Kleinbettlingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kleinbettlingen
Gemeinde Bempflingen
Wappen von Kleinbettlingen vor der Eingemeindung
Koordinaten: 48° 34′ N, 9° 17′ OKoordinaten: 48° 34′ 16″ N, 9° 17′ 15″ O
Höhe: 342 m
Fläche: 2,02 km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 72658
Vorwahl: 07123

Kleinbettlingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Bempflingen im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinbettlingen liegt etwa einen Kilometer östlich von Bempflingen in Richtung Grafenberg. Nachbarorte sind im Norden Großbettlingen, im Osten Grafenberg, im Süden Riederich und im Westen Bempflingen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinbettlingen 1683/1685 im Kieserschen Forstlagerbuch
Kleinbettlingen, dahinter der Grafenberg

Der geringe Umfang der Dorfmarkung lässt darauf schließen, dass Kleinbettlingen nicht schon bei der Landnahme, sondern erst in der Aufbauzeit des 7./8. Jahrhunderts von Großbettlingen aus besiedelt wurde. Der Name leitet sich vom Vornamen Badulo ab. Der Name des Ortes wird erstmals 1313 als Clainbaettelingen urkundlich eindeutig erwähnt. Davor bestehende schriftliche Überlieferungen benennen nur Batilingin oder auch Bettilingen, damit ist eine eindeutige Unterscheidung von der Gemeinde Großbettlingen nicht möglich. Kleinbettlingen gehörte ins Gericht nach Grafenberg und ging sehr wahrscheinlich Mitte des 13. Jahrhunderts mit der Grafschaft Urach an die Grafen von Württemberg über, gehörte dann zum altwürttembergischen Amt Neuffen bis zu dessen Aufhebung im Jahr 1806.

Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) machte sich nach der Nördlinger Schlacht 1634 auch in Kleinbettlingen bemerkbar. Plünderungen und die Pest sorgten dafür, dass der Ort über 12 Jahre unbewohnt lag. Noch 1654 gab es erst wieder 27 Einwohner.

Kirchlich gehörte Kleinbettlingen, in dem mindestens seit der Reformation nie eine eigene Kirche oder Kapelle stand, schon im Mittelalter zur Pfarrei Bempflingen (Dekanat Urach).

Am 1. Januar 1972 wurde Kleinbettlingen nach Bempflingen eingemeindet.[1]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse

Jahr Einwohnerzahl
1834 197
1852 274
1885 249
1925 215
1939 194
1950 270
1961 223
1970 294

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 1952 angenommene Ortswappen zeigt in gespaltenem Schild vorn in Silber ein rotes K (→ Initialwappen), hinten in Rot eine silberne Pflugschar.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinbettlingen ist durch die K 1259 an Bempflingen und Grafenberg angeschlossen.

Die nächste Bahnstation, der Haltepunkt Bempflingen, liegt einen Kilometer entfernt an der Bahnstrecke Plochingen–Immendingen. Er wird allerdings nur noch von Regionalbahnen bedient.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kleinbettlingen gibt es das ehemalige Rathaus, das allerdings keine öffentliche Nutzung mehr hat. Außerdem besteht ein Kindergarten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Würzburg 1953, S. 529–538.
  • Sönke Lorenz (Hrsg.): Bempflingen und Kleinbettlingen, Wegra Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1991, ISBN 3-921546-28-1
  • Klein-Bettlingen. In: August Friedrich Pauly (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Nürtingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 25). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1848 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 454.