Kirche Hl. Sava (Foča)

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Die Kirche Hl. Sava im Stadtzentrum von Foča

Die Kirche Hl. Sava (serbisch: Црква Светог Саве, Crkva Svetog Save) ist eine serbisch-orthodoxe Kirche in der ostbosnischen Stadt Foča.

Die Kirche ist dem serbischen Nationalheiligen, dem ersten Erzbischof und dem Erleuchter des serbischen Volkes, Sava von Serbien geweiht. Sie gehört zur Pfarrei Foča im Dekanat Foča, der Metropolie Dabrobosnien der Serbisch-Orthodoxen Kirche.

Die von 2006 bis 2012 erbaute Kirche gilt als das größte orthodoxe Kirchengebäude in Bosnien und der Herzegowina und als eine der größten orthodoxen Kirchen der gesamten Balkanhalbinsel.

Die Kirche mit umgebendem Park

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche befindet sich im Stadtzentrum von Foča an der Straße Svetosavska ulica. Sie steht am rechten Ufer des Flusses Ćeotina, eines rechten Nebenflusses der Drina mitten im umzäunten Kirchhof mitsamt einem kleinen Park. Unweit der Kirche mündet die Ćeotina in die Drina.

Nahe der Kirche befindet sich der Aladža-Park, in dem die bekannte aus osmanischer Zeit stammende Aladža-Moschee steht.

Die Opština Foča mit der gleichnamigen Stadt als Zentrum liegt in der Republika Srpska, einer der zwei großen Entitäten des südosteuropäischen Landes.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit langem hatten die serbisch-orthodoxen Einwohner der Stadt den Wunsch eine große Kirche im Stadtzentrum von Foča zu erbauen. Die vor mehr als 160 Jahren erbaute Kirche Hl. Vater Nikolaus steht an der heutigen Peripherie der Stadt.

Die Entscheidung die Kirche zu bauen, wurde 1993 getroffen. 1994 während des Bosnienkriegs begannen die ersten Vorbereitungen und es wurden die Fundamente der Kirche gesetzt. Es kam jedoch in Folge der wirtschaftlichen Situation nach dem Kriegsende zu einem vorzeitigen Baustopp der Kirche. Die Kirche wurde mit dem Segen des damaligen serbischen Patriarchen Pavle (Stojčević) und nach einem Projektplan des bekannten Belgrader Architekten Predrag Ristić erbaut.

2006 wurde mit dem Weiterbau der Kirche begonnen. Und am 14. Oktober gleichen Jahres, dem Feiertag der Mariä Schutz und Fürbitte, wurden die Kirchenfundamente vom damaligen Metropoliten der Metropolie Dabrobosnien Nikolaj (Mrđa) geweiht. Pate der Kirchenfundamente war mit dem Segen von Patriarch Pavle Zdravko Krsmanović.

Die im Bau befindliche Kirche im November 2010

Im September 2012 standen die Kirchenwände und die Betonierung der zentralen Kuppel der Kirche war abgeschlossen und die Kirche wurde mit einem Dach aus Kupferabdeckungen bedeckt. Am 14. Oktober gleichen Jahre wurden die zehn Kirchenglocken und die Kirchenkreuze, die von verschiedenen Donatoren stammen in der Kirche geweiht und installiert bzw. aufgestellt. Die Kirchenkreuze wurden in Serbien hergestellt und eines ist ein Geschenk des Präsidenten der Republika Srpska, Milorad Dodik.

Seit Ostern 2013 finden in der Kirche regelmäßig Gottesdienste statt. Die Kirche hat eine sehr enge Zusammenarbeit mit der Serbisch-orthodoxen theologischen Fakultät und dem Priesterseminar zu Foča.

Im Jahre 2019 dem 800 Jubiläumsjahr der Autokephalie der Serbisch-orthodoxen Kirche wurde mit den Arbeiten im Inneren der Kirche begonnen. Die marmorne Ikonostase und der Altar wurden im Mai 2019 in der Kirche aufgestellt. Das Bodenmosaikprojekt wurde vom Architekten Dušan Stanojević entworfen, der auch die Bodenmosaike der Christi-Auferstehungs-Kathedrale in Podgorica und der Kathedrale Hl. Jovan Vladimir in Bar entworfen hatte.

Im Januar 2020 wurde eine Fußbodenheizung in der Kirche installiert. Und auch soll im gleichen Jahr mit den Arbeiten am Bodenmosaik begonnen werden. Auch ist das ausmalen des Kircheninneren in der traditionellen Technik und Manier mit byzantinischen Fresken geplant.

Bisher wurden mehr als drei Millionen Konvertible Mark (KM) in den Bau der Kirche investiert, wovon die Regierung der Republika Srpska etwa eineinhalb Millionen KM spendete. Zu den weiteren größeren Spendern gehören die Opština Foča, die Metropolie Dabrobosnien und verschiedene Einzelpersonen, sowie die Bevölkerung der Stadt. Derzeitiger Vorsteher der Kirche und Präsident des Bauausschusses der Kirche ist Erzpriester Nenad Tupeša.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ostseite der Kirche mit den Apsiden und der Rundkuppel

Die Kirche Hl. Sava mit den Dimensionen 50 m Länge, 30 m Breite und mehr als 30 m Höhe und einer Fläche die 1.500 Quadratmeter übersteigt ist im Stil der Raška-Drina-Schule des mittelalterlichen Serbisch-byzantinischen Baustils zur Zeit der Nemanjiden-Dynastie erbaut.

Die einschiffige Kreuzkuppelkirche ist in der Form eines Trikonchos konzipiert. Der Grundriss der Kirche ist ein langgestrecktes Griechisches Kreuz, mit einer großen halbrunden Altar-Apsis in der Mitte und zwei kleineren Apsiden zu den Seiten im Osten, einer markanten Rundkuppel, die sich über dem Tambour über dem Ostteil des Kirchenschiffs erhebt und einer länglichen Narthex, die sich beginnend an der Westfassade der Kirche zur Mitte zieht.

An der Westfassade der Kirche erheben sich die zwei Kirchtürme der Kirche, sowie die Galerie mitsamt Balkon. Am Zusammenkommen der Narthex und des Kirchenschiffes sind jeweils an der Nord- und Südseite der Kirche ein mit der Kirche verbundener kleiner Nebenbau mit Rundkuppel angebaut. Die drei Haupteingänge der Kirch befinden sich an der Westseite der Kirche, es gibt auch noch weitere Eingänge an der Nord- und Südseite sowie an den zwei Nebenbauten.

Sie besitzt typisch für Orthodoxe Kirchenbauten eine (marmorne) Ikonostase mitsamt Ikonen. Zurzeit ist das Kircheninnere nicht mit Fresken bemalt, dies wird aber geplant.

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kirche Hl. Sava in Foča – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 43° 30′ 25,9″ N, 18° 46′ 44″ O