Karwowo (Łobez)

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Karwowo (deutsch Karow, früher Carow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gmina Łobez (Landgemeinde Labes) im Powiat Łobeski (Labser Kreis).

Dorfkirche, bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Karow

Geographische Lage

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Das Kirchdorf liegt in Hinterpommern an der linken Seite des Flusses Rega, etwa neun Kilometer nordwestlich der Stadt Łobez (Labes).

Gedenkstein hinter der Dorfkirche
Landkarte der Umgebung von Labes aus dm Jahr 1929, mit Carow nordwestlich von Labes

Im 19. Jahrhundert wurden auf der über 5000 Morgen umfassenden Gemarkung Karows, die uralter Kulturboden ist, Siedlungsspuren aus vorgeschichtlicher Zeit gefunden, die bis in die Steinzeit zurückreichen, darunter Steinkistengräber mit Mützenurnen aus der Bronzezeit und Brandgräber aus der Eisenzeit.[1] Karow gehörte in früheren Zeiten dem Kloster Belbuck, dem es 1260 Herzog Wartislaw III. geschenkt hatte.[2]

Im Jahr 1945 gehörte Karow zum Landkreis Regenwalde im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Karow war dem Amtsbezirk Elvershagen zugeordnet.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde Karow zusammen mit großen Teilen Hinterpommerns – militärische Sperrgebiete ausgenommen – seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung unterstellt. Danach begann die Zuwanderung von Polen. Die Ortschaft wurde in „Karwowo“ umbenannt. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus dem Kreisgebiet vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1782 22 Feuerstellen (Haushaltungen)[3]
1818 159 [4][5][2]
1852 313 [6]
1867 342 am 3. Dezember, davon 140 im Dorf und 202 im Gutsbezirk[7][8]
1871 349 am 1. Dezember, davon 128 im Dorf (123 Evangelische, drei Katholiken) und 221 im Gutsbezirk (219 Evangelische, zwei Katholiken)[8]
1910 320 am 1. Dezember, davon 101 im Dorf und 219 im Gutsbezirk[9][10]
1925 384 darunter 376 Evangelische, vier Katholiken, drei Juden und eine Person ohne Angabe der Konfession[11]
1933 330 [12]
1939 309 [12]
  • Karow, Dorf und Rittergut (mit Vorwerk), Kreis Regenwalde, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Karow (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 333, Ziffer 7 (Google Books).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogtums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 7: Der Kreis Regenwalde, und Nachrichten über die Ausbreitung der römisch-kathol. Kirche in Pommern. Berlin und Wriezen 1874, S. 751–752 (S. 42–139 und Google Books).
  • Adolf Stubenrauch: Vorgeschichtliches aus Carow, Kr. Regenwalde. In: Monatsblätter (Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde, Hrsg.). Fünfter Jahrgang, Stettin 1891, Nr. 8, S. 115–119 (Google Books), und Nr. 9, S. 133–139 (Google Books).

Einzelnachweise

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  1. Adolf Stubenrauch: Vorgeschichtliches aus Carow, Kr. Regenwalde. In: Monatsblätter (Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde, Hrsg.). Fünfter Jahrgang, Stettin 1891, Nr. 8, S. 115–119 (Google Books), und Nr. 9, S. 133–139 (Google Books).
  2. a b Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht. Nicolai, Berlin und Stettin 1827, S. 224–225, Ziffer 10 (Google Books).
  3. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 333, Ziffer 7 (Google Books)
  4. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Band 2: G–Ko. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821, S. 306, Ziffer 1177 (Google Books).
  5. Johann Daniel Friedrich Rumpf und Heinrich Friedrich Rumpf: Vollständiges topographisches Wörterbuch des preußischen Staates. Band 1: A–H, Berlin 1820, S. 183, linke Spalte (Google Books).
  6. Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Decker, Berlin 1856, S. 91 (Google Books).
  7. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern - Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogtums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 7: Der Kreis Regenwald, und Nachrichten über die Ausbreitung der römisch-kathol. Kirche in Pommern. Berlin und Wriezen 1874, S. 751–752 (S. 42–139) und (Google Books).
  8. a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 76–77, Ziffer 11 (Google Books) und S. 80–81, Ziffer 97 (Google Books).
  9. Landkreis Regenwalde (Gemeindeverzeichnis.de) – U. Schubert (2020)
  10. Karow, Dorf und Rittergut (mit Vorwerk), Kreis Regenwalde, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Karow (meyersgaz.org).
  11. Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Karow im ehemaligen Kreis Regenwalde in Pommern (2011).
  12. a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Regenwalde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.