Landkreis Mogilno

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Regierungsbezirke und Kreise im Reichsgau Wartheland (August 1943)

Landkreis Mogilno war während des Zweiten Weltkrieges der Name einer deutschen Verwaltungseinheit im besetzten Polen (1939–1945).

Vorgeschichte (1815 bis 1918)

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Das Gebiet um die westpolnische Stadt Mogilno gehörte von 1815 bis 1918 als Kreis Mogilno zur preußischen Provinz Posen. Im Zuge des Großpolnischen Aufstandes kam die Kreisstadt Mogilno am 31. Dezember 1918 unter polnische Kontrolle und wurde am 28. Juni 1919 mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags offiziell an das neu gegründete Polen abgetreten.

Verwaltungsgeschichte

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Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges besetzten deutsche Truppen den westpolnischen Powiat Mogilno, die Kreisstadt Mogilno wurde am 11. September 1939 eingenommen.

Am 26. Oktober 1939 wurde der Powiat unter der Bezeichnung Landkreis Mogilno an das Deutsche Reich angeschlossen, was als einseitiger Akt der Gewalt völkerrechtlich aber unwirksam war. Der Landkreis wurde Teil des Regierungsbezirkes Hohensalza im Reichsgau Wartheland.

Sitz des deutschen Landratsamtes wurde die Kreisstadt Mogilno.

Mit dem Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 endete die deutsche Besetzung.

1939–9999: Erich Daniel
1939–1942: Erich Daniel
1942–1943: Wilhelm Rosenthal (vertretungsweise)
1943–1945: Eberhard Doege

Kommunale Gliederung

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Die 130 Ortschaften des Landkreises wurden zunächst in elf Amtsbezirken zusammengefasst. Am 1. Januar 1942 wurde der Amtsbezirk Mogilno-Stadt zur Stadt nach der Deutschen Gemeindeordnung von 1935 ernannt, ebenso am 1. April 1943 die Amtsbezirke Strelno-Stadt und Tremessen-Stadt. Am 1. Januar 1942 wurden einige Amtsbezirke zusammengelegt. Gegen Ende der Besetzung bestand der Landkreis aus drei Städten und sechs Amtsbezirken.

Der Landkreis Mogilno hatte im Jahre 1941: 69.601 meist polnische Einwohner. Die deutschen Besatzungsbehörden vertrieben zwischen dem 1. Dezember 1939 und dem 31. Dezember 1943 über 4100 Polen aus dem Gebiet.

Im Gebiet lebte eine kleine deutsche Minderheit, während der Besetzung wurden zusätzlich Deutsche angesiedelt. Gegen Ende der Besetzung verließ der Großteil das Gebiet.

Die jüdische Bevölkerung wurde ins Generalgouvernement deportiert und zum Teil ermordet.

Die lokalen Besatzungsbehörden versahen sofort alle Ortschaften im Kreisgebiet mit deutschen Namen, obwohl offiziell laut unveröffentlichtem Erlass des Innenministers vom 29. Dezember 1939 zunächst die 1918 gültigen deutschen Bezeichnungen weitergelten sollten. Am 18. Mai 1943 wurden für alle Orte mit einer Post- oder Bahnstation im Wartheland deutsche Namen festgelegt, wobei es wiederum zu Abweichungen kam.

Liste der Städte und Amtsbezirke im Landkreis Mogilno:

polnischer Name deutscher Name (1918) deutscher Name (1939–1945)
Gębice Gembitz Gembitz
Mogilno Mogilno Mogilno
Pakość Pakosch Pakosch
Strzelno Strelno Strelno
Trzemeszno Tremessen Tremessen
Wszedzień Schetzingen Schetzingen
  • Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft V: Regierungsbezirk Bromberg, S. 32–39, Kreis Mogilono.
  • Michael Rademacher: Posen – Landkreis Mogilno. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  • Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 162, Ziffer 7.
  • Königliches Statistisches Büro: Die Gemeinden und Gutsbezirke des preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Teil IV: Die Provinz Posen. Berlin 1874, S. 202–213 (Digitalisat, S. 209–220).
  • Leopold von Zedlitz-Neukirch: Der Preußische Staat in allen seinen Beziehungen. Band 3, Berlin 1837, S. 173, Ziffer 6.
  • Landkreis Mogilno Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 18. August 2013.