Klaus Mainzer
Klaus Mainzer (* 13. September 1947 in Opladen) ist ein deutscher Philosoph und Wissenschaftstheoretiker.
Nach dem Abitur am Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen studierte Klaus Mainzer Mathematik, Physik und Philosophie. Im Jahre 1973 erwarb er die Promotion und 1979 die Habilitation für Philosophie an der Universität Münster. 1980 hatte er ein Heisenberg-Stipendium. Danach war er Professor für die Grundlagen und die Geschichte der Exakten Wissenschaften an der Universität Konstanz von 1981 bis 1988 und von 1985 bis 1988 Prorektor dieser Universität.
Von 1988 bis 2008 war er Professor für Wissenschaftsphilosophie sowie Direktor des Instituts für Philosophie und seit 1998 Direktor des Interdisziplinären Instituts für Informatik an der Universität Augsburg. Seit 2008 hat er den Lehrstuhl für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Technischen Universität München (TUM) inne und wurde zum Direktor der Carl von Linde-Akademie ernannt[1]. 2012 bis 2014 war er Gründungsdirektor des Munich Center for Technology in Society (MCTS) an der Technischen Universität München (TUM). Seit 2016 ist er TUM Emeritus of Excellence.
Er ist Mitglied des Advisory Board des TUM Institute for Advanced Study (IAS), des International Research Center for Education and Information der Peking University, ferner Principal Investigator (PI) des Exzellenzclusters Cognition in Technical Systems (CoTeSys), Mitglied der Academia Europaea (London), der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste (Salzburg), der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und des Editorial Board des International Journal of Bifurcation and Chaos in Applied Sciences and Engineering. Vortragsreisen/Gastprofessuren führten ihn nach Brasilien, China, Indien, Japan, Südkorea und Russland.
Klaus Mainzer ist Komplexitätsforscher und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit mathematischer Modellierung in Natur-, Technik- und Sozialwissenschaften, mit komplexen Systemen, dem Paradigma der Selbstorganisation, der Chaostheorie und der Künstlichen Intelligenz aus einer philosophischen Perspektive. Weiterhin sind Logik, Erkenntnistheorie und Kognitionswissenschaft sowie die Philosophie der Mathematik und Informatik, der Natur-, Technik- und Kulturwissenschaften zu nennen.
Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Geschichte der Geometrie, 1980, ISBN 3-411-01575-6.
- Grundlagenprobleme in der Geschichte der exakten Wissenschaften, 1981, ISBN 3-87940-202-7.
- Philosophie und Physik der Raum-Zeit, 1988; 2., durchges. Auflage 1994, ISBN 3-411-17072-7.
- Computer - neue Flügel des Geistes?, 1995, ISBN 978-3-11-014808-4.
- Thinking in Complexity, 1994, 5. Edition 2007, ISBN 978-3-540-72227-4.
- Zeit - von der Urzeit zur Computerzeit, 1995; 5. Auflage 2005, ISBN 978-3406449116.
- Materie - von der Urmaterie zum Leben, 1996, ISBN 3-406-40334-4.
- Symmetries of Nature, 1996, ISBN 3-11-012990-6.
- Gehirn, Computer, Komplexität, 1997, ISBN 3-540-61598-9.
- Computernetze und virtuelle Realität, 1999, ISBN 3-540-65465-8.
- Hawking, 2000, ISBN 3-451-04879-5; 2004, ISBN 3-926642-29-7.
- KI - Künstliche Intelligenz. Grundlagen intelligenter Systeme, 2003, ISBN 3-89678-454-4.
- Computerphilosophie - zur Einführung, 2003, ISBN 3-88506-383-2.
- Symmetry and Complexity - the Spirit and Beauty of Nonlinear Science, 2005, ISBN 981-256-192-7.
- Der kreative Zufall - wie das Neue in die Welt kommt, 2007, ISBN 978-3-406-55428-5.
- Komplexität, 2008, ISBN 978-3-8252-3012-8.
- Leben als Maschine? Von der Systembiologie zu Robotik und Künstlichen Intelligenz, Mentis Verlag, Paderborn 2010, ISBN 978-3-89785-714-8.
- Die Berechnung der Welt : von der Weltformel zu Big Data. München: C.H.Beck, 2014. ISBN 978-3-406-66130-3.
- Künstliche Intelligenz: Wann übernehmen die Maschinen?, Springer 2016. ISBN 978-3-662-48452-4.
- Information, Berlin University Press 2016, ISBN 978-3-7374-1322-0.
- Ich bin ein Verfechter der Sichtweise, dass wir Menschen uns als Analog- und Digitalmaschinen begreifen sollten in: Matthias Eckoldt Kann sich das Bewusstsein bewusst sein? Carl-Auer, Heidelberg 2017
Klaus Mainzer ist (Mit-)Herausgeber/Koautor folgender Publikationen:
- Numbers, 1991, ISBN 0-387-97497-0.
- Vom Anfang der Welt, 1989, 2. Edition 1990, ISBN 3-406-33925-5.
- Wieviele Leben hat Schrödingers Katze?, 1990, ISBN 3-411-14281-2.
- Die Frage nach dem Leben, 1990, ISBN 3-492-11119-X.
- Natur- und Geisteswissenschaften, 1990, ISBN 3-540-52377-4.
- Ökonomie und Ökologie unter besonderer Berücksichtigung der Alpenregion, 1993, ISBN 3-258-04692-1.
- Quanten, Chaos und Dämonen. Erkenntnistheoretische Aspekte der modernen Physik, 1994, ISBN 3-411-16301-1.
- From Simplicity to Complexity II. Information, Interaction, Emergence, 1998, ISBN 3-528-06757-8.
- Komplexe Systeme und Nichtlineare Dynamik in Natur und Gesellschaft. Komplexitätsforschung in Deutschland auf dem Weg ins nächste Jahrhundert, 1999, ISBN 3-540-65329-5.
- Complexity, European Review (Academia Europaea), Vol. 17, No. 2, May 2009.
- The Universe as Automaton. From Simplicity and Symmetry to Complexity, Springer: Berlin 2010, ISBN 978-3-642-23476-7.
- Local Activity Principle. The Cause of Complexity and Symmetry Breaking, Imperial College Press: London 2013, ISBN 978-1-908977-09-0.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Klaus Mainzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Klaus Mainzer an der Carl von Linde-Akademie der TU München
- „Können Roboter lieben?“ – Interview mit Martin Buss und Klaus Mainzer in Faszination Forschung Ausgabe 4 (2009)
- "Komplexe Systeme, intelligente Computer und Selbstorganisation" - Interview mit Klaus Mainzer in Telepolis
- "Wir sind haptisch, emotional und visuell-anschaulich orientierte Menschen" - Interview mit Klaus Mainzer über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Gehirn und Computer
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Personendaten | |
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NAME | Mainzer, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph und Wissenschaftstheoretiker |
GEBURTSDATUM | 13. September 1947 |
GEBURTSORT | Opladen |
- Hochschullehrer (Universität Konstanz)
- Hochschullehrer (Universität Augsburg)
- Hochschullehrer (Technische Universität München)
- Mitglied der Academia Europaea
- Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste
- Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech)
- Philosoph (20. Jahrhundert)
- Philosoph (21. Jahrhundert)
- Wissenschaftstheoretiker
- Deutscher
- Geboren 1947
- Mann