Kapelle (Altenkunstadt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kapelle
Gemeinde Altenkunstadt
Koordinaten: 50° 7′ N, 11° 13′ OKoordinaten: 50° 7′ 9″ N, 11° 13′ 21″ O
Höhe: 298 m ü. NHN
Einwohner: 15 (1970)[1]
Postleitzahl: 96264
Vorwahl: 09572
Pfarrhaus
Pfarrhaus

Kapelle ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Gemeinde Altenkunstadt im Landkreis Lichtenfels.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde liegt etwa einen Kilometer südwestlich von Altenkunstadt im Talgrund zwischen Külmitz und Kordigast südlich des Kapellenbachs, einem Zufluss des Weismains. Kapelle ist Standort der Dorfkirche von dem etwa 600 Meter entfernten Pfaffendorf. An Kapelle führt die Staatsstraße 2203 von Lichtenfels nach Altenkunstadt vorbei.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Filialkirche St. Georg stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist der Nachfolgebau der abgegangenen Wallfahrtskirche, die 1471 als Lehen des Klosters Langheim „zu dem Heiligen Grab Pfaffendorf“ erstmals erwähnt wurde. 1706 verlieh Papst Clemens XI. zur Errichtung eines neuen Gotteshauses in Pfaffendorf einen Ablass.[2]

Nach dem Gemeindeedikt von 1818 wurde der Ort Kapelle, der fünf Einwohner hatte, zusammen mit Pfaffendorf und Giechkröttendorf sowie den Einöden Berghaus, Bernreuth und Oberloch zu einer Gemeinde zusammengefügt. 1854 wurde der Ort im Grundsteuerkataster der Gemeinde als „die Kapelle zu St. Laurentius“ bezeichnet.[2] 1862 folgte die Eingliederung der Landgemeinde Pfaffendorf in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Lichtenfels, Landgericht Weismain. 1871 zählte Kapelle elf Einwohner, die alle katholisch waren, und sechs Gebäude. Die Einöde gehörte zur 2,5 Kilometer entfernten katholischen Pfarrei in Altenkunstadt und war Sitz der Pfaffendorfer katholischen Schule.[3] Das Schulhaus war 1879 neben der Kirche errichtet worden.[4] Kapelle gehörte zur Landgemeinde Pfaffendorf, die im Jahr 1900 mit sieben Orten eine Gesamtfläche von 644,14 Hektar, 238 Einwohner, von denen alle katholisch waren, sowie 44 Wohngebäude umfasste. Acht Personen lebten in Kapelle in zwei Wohngebäuden. Die Siedlung war der vier Kilometer entfernten evangelischen Pfarrei Strössendorf zugeordnet.[5] 1925 lebten in dem Ort drei Personen in einem Wohngebäude.[6] 1950 hatte die Einöde sechs Einwohner und ein Wohngebäude[7], 1961 war sie unbewohnt.[8] Im Jahr 1970 zählte Kapelle 15 Einwohner.[1]

Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde Pfaffendorf mit Kapelle am 1. Januar 1972 nach Altenkunstadt eingemeindet.[9] 2016 bestand Kapelle aus der Filialkirche St. Georg, dem ehemaligen Pfarr- und dem ehemaligen Schulhaus.[4]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Filialkirche St. Georg

Im Jahr 1718 ließ der Abt des Klosters Langheim Gallus Knauer die katholische Filialkirche St. Georg als Wallfahrtskirche errichten. Die Barockkirche ist ein verputzter Satteldachbau mit einem holzgedeckten Langhaus und einem eingezogenen Chor. Über dem Chor befindet sich eine verschieferte Kuppel.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kapelle (Altenkunstadt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 163 (Digitalisat).
  2. a b Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 6: Lichtenfels. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978-3-7696-6862-9. S. 53 f.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1082, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. a b Bernd Kleinert: Wenn die Kapelle ein Ortsteil wird. In: obermain.de, 2. September 2016
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1079 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1114 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 960 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 706 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 512.