Befehlshaber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Dienstposten des Küstenbefehlshabers Ostfriesland hatten folgende Offiziere inne:

Chef des Stabes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fregattenkapitän Archibald Goetz: von September 1939 bis zur Auflösung der Dienststelle

Unterstellte Verbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kommandobereich des Küstenbefehlshabers Ostfriesland war in sieben Abschnitte gegliedert, denen wiederum kleinere Verbände unterstanden. Außerdem unterstanden ihm mehrere weitere Abteilungen direkt.[1]

Direkt unterstellte Abteilungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • II. Marineartillerieabteilung (Wilhelmshaven)
  • VI. Marineartillerieabteilung (Emden)
  • Marineflugmeldeabteilung Ostfriesland (Wilhelmshaven)
  • Marinekraftfahrabteilung Wilhelmshaven
  • 2. Marinekraftfahrlehrabteilung (Norden)
  • Marinelandesschützenabteilung (Wilhelmshaven)

Abschnitt Borkum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verantwortlich für die Insel Borkum und ab Mai 1940 für die niederländische Insel Rottum.

  • Hafenschutzflottille Borkum
  • Marineartillerieabteilung 116
  • Marineflakabteilung 216

Abschnitt Emden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Abschnitt Emden gehörte der westliche Teil der ostfriesischen Halbinsel ohne die vorgelagerten Inseln. Mit der Besetzung der Niederlande im Mai 1940 wurde der Abschnitt Emden um die niederländischen Provinzen Friesland, Gelderland, Groningen, Overijssel und Utrecht einschließlich der Inseln Schiermonnikoog, Ameland, Terschelling und Vlieland erweitert.

  • Hafenkommandant Delfzijl (ab Mai 1940)
  • Hafenkommandant Groningen (ab Mai 1940)
  • Hafenkommandant Harlingen (ab Mai 1940)
  • Marineflakabteilung 246 (Harlingen) (ab Mai 1940)
  • 6. Ersatz-Marineartillerieabteilung (Emden)
  • 10. Ersatz-Marineartillerieabteilung (Norden)

Abschnitt Norderney[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Abschnitt Norderney gehörten die Inseln Norderney, Baltrum und Juist.

  • Marineartillerieabteilung 126 (Norderney), aufgelöst 1940
  • Marineflakabteilung 126 (Norderney)

Abschnitt Wangerooge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Abschnitt Wangerooge gehörten die Inseln Wangerooge, Spiekeroog, und Langeoog. Bis Januar 1940 unterstand dem Abschnitt außerdem die Batterie in Horumersiel. Alle übrigen Truppen lagen auf Wangerooge.

  • Marineartillerieabteilung 112 (bis Juli 1940)
  • Marineartillerieabteilung 132
  • Marineflakabteilung 232

Abschnitt Wilhelmshaven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Abschnitt Wilhelmshaven gehörte der östliche Teil der ostfriesischen Halbinsel ohne die vorgelagerten Inseln.

Position der Flakbatterien im Abschnitt Wilhelmshaven
Schießen der Marine-Flak

Abschnitt Wesermünde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Abschnitt Wesermünde gehörte das Küstengebiet östlich der Weser.

Abschnitt Helgoland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Helgoland als Marinestützpunkt im Zweiten Weltkrieg

Zum Abschnitt Helgoland gehörte die Insel Helgoland einschließlich der benachbarten Düne.

  • Marineartillerieabteilung 12
  • Marineflakabteilung 242

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band I, Hauptkapitel IX, Kapitel 3, S. 1 f.