Laurent Chaney

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François-Laurent Chaney (* 15. November 1833 in Estavayer-le-Lac; † 25. April 1883 ebenda) war ein Schweizer Jurist und Politiker.

Laurent Chaney war der Sohn des Gerichtspräsidenten Henri Chaney und dessen Ehefrau Philippine (geb. Chappel).

Er war mit Françoise-Hélène, der Tochter von Gustave de Werra aus Saint-Maurice, verheiratet.

Nach seinem Tod vermachte er 15.000 Schweizer Franken dem Bezirksspital des Broyetal.[1]

Nach einem Studium der Rechtswissenschaften absolvierte Laurent Chaney ein Praktikum in der Anwaltskanzlei Louis de Wuillerets und war seit 1857 als Rechtsanwalt und Schreiber am Bezirksgericht des Broyebezirks tätig.

1862 gründete er die Freiburger Dampfschifffahrtsgesellschaft und wurde Mitglied des dreiköpfigen Direktoriums. Er gründete 1866 die Kreditbank Crédit agricole et industriel de la Broye (Caib) und wurde deren Verwaltungsratspräsident; die Bank wurde 1996 aufgelöst.[2]

Von 1869 bis zu seinem Tod war er Präsident des Bezirksgerichts Broye[3], 1883 erfolgte seine Wahl zum Präsidenten des 3. Assisenhofes.[4]

1872 war er Mitgründer der Firma Societe de Navigation ä vapeur des Lacs de Neuchätel et de Morat, die Bootstouren anbot.[5]

Er wurde 1882 zum Mitglied des Verwaltungsrats der Staatsbank gewählt.[6]

Laurent Chaney war an der Erstellung der Bahnverbindung von Freiburg nach Yverdon beteiligt.

Politisches und gesellschaftliches Wirken

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Laurent Chaney war einer der einflussreichsten Führer der Freiburger Konservativen.

Er war von 1866 bis 1883 im Freiburger Grossrat (Vizepräsident in den Jahren 1874[7], 1875[8], 1876[9], 1878[10], 1879[11], 1880[12], 1881[13] und 1882[14], für das Jahr 1883 wurde er zum Präsidenten gewählt[15]), sowie vom 7. Dezember 1863 bis zu seinem Tod Nationalrat; in dieser Zeit wurde er 1868 in den Gemeinderat von Estavayer und später zum Gemeindepräsidenten gewählt.[16] Nach seinem Tod folgte ihm Paul Aeby in den Nationalrat.[17]

Während der Diskussion zur Juragewässerkorrektion machte er 1863 einen Vorschlag zu deren Finanzierung.[18]

1879 wurde er Präsident der Eisenbahnkommission im Nationalrat[19] und setzte sich im selben Jahr für die Wiedereinführung der Todesstrafe ein.[20]

Einzelnachweise

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  1. Eidgenossenschaft: Freiburg. In: Tagblatt der Stadt Biel 5. Mai 1883. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  2. Auflösung der Bank ist fast einstimmig beschlossen worden. In: Freiburger Nachrichten 5. Januar 1996. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  3. Schweizerische Nachrichten: Broyebezirk. In: Der Murtenbieter 3. März 1869. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  4. Freiburg. In: Die Ostschweiz 10. Januar 1883. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  5. Dampfschifffahrt. In: Der Bund 25. Oktober 1872. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  6. Freiburg. In: Neue Zürcher Zeitung 9. März 1882 Ausgabe 02. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  7. Freiburg. In: Der Bund 23. November 1874. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  8. Freiburg. In: Walliser Bote 27. November 1875. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  9. Freiburg. In: Neue Zürcher Zeitung 29. Dezember 1876. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  10. Freiburg. In: Der Bund 24. November 1878. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  11. Freiburg. In: Die Ostschweiz 26. November 1879. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  12. Freiburg. In: Neue Zürcher Zeitung 25. November 1880 Ausgabe 02. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  13. Freiburg. In: Neue Zürcher Zeitung 28. Dezember 1881. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  14. Freiburg. In: Der Murtenbieter 1. Januar 1882. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  15. Freiburg. In: Neue Zürcher Zeitung 4. Dezember 1882 Ausgabe 02. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  16. Schweizerische Nachrichten: Broyebezirk. In: Der Murtenbieter 27. Dezember 1868. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  17. Freiburg. In: Der Bund 8. Juni 1883. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  18. Schweizerische Nachrichten: Nationalrath. In: Der Murtenbieter 20. Dezember 1863. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  19. Aus der Bundesversammlung: Nationalrath. In: Der Bund 19. März 1879. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  20. Eidgenossenschaft: Zur Todesstrafe. In: Zuger Volksblatt 30. April 1879. Abgerufen am 15. Juli 2024.