Landtagswahl in Baden-Württemberg 1972
Die Landtagswahl in Baden-Württemberg 1972 fand am 23. April statt. Die von Ministerpräsident Hans Filbinger geführte CDU gewann fast neun Prozentpunkte hinzu und konnte die absolute Mehrheit erringen. Die SPD gewann fast ebenso stark hinzu und erzielte das beste baden-württembergische Landtagswahlergebnis ihrer Geschichte, während FDP/DVP große Verluste hinnehmen musste. Die NPD schied aus dem Landtag aus. Eine CDU-Alleinregierung unter dem alten und neuen Ministerpräsident Filbinger löste die bisherige Große Koalition zwischen CDU und SPD ab.
Ausgangslage
Nach der Wahl im Jahr 1968, die durch die 68er-Bewegung und die Folgen des Attentates auf Rudi Dutschke geprägt war, wurde eine von Ministerpräsident Hans Filbinger geführte CDU-SPD-Koalition gebildet. Als Oppositionsparteien im Landtag fungierten FDP/DVP und NPD. Die noch bei der Landtagswahl 1968 sehr erfolgreiche NPD verzichtete auf eine erneute Kandidatur und forderte stattdessen ihre Anhänger auf, die CDU zu wählen.[1] Dieser Entscheidung war eine Serie von Wahlniederlagen der NPD vorausgegangen, in denen sie ihre Landtagsmandate in allen Landtagen verloren hatte und bei keiner Wahl über die 5-%-Hürde gekommen war.
Ergebnis
Partei | Stimmen | Anteil | Sitze | Direkt- Mandate |
Sitze 1968 |
---|---|---|---|---|---|
CDU | 2.513.808 | 52,92 % | 65 | 60 | 60 |
SPD | 1.784.416 | 37,56 % | 45 | 10 | 37 |
FDP/DVP | 424.685 | 8,94 % | 10 | 18 | |
DKP | 21.973 | 0,46 % | |||
DFU | 587 | 0,01 % | |||
G | 172 | 0,00 % | |||
Einzelbewerber | 4.996 | 0,11 % | |||
gültige Stimmen |
4.750.637 |
100,00 % 99,00 % |
120 |
70 |
127 |
ungültige Stimmen | 48.138 | 1,00 % | |||
Wähler Wahlbeteiligung |
4.798.775 |
100,00 % 80,00 % |
|||
Nichtwähler | 1.199.952 | 20,00 % | |||
Wahlberechtigte | 5.998.727 | 100,00 % |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hansmartin Schwarzmaier (Herausgeber): Handbuch der baden-württembergischen Geschichte: Bd. Die Länder seit 1918; Veröffentlichung der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg; Band 4 von Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, 2003, ISBN 3608914684, Seite 644