Karl Heinrich von Morstein

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Karl Heinrich von Morstein (* 16. Dezember 1758 in Labiau; † 1. November 1842 in Kowahlen) war ein Landrat im Kreis Oletzko.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl von Morstein entstammte der Familie von Morstein. Er war ein Sohn vom Bagger-Inspektor und Zolleinnehmer Johannes Friedrich von Morstein (1709–1793) und Dorothea Gracia, geb. von Wilkowski.[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl von Morstein wurde anfangs von einem Privatlehrer im Elternhaus unterrichtet, kam dann mit dem zehnten Lebensjahr auf das Collegium Fridericianum nach Königsberg. Mit vierzehn Jahren kehrte er in das Elternhaus zurück und wurde durch einen Hauslehrer weiter unterrichtet. Ab Oktober 1774 war er für vier Jahren an der Universität Königsberg, wo er auf den Wunsch des Vaters die mathematischen Wissenschaften studierte.

Ab 1778 war er im Vermessungsgeschäft seines Vaters in Kujawien eingebunden und wohnte in Kruschwitz. Später zogen sie nach Marienwerder um. Karl von Morstein entschied sich den Beruf des Vaters nicht zu ergreifen, sondern wollte lieber in der Kameralistik arbeiten. Hierfür trat ihm sein Vater 1786 das Gut Gutten ab, sodass er sich um die Ökonomie des Gutes kümmern konnte. Er wurde später zum Kreisdeputierten gewählt und war ab 1788 Landschaftsrat. 1796 wurde er Direktor der Landschaft im Kreis Oletzko. Nachdem Heinrich Wilhelm von der Mülbe (* 1729) gestorben war, wurde er Ende 1797 von den Ständen zu von der Mülbes Nachfolger zum Landesdirektor gewählt. Am 22. September 1797 wurde sein großen Examen angemeldet, sodass er auf seinen Wunsch hin am 16. März 1798 die mündliche Prüfung vor der Königsberger Kammer ablegen konnte. Nach erfolgreicher Bestätigung der Prüfung aus Berlin erhielt er am 10. April 1798 die Befähigung für das Amt ausgesprochen, sodass er mit Ordre vom 1. Mai 1798 Landrat des alten Oletzkoer Kreises wurde.[2] Von 1818 bis 1833 war er der erste Landrat des neuen Kreises Oletzko,[3] der nach der neuen Gebietseinteilung in Preußen gebildet worden war. Morstein war Erbherr den Landgütern auf Kowahlen und Gutten.[4]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er heiratete am 4. Januar 1791 in erster Ehe Friederike Henriette Juliana von Buddenbrock (1768–1798).[1] Aus dieser Ehe stammte die Tochter Friderica Ludwica Heinrietta (* 30. Juli 1794, † 13. August 1794). 1799 heiratete von Morstein in zweiter Ehe Johanna Karolina von Maltitz (1779–1812),[1][5] Schwester des Dichters Gotthilf August von Maltitz. Am 22. Oktober 1813 heiratete er die Schwester seiner verstorbenen Frau, Juliane Auguste von Maltitz (1790–1869), verwitwet von Tippelskirch.[6] Mit seiner dritten Ehefrau hatte er zwei Töchter, Veronica Louise von Morstein (* 1822) und Bertha Emmeline von Morstein (1827–1866). Veronice war ab 1842 mit dem späteren Generalmajor Hermann von Leslie verheiratete und Emmeline heiratete 1851 den späteren Generalmajor August von Kleist.[7] Karl von Morstein hatte über 15 Kinder.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. 2. Band M–Z, K. G. Saur Verlag, München 2009, S. 656–657. ISBN 978-3-598-23229-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Marcelli Janecki: Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 2, Hrsg. DAG, Vaterländische Verlagsanstalt, W. T. Bruer Verlag, Berlin 1898, S. 588–589.
  2. Altpreussische Monatsschrift neue Folge. Der Neuen Preussischen Provinzial-Blätter vierte Folge. Der Monatsschrift XXX. Band. Der Provinzial-Blätter LXXXXVI. Band. Erstes und zweites Heft (Januar bis März 1893), Hrsg. Rudolf Reicke, Ernst Wichert, Ferd. Beyer`s Buchhandlung (Thomas & Oppermann), Königsberg 1893, S. 33.
  3. Eintrag Olecko (polnisch), Hrsg. Widoki znad Legi Ryszard Demby Olecko 2002. Stand 2004.
  4. Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 2, Hrsg. DAG, W. T. Bruer Verlag, Berlin 1898, S. 588–589.
  5. Marcelli Janecki: Handbuch des Preußischen Adels. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin, 1892, S. 374.
  6. Marcelli Janecki: Handbuch des Preußischen Adels. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin, 1892, S. 375.
  7. Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 2, Hrsg. DAG, W. T. Bruer Verlag, Berlin 1898, S. 592.