Karl von Perfall

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Oktober 2016 um 20:20 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Leerzeichen bei Überschrift eingefügt, zu großen Zeilenabstand entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karl von Perfall im Jahre 1901

Karl August Franz Sales Freiherr von Perfall (* 29. Januar 1824 in München; † 15. Januar 1907 ebenda) war 1868 bis 1892 Intendant der königlich bayerischen Hof- und Residenztheater.

Grab von Karl Perfall auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort

Leben

Perfalls Vater, der königliche Kämmerer Emanuel von Perfall auf Greifenberg, stammt aus dem altbayerischen Adelsgeschlecht Perfall. Seine Mutter Franziska Freiin von Rolshausen auf Türnich kommt aus Köln. Bereits als Kind erhält Karl von Perfall Musikunterricht. Nach der erfolgreichen Aufführung seiner Kompositionen zum Künstler-Maskenfest 1849 im Odeon entschließt er sich, Berufsmusiker zu werden, obgleich ihm nach hervorragendem juristischen Examen eine Karriere in der Verwaltung sicher gewesen wäre. Er wird Schüler von Moritz Hauptmann, Leipziger Thomaskantor.

1851 heiratet Karl von Perfall Julie von Reichert (1824–1874), Tochter des Gerichtsdirektors Ignaz Ritter von Reichert. Sie haben vier Kinder, darunter: Ludwig, später Generalmajor, Emanuel, später Hofmarschall und persönlicher Adjutant von Prinz Leopold von Bayern sowie Julie, die spätere Frau des Malers Otto Hierl-Deronco.

1852-66 war Perfall Dirigent des Münchner Gesangvereins Liedertafel und komponierte Lieder, Chorwerke, Konzertstücke und die Musik zu den Künstlermaskenfesten 1850-52 und 1854. 1853 wird seine erste Oper Sakuntala in München uraufgeführt. 1854 gründet er den Münchener Oratorienverein, den er bis 1864 leitet, und 1855 erfolgt die Ernennung zum königlichen Kammerherren.

1859 bis zu seinem Tode war er Mitglied der Zwanglosen Gesellschaft München[1].

1864 wird Karl von Perfall Hofmusikintendant, 1867 Intendant der königlich bayerischen Hoftheater und 1872 Generalintendant

Intendant der bayerischen Hoftheater

Durch 742 Aufführungen der Werke Richard Wagners hat Karl von Perfall einen wesentlichen Anteil an dessen Durchbruch. Dabei stand er persönlich Wagner durchaus kritisch gegenüber. Dass er ihn dennoch so intensiv förderte, lag nicht zuletzt an seiner Loyalität zu König Ludwig II., aber auch an der Anerkennung von Wagners Genie.

1870 erfolgte die Übernahme des Theater am Gärtnerplatz. 1881 veranstaltete Karl von Perfall die ersten Wagner-Festspiele. In die Amtszeit Perfalls fallen die Uraufführungen von Wagners Tristan und Isolde, Meistersinger von Nürnberg und des Ring des Nibelungen. 1892 wurde er von seinem Nachfolger Ernst von Possart durch eine Intrige als Intendant gestürzt.

Von ihm existieren Bildnisse, die Franz von Lenbach 1888 und 1899 gemalt hat. 1902 und 1904 malte ihn außerdem sein Schwiegersohn Otto Hierl-Deronco im Frack und in Uniform als 1. Hofcharge.

Grabstätte

Die Grabstätte von Karl Perfall befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 31 - Reihe 1 - Platz 28) Standort.

Werke (Auswahl)

Opern

Musik zu Schauspielen

Schriften

  • Karl von Perfall: Ein Beitrag zur Geschichte der königlichen Theater in München, München 1894.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Zwanglose Gesellschaft: Hundertfünfzig Jahre Zwanglose Gesellschaft München 1837-1987, Universitätsdruckerei und Verlag Dr. C. Wolf und Sohn KG, München 1987, 159 Seiten

Weblinks

Wikisource: Karl von Perfall – Quellen und Volltexte