Geheimkonferenz der Friedrich List-Gesellschaft im September 1931 über Möglichkeiten und Folgen einer Kreditausweitung

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Am 16./17. September 1931, auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, nach Ausbruch der deutschen Bankenkrise, fand die Geheimkonferenz der Friedrich List-Gesellschaft Über Möglichkeiten und Folgen einer Kreditausweitung statt.

Gesprächs- und Diskussionsgrundlage der Konferenz war der Plan von Wilhelm Lautenbach Möglichkeiten einer (aktiven) Konjunkturbelebung durch Investition und Kreditausweitung („Lautenbach-Plan“) vom 9. September 1931.

Knut Borchardt und Hans Otto Schötz veröffentlichten 1991 das ursprünglich stenografische Protokoll der Geheimkonferenz.[1]

Kontext und Wirtschaftsparadigmen im Vorfeld der Konferenz

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Repräsentativ für die Konjunkturtheorie der damaligen Zeit war der Glaube der Internationalen Handelskammer an das von der klassischen Theorie geprägte Paradigma, dass erhöhte Staatsausgaben den Zins zu kreditfinanzierten Unternehmensinvestitionen verteuern würden.[2] 1927 hatte der Verband der deutschen Industrie staatliche Sparpolitik vehement eingefordert[3] (außerdem war man noch von der großen Inflation bis 1923 traumatisiert) und nicht nur konservative Kreise waren dementsprechend gegenüber staatlichen Mehrausgaben ohnehin skeptisch. Ab 1929 wurde die Nettokreditaufnahme des Staatshaushalts drastisch verringert.[4] Hinsichtlich wirtschaftlicher Krisen galt das Paradigma, dass Krisen von selbst (der Markt solle von schwachen Unternehmen gereinigt werden – heute: Marktbereinigung) ausbrennen und man abwarten müsse, bis die sogenannten „Selbstheilungskräfte“ des Marktes[5] einen Aufschwung aus dem Tiefpunkt der Krise herbeiführen würden.[6] In seiner Schrift Gedanken zur Krisenbekämpfung (2. September 1931) stellte Staatssekretär des Reichsfinanzministeriums Hans Schäffer mögliche Alternativen noch wie folgt dar:

  • Man kann die Deflation einfach weitergehen und ausbrennen lassen;
  • Man kann die Deflation mit Beschleunigung weitertreiben, um die Krise rasch einem Ende entgegenzuführen;
  • Man kann in die Deflation hemmend eingreifen, um das Preisniveau auf einer bestimmten Höhe zu halten.

Beginnender Paradigmenwechsel

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Im Vorfeld der Konferenz charakterisierte Gerhard Colm die deflationäre Krise in drei Punkten:

  • Die Krise hat ihren kapitalistischen Sinn verloren, indem sie nicht nur schwache, sondern auch an sich gute Unternehmen erfasse.
  • Der Schock auf dem inneren Markt, durch Senkung der Löhne ist besonders groß.
  • Das Schlimmste ist der psychologische Gesichtspunkt, dass der Unternehmer nichts mehr unternehme, sondern wenn er Geld bekommt, sich liquide macht.

Einberufung der Konferenz

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Inspiriert von Lautenbachs Erörterung seiner Schrift Defizitpolitik? Reichsbankzusage als Katalysator? Der Verzweiflungsweg – ohne Auslandskapital!,[7] wandte sich Schäffer an Reichsbankpräsident Hans Luther. Im Juli 1931 hatte Heinrich Rittershausen Am Tage nach dem Zusammenbruch veröffentlicht, das sich auf den Zusammenbruch der Deutschen Banken bezog, worin sich Rittershausen zur Wirtschaftsbelebung für Kreditschöpfung mittels einer Politik billigen Geldes ausspricht.[8] Am Abend des 31. August 1931 trafen sich Hans Schäffer und Hans Luther, erörterten die Konzepte. Luther verständigte sich mit Reichssparkommissar Friedrich Saemisch, sie beriefen die Geheimkonferenz ein.[9]

Lautenbachs erster Entwurf, den er am 26. August Hans Schäffer vorgelegt hatte, beschreibt die Ausgangssituation wie folgt:
„Wir stehen nun vor folgendem Dilemma: Die Rücksicht auf unsere Zahlungsbilanz zwingt uns zu äußerst vorsichtiger Kreditpolitik, nach der allgemein herrschenden Ansicht sogar zu stark restriktiver Kreditpolitik. Weil ständig die Gefahr eines starken Abzugs der noch vorhandenen kurzfristigen Auslandskredite besteht, scheint es ein selbstverständliches Gebot vorsichtiger und solider Wirtschaftspolitik zu sein, durch Kreditverknappung dafür zu sorgen, daß in unserem Außenhandel das Verhältnis von Aus- und Einfuhr nicht nur in dem bisherigen Verhältnis zueinander erhalten bleibt, sondern daß nach Möglichkeit der Aktivsaldo noch stark erhöht wird («Deflationsdruck»).

Schwindende Reserven trotz Sparpolitik[10]

Auf der anderen Seite bedroht eine solche deflationistische Kreditpolitik das Gesamtwirtschaftsleben mit einer weiteren Lähmung und in deren Auswirkung auch mit einer vollkommenen Zerrüttung der öffentlichen Finanzen. Die Verschlimmerung der wirtschaftlichen und finanziellen Lage würde selbstverständlich auch schwerste innenpolitische Verwicklungen zeitigen. Das Gesamtbild, das Deutschland bei einer solchen Entwicklung bietet, würde unzweifelhaft die Möglichkeit einer Konsolidierung unserer privaten Auslandsschulden in unabsehbare Ferne rücken und zugleich die Gefahr eines übermäßigen fortgesetzten Abzugs kurzfristiger Kredite und, last not least, unaufhaltsamer Kapitalflucht heraufbeschwören.“[11]

Lautenbach-Plan

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Lautenbach über seine Grundannahmen:

  • Der natürliche Weg zur Überwindung eines wirtschaftlichen und finanziellen Notstandes ist in der kapitalistischen Wirtschaft nicht Einschränkung, sondern Leistungssteigerung.
  • Die Dispositionen der Unternehmer werden durch die Ertragschancen bestimmt. Man könnte daran denken, diese Chancen durch Senkung der Produktionskosten zu erhöhen, um damit die Unternehmer zur Wiederaufnahme einer größeren Produktion anzureizen. [...] Die drei wesentlichen Kostenelemente sind:
  • Zins,
  • Öffentliche Abgaben,
  • Löhne und Gehälter.

Lautenbach ging bereits in seinem Gutachten zur Brauns-Kommission (Auslandskapital als Katalysator?) davon aus, dass der Konjunkturverlauf von der Investitionstätigkeit abhängt „und daß die Bedingung des Aufschwungs stets Kreditexpansion ist.“[12] Den Unternehmern war der Zugang zu Krediten allerdings verwehrt, da die Banken nicht genügend liquide waren.[13] Und Lautenbach folgerte: „Um aus der Depression herauszukommen, bedarf es erneuter Kapitalinvestitionen, welche Unternehmer mit Hilfe von Kredit in Angriff nehmen. Es gibt heute weder solche Unternehmer, weil nämlich für sie nirgends irgendwelche Chancen zu erblicken sind, noch gäbe es Kredit.“

Staatliche Investitionen hätten genauso Kredit benötigt – Anleihebegebung gegen ausländisches Kapital war freilich theoretische Finanzierungsmöglichkeit.[14] Im Sommer und Herbst 1931 (nach dem Zusammenbruch der Deutschen Banken) war jedoch die Chance auf Auslandskapital überaus gering.[15] Eine Senkung der Leitzinsen durch die Reichsbank hielt Lautenbach nicht für sinnvoll, da damit der Abzug von noch mehr Auslandskapital riskiert worden wäre.[16] Insofern blieben nicht viele Alternativen und Lautenbach kommt zu dem Schluß: „So bleibt als einzige praktisch mögliche Kostenverminderung die Senkung der Löhne und Gehälter übrig.“, und stellt sogleich die Frage: „Was bedeutet dies konjunkturpolitisch?“

Lautenbach war freilich klar, dass sinkende Löhne bei gleichbleibender Beschäftigung die gesamtwirtschaftliche Nachfrage reduzieren, weshalb die Beschäftigung bei gleichbleibendem Lohnaufwand der Unternehmen unbedingt auszuweiten war.[17] In der gegebenen Situation hätte eine wesentliche Belebung der Konjunktur nur mittels staatlicher, kreditfinanzierter Investitionen möglich sein können[18] und die freiwillige Senkung der Löhne als Opfer der Arbeiter sollte gleichzeitig dem Ausland Sanktionsbereitschaft signalisieren.[19] Steuersenkungen wären konjunkturpolitisch zwar sinnvoll gewesen, hätten aber gegenüber dem Ausland ungünstig gewirkt.[20]

Da Lautenbach 1931 die Mechanik der Kreditgewährung („credit mechanics“)[21] längst internalisiert hatte, ging sein Plan davon aus, dass kreditfinanzierte Staatsaufträge die eingefrorenen Kredite der Unternehmen liquidieren und damit die eingefrorenen Kredite der Unternehmen durch staatliche Kredite (bei den Geschäftsbanken) ersetzt würden, womit sich die Bankenliquidität nicht verschlechterte.[22] Würde die Rentabilität der Unternehmen gesteigert, so dass sich das Vertrauen der in- wie ausländischen Geldvermögenden bzw. das des Kapitalmarktes in die deutschen Unternehmensanleihen erhöhe, können die Unternehmer ihre Investitionen so fremdfinanzieren, dass weder die Liquidität der inländischen Geschäftsbanken noch die der Reichsbank geschmälert würde.[23]

Finanztechnisch geht der Lautenbach-Plan davon aus, dass die Reichsbank dem Staat Kreditkontingente zu Infrastrukturinvestitionen zur Verfügung stellt, womit die Unternehmer ihre Beschäftigung erhöhen und selbst Investitionsgüter (nachdem diese ihre Lager räumten) nachzufragen beginnen. Zu weiterer Kreditvergabe an die Unternehmen werden die Geschäftsbanken mittels Kreditgarantien der Reichsbank ermutigt. Beginnt die Konjunktur wieder anzulaufen, beginnen die Privaten wieder vermehrt Ausgaben zu tätigen, womit offene Kredite bedient werden können. Aus der Kreditaufnahme entstehen für andere Wirtschaftssubjekte Einnahmen, die wenn diese wieder ausgegeben werden, wiederum die Bedienung der Kredite ermöglichen. Zuvor gesenkte Löhne und Preise erhöhen die Konkurrenzfähigkeit am Auslandsmarkt und die gesenkten Preise erhöhen die Nachfrage am Inlandsmarkt, sofern sich die Beschäftigungslage im Inland verbessert. Kommt der deutsche Wirtschaftsmotor wieder in Schwung, wird ausländisches Kapital (wieder) angezogen, um deutsche Unternehmenspapiere zu erwerben, womit den Unternehmern die Fundierung ihrer Bankschulden möglich wird.

Die kredittechnische Conclusio erläutert Lautenbach in seinem Plan wie folgt: „Das Gesamtergebnis der angestellten kredittheoretischen Überlegungen läßt sich in den Satz zusammenfassen, daß eine Kreditexpansion, in Verbindung mit großzügigen Investitionen, nicht zu einer weiteren Illiquidisierung, sondern vielmehr zur Liquidisierung und Konsolidierung unserer Kreditwirtschaft beiträgt.“[24]

Wilhelm Röpke beschreibt die Problematik der damaligen wirtschaftlichen Situation wie folgt: „Das Entscheidende dieser sekundären Deflation ist nämlich, daß die Einschrumpfung des Kreditvolumens und die Einschrumpfung des Wirtschaftsvolumens in einer fatalen Wechselbeziehung zueinander stehen.“ Wo ist Ursache und wo ist Wirkung, fragt Hans Luther nach. Röpke antwortet: „Die Ursache liegt zweifellos in dem Bestreben der Unternehmer, sich jeglicher Neuinvestition zu enthalten, nicht einmal den notwendigen Erneuerungsbedarf zu befriedigen und das Gleichgewicht auf immer tieferem Niveau zu finden.“[25]

Auf der Konferenz ist wiederholt Thema, ob überhaupt der richtige Zeitpunkt für einen möglichen Aufschwung gekommen sei. Damals wurde davon ausgegangen, dass in einer deflationären Wirtschaftskrise ein natürlicher Abschwung so lange erfolgen müsse, bis möglichst am Tiefpunkt der Krise konjunkturbelebende Maßnahmen überhaupt wirkten – zu früh würden sie wirkungslos verpuffen, wird von einigen Konferenzteilnehmern befürchtet. Befürchtungen stehen immer wieder im Raum, wie das Ausland auf kreditfinanzierte Staatsausgaben reagieren wird – inwieweit weiteres Auslandskapital abgezogen und inwieweit stillhaltende Gläubiger (Basler Stillhalteabkommen vom August 1931)[26] Zustimmung geben würden.

Die Konferenzteilnehmer einigen sich auf den finanziellen Rahmen von zumindest benötigten 1,5 Mrd. Reichsmark zu Konjunkturprogrammen, wobei die Teilnehmer übereinstimmten, dass die Kreditsumme nur allmählich, nur behutsam in die Wirtschaft zu investieren sei und keinesfalls die Öffentlichkeit über den Kreditausweitungsplan informiert werden solle, um die latent vorhandene Inflationsangst der deutschen Bevölkerung aus 1923 keinesfalls zu schüren (Fachpresse wie Wirtschaftsexperten gingen damals grundsätzlich von Inflation bei Kreditausweitung auch während deflationärer Entwicklungen aus).[27]

Reichsbankpräsident Luther spricht auf der Konferenz mehrmals die eingeschränkten Möglichkeiten der Reichsbank zu Kreditvergaben an - ob einer Reichsbankzusage trifft er auf der Konferenz keine Entscheidung.[28]

  1. COLM, Gerhard: Nationalökonom, Statistiker und Soziologe.
  2. DIEHL, Karl: Nationalökonom.
  3. DREYSE, Fritz: Vizepräsident des Direktoriums der Reichsbank.
  4. DURST, Karl: Verwaltungsjurist im Reichsarbeitsministerium, zuständig f. Wohnungswesen und Realkredit.
  5. ERNST, Friedrich: Verwaltungsjurist im Preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe, Staatskommissar an der Berliner Börse.
  6. EUCKEN, Walter: Nationalökonom
  7. GESTRICH, Hans: Nationalökonom, Journalist, Pressereferent der Reichsbank (ab August 1931)
  8. HEIMANN, Eduard: Nationalökonom
  9. HILFERDING, Rudolf: vormalig Reichsfinanzminister (1923 und Juni 1928 bis Dezember 1929), (noch) anerkannter Finanzsachverständiger
  10. LANSBURG, Alfred: Bankkaufmann, Wirtschaftsjournalist, Fachpublizist (Pseudonym: „Argentarius“)
  11. LAUTENBACH, Wilhelm: Volkswirt im Reichswirtschaftsministerium
  12. LÖB, Rudolf: Bankier, stellv. Mitglied im Zentralausschuss der Reichsbank, Juli/August 1931 (Deutsche Bankenkrise) Mittelsmann zwischen Reichsregierung, Reichsbank, Kreditbanken und Auslandsgläubigern, beteiligt am Zustandekommen des Stillhalteabkommens.[29]
  13. LUTHER, Hans: Reichsbankpräsident
  14. NEISSER, Hans: Nationalökonom
  15. NORDHOFF, Karl: Reichsbankdirektor, Leiter der Statistischen (volkswirtschaftlichen) Abteilung.
  16. POHL, Wolfgang: Pressereferent des Reichswirtschaftsministeriums, Wirtschaftsjournalist.
  17. POPITZ, Johannes: Staatssekretär im Reichsfinanzministerium i. R., Honorarprofessor für Finanzwissenschaft und Steuerrecht.
  18. RITTERSHAUSEN, Heinrich: Bankabteilungsleiter, Professor für Betriebswirtschaftslehre.
  19. RÖPKE, Wilhelm: Nationalökonom
  20. SAEMISCH, Friedrich: Präsident des Rechnungshofes, Reichssparkommissar und Vorsitzender Reichsschuldenausschuss.
  21. SALIN, Edgar: Nationalökonom
  22. SCHÄFFER, Hans: Jurist, Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium, ab Dezember 1929 Staatssekretär im Reichsfinanzministerium.
  23. SCHWERIN v. KROSIGK, Johann: Leiter der Haushaltsabteilung im Reichsfinanzministerium, Leiter der Reparationsabteilung.
  24. STERN, Ernst: Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung in der Reichskreditgesellschaft AG.
  25. TRENDELENBURG, Ernst: Staatssekretär, geschäftsführender Leiter des Reichswirtschaftsministeriums.
  26. WARMBOLD, Hermann: Agrarfachmann, Vorstandsmitglied der I.G. Farben. (ab 9. Oktober 1931: Reichswirtschaftsminister)
  27. WEIGERT, Oscar: Deutscher Vertreter beim internationalen Arbeitsamt (Genf), Jurist.
  28. WELTER, Erich: Wirtschaftsjournalist.
  29. WITT, Cornelius: Wissenschaftlicher Sekretär der Deutschen Vereinigung für Staatswissenschaftliche Fortbildung.

Hans Luther wagte es nicht, den Reichsbankkredit aufgrund der bereits unterdeckten Währung[30][31] weiter auszuweiten[32] (meist wird ihm Inflationsangst unterstellt, die er lt. Protokoll nicht aufwies).[33] Eine Kreditausweitung hätte der Zustimmung der ausländischen Gläubiger sowie der internationalen Zentralbanken bedurft.[34][35] Das Kabinett Brüning billigte den Lautenbach-Plan, wusste jedoch nicht diesen zu finanzieren. Kurzfristig gab es die Idee einer Anleihe. Die Ministerien arbeiteten dennoch ihre Konjunkturprogramme aus, die in Summe mit 1–1,5 Mrd. veranschlagt waren.[36] Erst die Regierung unter Papen, die die von Brüning vorbereiteten Verhandlungen (9. Juli 1932 wurden auf der Konferenz von Lausanne die Reparationsverpflichtungen gestrichen)[37] erfolgreich abschließen konnte, begann auf Angebotspolitik reduzierte,[38] konjunkturbelebende Maßnahmen („Papen-Plan“) umzusetzen.[39][40] Per September 1932 war der deutschen Reichsbank trotz Währungsunterdeckung (vgl. RbG § 29, Abs. 3) erlaubt worden, den „Leitzins“ von 5 % auf 4 % zu reduzieren.[41]

Einzelnachweise

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  1. Knut Borchardt, Hans Otto Schötz (Hrsg.): Wirtschaftspolitik in der Krise. Die (Geheim-)Konferenz der Friedrich List-Gesellschaft im September 1931 über Möglichkeiten und Folgen einer Kreditausweitung. Baden-Baden 1991.
  2. Monika Rosengarten: Die Internationale Handelskammer. Wirtschaftspolitische Empfehlungen in der Zeit der Weltwirtschaftskrise 1929-1939. Berlin 2001. (online) S. 182 f:
    „In staatlichen Investitionen sah sie [die Internationale Handelskammer] die Gefahr eines Crowding-Out für private Investitionen gegeben.“
  3. Karl Dietrich Erdmann (Hrsg.): Akten der Reichskanzlei: Weimarer Republik. Die Kabinette Marx III und IV. Band 2. Boppard 1988. S. 1094 ff. ( online (Memento des Originals vom 30. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/books.google.at)
  4. Werner Ehrlicher: Die Finanzwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland. In: Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft. Band 3. 1981. (online) S. 170.
  5. Hans-Werner Wohltmann: Grundzüge der makroökonomischen Theorie. 4. Auflage. München 2005. (online) S. 14:
    „Dogmenhistorisch gesehen dominierte bis Mitte der dreißiger Jahre [...]. In beiden Theorien werden die Selbstheilungskräfte des Marktes [...]“
  6. Hans Gestrich: Geldpolitik und Weltwirtschaft. Berlin 1934. S. 13:
    „Wenn in den Jahren 1931/1932 durch die Gegner aktiver Konjunkturpolitik immer ins Feld geführt worden ist, durch ein Laufenlassen der Krise müßte die Wirtschaft von schwachen und leistungsunfähigen Unternehmungen „gereinigt“ werden, so hat die Erfahrung gezeigt, daß die Krisis selbst immer mehr Unternehmungen schwach gemacht hat. Die „Leistungsunfähigkeit“ bestand mehr und mehr lediglich in dem Vorhandensein von Schulden, die bei fallenden Umsätzen und Preisen gleich hoch blieben. Die Finanzierung mit Fremdkapital ist aber gerade in der modernen Wirtschaft noch kein Kriterium der Untüchtigkeit. Es hat einen guten Sinn, von einer Reinigungsfunktion der Wirtschaftskrisen zu sprechen, da tatsächlich die Schlechten und Untüchtigen zuerst fallen. Je länger aber eine Krisis dauert, je tiefer sie wird, desto mehr wird aus der Reinigung einfache sinnlose Zerstörung. Die Theorien vom „Vonselbstausbrennen“ der Wirtschaftskrisis und ihrer „Reinigungsfunktion“ haben auf die deutsche Wirtschaftspolitik der Jahre 1931/32 einen verhängnisvollen Einfluß gehabt.“
  7. Charles Poor Kindleberger: The World in Depression 1929-1939. Berkeley and Los Angeles 1975. P. 173. (online)
  8. Heinrich Rittershausen: Am Tage nach dem Zusammenbruch. Berlin 1931. S. 11 f:
    „Das starre und überhöhte Zinsniveau ist es, das die Kapitalbildung nicht zustande kommen lässt, eine Tatsache, die bei dem Kampf gegen die Starrheit des Preis- und Lohnniveaus oft übersehen worden ist. Die Störungen durch überhöhte Kartellpreise usw. mögen erheblich sein, sie spielen aber nur eine geringe Rolle im Vergleich zu den Stockungen infolge des künstlichen Zinsniveaus [...]. Der Mangel an Einsicht ist also nur insofern an dem scheinbaren Kapitalmangel schuld, als man die künstliche Überhöhung unseres Zinsniveaus nicht genügend gewürdigt, ja sogar sie aus irrtümlichen reparationspolitischen Gründen für notwendig gehalten hat. So ist die Beseitigung des unnatürlichen Zustandes am Zinsmarkte seit Jahren versäumt worden, wodurch unsere gesamte Wirtschaftspolitik auf das verfehlte Fundament des angeblich vorhandenen schweren Kapitalmangels geraten ist. Sehen wir also von dem einfachen Falle einer Jahr um Jahr gleichbleibenden Kapitalbildung ab, wie wir sie früher hatten und wie wir sie heute in Frankreich vor uns haben, so erfordert jedes ruckweise Angebot von Neukapital bestimmte Kredite. Die stossweisen Rationalisierungen waren begonnene Kapitalbildungsvorgänge, bedeuteten plötzliche zusätzliche Kapitalbildung, setzten also eine bestimmte Art von Krediten voraus, da ohne solche der Vorgang der Kapitalbildung nicht vollendet werden kann. Es ist gewissermssen Kapitalbildung „latent“ vorhanden, indem eine Verbesserung des Produktionsapparates durchgeführt wurde, durch die 50 Leute frei geworden sind. Der Kredit muss deren Ergebnis vorwegnehmen; er muss gewährt werden, bevor neue Sparguthaben da sind.“
  9. Karl Häuser: Deutsche Nationalökonomie in der Diaspora. Die dreißiger und Vierziger Jahre bis Kriegsende. In: Erkenntnisgewinne, Erkenntnisverluste. Kontinuitäten und Diskontinuitäten in den Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften zwischen den 20er und 50er Jahren. Stuttgart 1998. S 186. (online)
  10. Vgl. Willi Albers, Anton Zottmann: Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft. Band 5. Stuttgart und Tübingen 1980. S. 383. (online)
  11. Wilhelm Lautenbach: Defizitpolitik? Reichsbankzusage als Katalysator? Der Verzweiflungsweg - ohne Auslandskapital! August 1931. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 137.
  12. Wilhelm Lautenbach: Auslandskapital als Katalysator. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 130:
    „Die Beobachtung aller Konjunkturen und Krisen bestätigt immer wieder, daß der Konjunkturverlauf in seinem Auf- und Abschwung nur der Reflex größerer oder geringerer Investitionstätigkeit ist und daß die Bedingung des Aufschwungs stets Kreditexpansion ist.“
  13. Wilhelm Lautenbach: Auslandskapital als Katalysator. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 132:
    „Auf der anderen Seite ist jedem Beobachter bekannt und jedem Unternehmer schmerzlich fühlbar, daß die Banken heute gar nicht daran denken, an sie herantretende Kreditbegehren für zusätzliche Produktion zu befriedigen, und zwar deswegen, weil sie nicht genügend liquide sind.“
  14. Wilhelm Lautenbach: Auslandskapital als Katalysator. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 133:
    „Es bleibt ihr darum nichts anderes übrig als der Versuch, langfristig vom Ausland das erforderliche Kapital heranzuziehen, und wenn ihr dies gelingt, so kann mit einem Schlage die Verkrampfung in der deutschen Kreditwirtschaft gelöst werden und die deutsche Produktion unter dem belebenden Energiestrom, der von der Durchführung der öffentlichen Arbeiten einerseits und der wiederhergestellten Leistungsfähigkeit des heimischen Kreditwesens andererseits ausgeht, wieder anlaufen und allmählich auf Normalgang kommen.“
  15. Wilhelm Lautenbach: Defizitpolitik? Reichsbankzusage» als Katalysator? Der Verzweiflungsweg -ohne Auslandskapital! In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 138:
    „Wie wenig wirtschaftliche Vernunft und Konsequenz das Verhalten ausländischer Gruppen bestimmt, zeigt am deutlichsten die Haltung der ausländischen Banken. Es kann ja nicht der mindeste Zweifel bestehen, daß der Versuch und das Bestreben dieser Banken, ihre an Deutschland gegebenen Kredite möglichst bald zu liquidieren, gesamtwirtschaftlich betrachtet geradezu absurd ist.“
  16. Wilhelm Lautenbach: Möglichkeiten einer Konjunkturbelebung durch Investition und Kreditausweitung. 9. September 1931. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 140, rechte Spalte:
    „Je näher der inländische Zinssatz an den für kurzfristige Auslandskredite zu zahlenden Satz heranrückt, um so größer ist die Gefahr, daß inländische Unternehmer, die bisher direkt oder indirekt über die deutschen Banken kurzfristige Auslandskredite in Anspruch genommen haben, das Interesse daran verlieren, diese Auslandskredite unter allen Umständen, soweit es irgend möglich ist, zu erhalten. Zu dem Widerstreben der ausländischen Kreditgeber, Deutschland die Kredite weiter aufrecht zu erhalten, käme das innere Widerstreben der deutschen Kreditnehmer noch hinzu.
    Außerdem besteht die Gefahr, daß die Ablieferung der Exportdevisen unterbleibt, wenn der Exporteur weniger unter dem Druck knappen Kredits und hoher Zinsen steht. All dies hätte eine noch stärkere Abbröckelung unseres Auslandskreditvolumens zur Folge, als sie schon an sich wegen der Schwächen des Stillhalteabkommens zu befürchten ist. Die hieraus resultierende Verschlechterung unserer Devisenbilanz wäre unerträglich.“
  17. Wilhelm Lautenbach: Möglichkeiten einer Konjunkturbelebung durch Investition und Kreditausweitung. 9. September 1931. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 142, rechte Spalte:
    „Daher sollte eine Politik der Lohnsenkung unter keinen Umständen isoliert betrieben werden, sondern nur im Rahmen eines Gesamtprogramms, das die Neueinstellung einer sehr erheblichen Zahl von Arbeitern unbedingt gewährleistet. [...] Denn wir haben ja gerade zur Zeit den paradoxen Zustand, daß trotz außerordentlich gedrosselter Produktion laufend die Nachfrage hinter dem Angebot zurückbleibt, und daher die Tendenz zu immer weitergehender Produktionsdrosselung. Wir haben also laufend Produktionsüberschüsse, mit denen wir nichts anzufangen wissen.“
  18. Wilhelm Lautenbach: Möglichkeiten einer Konjunkturbelebung durch Investition und Kreditausweitung. 9. September 1931. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 149:
    „Durch eine solche Investitions- und Kreditpolitik wird gerade das Mißverhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Inlandsmarkt beseitigt und damit der Gesamtproduktion wieder Richtung und Ziel gegeben. Unterlassen wir eine solche positive Politik, so steuern wir unvermeidlich in einen weiteren wirtschaftlichen Verfall und vollkommene Zerrüttung unserer Staatswirtschaft hinein, in einen Zustand, der dann, um eine innerpolitische Katastrophe zu vermeiden, eine starke neue kurzfristige öffentliche Verschuldung zu rein konsumtiven Zwecken erzwingt, während wir es heute noch in der Hand haben, durch Inanspruchnahme dieses Kredits für produktive Aufgaben zugleich unsere Wirtschaft und unsere öffentlichen Finanzen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.“
  19. Wilhelm Lautenbach: Möglichkeiten einer Konjunkturbelebung durch Investition und Kreditausweitung. 9. September 1931. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 148:
    „Dieses Opfer, das die Arbeiter bringen, ist volkswirtschaftlich Ersparnis, die durch Neueinstellung von Arbeitern bei Durchführung öffentlicher Arbeiten als Neukapital volkswirtschaftlich nutzbar gemacht wird. Diese Verkoppelung eines Opfer- und Sparprogramms mit einem wirtschaftlichen Aufbauprogramm sanktioniert sowohl unsere Kredit- und Investitionspolitik wie auch unsere Sparpolitik.“
  20. Wilhelm Lautenbach: Möglichkeiten einer Konjunkturbelebung durch Investition und Kreditausweitung. 9. September 1931. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 141, rechte Spalte:
    „Alle Einsparungsmöglichkeiten müssen beim jetzigen Besteuerungsgrad ausgeschöpft werden. Der Ersatz von direkten Steuern durch indirekte Steuern dürfte innenpolitisch auf unüberwindliche Widerstände stoßen. Die Deckung des durch Steuerherabsetzung entstehenden Defizits durch Kredite wäre zwar konjunkturpolitisch außerordentlich wirksam, würde uns aber in den Augen des Auslandes vollkommen diskreditieren und ist daher praktisch unmöglich.“
  21. Vgl. Frank Decker, Charles A. E. Goodhart (2018 und 2021).
  22. Wilhelm Lautenbach: Möglichkeiten einer Konjunkturbelebung durch Investition und Kreditausweitung. 9. September 1931. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 151, rechte Spalte:
    „Durch Realisierung von vorhandenen Vorräten werden also regelmäßig, bisher als eingefroren zu betrachtende Bankschulden aufgetaut, so daß durch die neuen Finanzierungskredite insoweit nicht die Summe der illiquiden Bankanlagen erhöht, sondern nur verlagert worden ist.“
  23. Wilhelm Lautenbach: Möglichkeiten einer Konjunkturbelebung durch Investition und Kreditausweitung. 9. September 1931. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 153, rechte Spalte:
    „Im ganzen ergibt sich also in der Kreditwirtschaft ein gewisser Rhythmus von Kreditexpansion und -kontraktion und wiederum Expansion und Kontraktion sowie Lösung der bisherigen Kontenstarre. Diese Tatsache, daß auch auf den Debetkonten wieder eine etwas normalere Bewegung einsetzt, bedeutet zugleich eine starke Entlastung des Kapitalmarktes, weil die Banken unter diesen Umständen ihre Debitoren weniger unter dem Zwang, deponierte Effekten zu veräußern, setzen. Das kommt der Kursentwicklung an der Börse außerordentlich zugute und bietet damit selbst wieder Anlaß für Kreditoren der Bank, ihr Guthaben durch Ankauf von Effekten zu verwerten.“
  24. Wilhelm Lautenbach: Möglichkeiten einer Konjunkturbelebung durch Investition und Kreditausweitung. 9. September 1931. In: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. S. 155, rechte Spalte.
  25. Knut Borchardt, Hans Otto Schötz (Hrsg.): Wirtschaftspolitik in der Krise. Die (Geheim-)Konferenz der Friedrich List-Gesellschaft im September 1931 über Möglichkeiten und Folgen einer Kreditausweitung. Baden-Baden 1991. S. 105.
  26. Tilman Koops: Die Kabinette Brüning I u. II. 30. März 1930 bis 10. Oktober 1931. Boppard 1982. ( online (Memento des Originals vom 13. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/books.google.at)
  27. Knut Borchardt, Hans Otto Schötz (Hrsg.): Wirtschaftspolitik in der Krise. Die (Geheim-)Konferenz der Friedrich List-Gesellschaft im September 1931 über Möglichkeiten und Folgen einer Kreditausweitung. Baden-Baden 1991. S. 49 (Einleitung der Herausgeber):
    „Aber SCHÄFFER hat seinen Traum, wenn es denn einer war, im Oktober 1931 endgültig aufgegeben. In einem Brief an M.J.BONN, in dem er diesem für eine ausführliche schriftliche Kritik an seiner Denkschrift vom 2. 9. dankt, zeigt er sich zwar von BONNs Argumenten nicht voll überzeugt. Aber es genüge, wenn die Mehrzahl der Menschen die vorgesehenen Maßnahmen als inflatorisch ansehen, um den Plan undurchführbar zu machen. „Allein die Tatsache, daß sie, sehr verehrter Herr Professor und - wie ich zugeben will, nicht sie allein - den Plan als inflatorisch ansehen, schließt seine Ausführung endgültig aus. Sie brauchen von mir keine Unbesonnenheit mehr befürchten.“ [...] Für denjenigen, der BRÜNINGs Finanzpolitik entscheidend mitgestaltet hat, war damit die Sache in der Tat abgeschlossen. Wenn SCHÄFFER je an der Notwendigkeit gezweifelt haben sollte, so konzentriert er sich in den folgenden Monaten wieder voll auf seine Aufgabe, den Reichshaushalt auszubalancieren - und er tritt von seinem Amt zurück, als er diese Politik durch allzu großzügige Zusagen des Kanzlers gefährdet sieht.“
  28. Vgl. Knut Borchardt, Hans Otto Schötz (Hrsg.): Wirtschaftspolitik in der Krise. Die (Geheim-)Konferenz der Friedrich List-Gesellschaft im September 1931 über Möglichkeiten und Folgen einer Kreditausweitung. Baden-Baden 1991.
  29. Albrecht Ritschl: Deutschlands Krise und Konjunktur 1924-1934. Binnenkonjunktur, Auslandsverschuldung und Reparationsproblem zwischen Dawes-Plan und Transfersperre. Berlin 2002. ( online (Memento des Originals vom 7. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/books.google.at) S. 154:
    „Das Stillhalteabkommen legte eine Teilstillhaltung fest, von der überwiegend kurzfristige kommerzielle Kredite betroffen waren.“
  30. Hans Erich Priester: Das Geheimnis des 13. Juli. Ein Tatsachenbericht von der Bankenkrise. 1932. S. 31 ff. (online)
  31. Ursula Büttner: Weimar. Die überforderte Republik 1918-1933. Stuttgart 2008. (online) S. 621: „Die Deckung der Reichsbanknoten betrug Ende Juni 1931 40 %, Ende September 31,2 %, Ende Dezember 24,2 % und Ende Februar 1932 25,2 %.“
  32. Karsten Steiger: Kooperation, Konfrontation, Untergang. Tarif- und Schlichtungswesen während der Weltwirtschaftskrise und seine Vorbedingungen. Stuttgart 1998. (online) S. 159:
    „Die Pläne von Oberregierungsrat Lautenbach und Finanzminister Dietrich, ein Arbeitsbeschaffungsprogramm in Höhe von 2 Mrd. RM zu finanzieren und zwar durch Kreditausweitung, um zusätzliche Kaufkraft zu schaffen, fand zwar im Kabinett allgemein Anklang, scheiterte aber an den Einwänden des Reichsbankpräsidenten Hans Luther [...]“
  33. Knut Borchardt, Hans Otto Schötz (Hrsg.): Wirtschaftspolitik in der Krise. Die (Geheim-)Konferenz der Friedrich List-Gesellschaft im September 1931 über Möglichkeiten und Folgen einer Kreditausweitung. Baden-Baden 1991. Schlußplädoyer Reichsbankpräsident LUTHER, S. 300:
    „Nicht einhellig ist die Auffassung darüber gewesen, ob man überhaupt unter Hilfe der Reichsbank nach dieser Richtung etwas tun kann. Selbst darüber, ob man den Plan auch ohne Hilfe der Reichsbank jetzt ausführen soll, waren die Meinungen nicht ganz übereinstimmend, obwohl die Meinung hierin wohl dahin ging, daß, wenn es Wege gibt, durch Mobilisierung latenter Kapitalkräfte einen derartigen Plan ohne Belastung der Reichsbank auszuführen, man es tun sollte. Das war jedenfalls die ganz vorwiegende Meinung. Soweit die Reichsbank in Betracht kam, möchte ich in den Auffassungen drei Stufen unterscheiden. Einige Herren haben mit aller Bestimmtheit jedes Hineingehen in einen derartigen Plan wegen inflatorischer Sorgen als unrichtig bezeichnet. Es war das aber eine Minderheit. Ich glaube, nur zwei Stimmen würde man so zu zählen haben. Die große Mehrzahl der Stimmen glaubte, daß man sich an eine Summe, die für Arbeiten zur Milderung der Arbeitslosigkeit in Notenbankpraxis, wie sie in Krisenzeiten wohl viel gehandhabt worden ist, bereitgestellt werden könnte, herantasten könnte. In diesem zweiten möglichen Weg, den die Mehrzahl der Herren wohl in Betracht zog, haben die einen lediglich einen praktischen Vorgang gesehen, und die anderen haben darin doch eine teilweise Erfüllung des großen, allgemeinen, theoretischen Gedankenganges gesehen. Eine dritte Gruppe hat sich endlich auf den Standpunkt gestellt, daß man doch auch wohl eine Endzahl nennen könnte. Herr COLM hat zuerst diese Zahl als Endzahl mit 1,5 Milliarden ausgesprochen. Herr LAUTENBACH hat das in seinem Gutachten getan. Herr RÖPKE hat den Gedanken aufgenommen. Herr COLM hat dabei sehr deutlich gesagt, daß es sich hier nicht um eine wissenschaftliche Erkenntnis, sondern lediglich um etwas Gefühlsmäßiges handele, und ich glaube, auch nur in dem Sinne hat Herr RÖPKE die Dinge aufgenommen. Nun möchte ich hierzu etwas sehr Betontes sagen. Ich möchte alle anwesenden Herren bitten – daß diese Konferenz vertraulich war, ist ja selbstverständlich – doch in ihrem Bewußtsein ganz festzuhalten, daß hier nicht etwa mit irgendwelcher wissenschaftlicher Begründung diese große Zahl genannt worden ist. Ich bin nämlich besorgt, daß, wenn eine solche Idee auch nur herauskommen könnte, es uns in bezug auf unsere Währung, auf das Vertrauen zur Mark im Ausland und zur deutschen Regierungspolitik und Notenbankpolitik sehr schweren Nachteil zufügen könnte. Ich möchte darum bitten, hier die äußerste Reserve zu bewahren und möchte alle Herren, die glauben, in Richtung auf diese 1,5 Milliarden verhältnismäßig weit gehen zu können, da sie doch diese ganzen Dinge immer nur im Zusammenhang mit unterstellten politischen Situationen und dergleichen ausgesprochen haben, bitten, auch diese Gedankengänge so weit als möglich doch nur mit äußerster Reserve weiter auszusprechen. Das ist eine praktische Bitte. Aber Sie haben, meine Herren, so viele Beispiele gerade auch aus der heutigen Erörterung gehört, wie gefährlich es für eine Notenbank, wie gefährlich es für das Ansehen unserer Mark ist, wenn solche Gedanken sich überhaupt verbreiten, daß ich nach dieser Richtung mich berechtigt glaube, äußerste Zurückhaltung von Ihnen zu erbitten.“
  34. Albrecht Ritschl: Deutschlands Krise und Konjunktur 1924-1934. Binnenkonjunktur, Auslandsverschuldung und Reparationsproblem zwischen Dawes-Plan und Transfersperre. Berlin 2002. S. 160. ( online (Memento des Originals vom 7. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/books.google.at)
  35. Willi Albers, Anton Zottmann: Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft. Band 5. Stuttgart und Tübingen 1980. S. 333. (online)
  36. Tilman Koops: Die Kabinette Brüning I u. II. 30. März 1930 bis 10. Oktober 1931. Boppard 1982. Einleitung, XCIII. ( online (Memento des Originals vom 7. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/books.google.at)
  37. Hermann Graml: Bernhard von Bülow und die deutsche Außenpolitik. Hybris und Augenmaß im Auswärtigen Amt. München 2012. S. 109. (online)
  38. Detlev Humann (2011): Arbeitsschlacht. Arbeitsbeschaffung und Propaganda in der NS-Zeit 1933-1939, S. 51: „Papen indes vollzog noch immer nicht den nötigen Schritt zur direkten Krisenbekämpfung, sondern kaprizierte sich wiederum auf den klassischen Ansatz, wonach sich staatliche Intervention auf Hilfe zur Selbsthilfe der Privatwirtschaft zu beschränken habe. Schleicher brach schließlich mit dieser Haltung […].“
  39. Andreas Korsch: Der Stand der beschäftigungspolitischen Diskussion zur Zeit der Weltwirtschaftskrise in Deutschland. In: Der Keynesianismus. Band 1. Berlin und Heidelberg 1976. S. 94 ff (online).
  40. Hans Jäger: Lautenbach, Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie 13. 1982. (online) S. 726 f: „Von Lautenbach und Rüstow entwickelte Ideen zur Liquiditätsverbesserung fanden Ende 1932 im „Papen-Plan“ durch Ausgabe von Steuergutscheinen in modifizierter Form Verwendung.“
  41. Vgl. BIZ, Dritter Jahresbericht 1933 (PDF; 1,3 MB), S. 29 f.