Leichtathletik-Europameisterschaften 2016/4 × 400 m der Frauen

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23. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 4 × 400-m-Staffel
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 16 Staffeln mit 71 Athletinnen
Austragungsort Niederlande Amsterdam
Wettkampfort Olympiastadion Amsterdam
Wettkampfphase 9. Juli (Vorläufe)
10. Juli (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Silbermedaille Frankreich Frankreich
Bronzemedaille Italien Italien
Das Olympiastadion in Amsterdam im Jahr 2005

Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2016 wurde am 9. und 10. Juli 2016 im Olympiastadion der niederländischen Hauptstadt Amsterdam ausgetragen.

Europameister wurde Großbritannien in der Besetzung Emily Diamond (Finale), Anyika Onuora (Finale), Eilidh Doyle und Seren Bundy-Davies sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Margaret Adeoye und Kelly Massey.
Den zweiten Platz belegte Frankreich mit Phara Anacharsis (Finale), Brigitte Ntiamoah, Marie Gayot und Floria Gueï (Finale) sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Agnès Raharolahy und Elea Mariama Diarra.
Bronze ging an Italien mit Maria Benedicta Chigbolu, Maria Enrica Spacca, Chiara Bazzoni und Libania Grenot (Finale) sowie der im Vorlauf außerdem eingesetzten Elena Bonfanti.

Auch die nur im Vorlauf eingesetzten Läuferinnen erhielten entsprechendes Edelmetall.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 3:15,17 min Sowjetunion Sowjetunion
(Tatjana Ledowskaja, Olga Nasarowa,
Marija Pinigina, Olha Bryshina)
OS Seoul
Südkorea
1. Oktober 1988[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 3:16,87 min Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
(Kirsten Emmelmann, Sabine Busch,
Petra Müller, Marita Koch)
EM Stuttgart
BR Deutschland
31. August 1986

Der bereits seit 1986 bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte Europameister Großbritannien im Finale mit 3:25,05 min, womit das Quartett eine neue Weltjahresbestleistung aufstellte, jedoch 8,18 s über dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten 9,88 s.

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden drei neue Landesrekorde aufgestellt:

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Wettbewerb gab es einen Dopingfall.

In einem Dopingtest vom 5. Juli 2016 der Ukrainerin Olha Semljak wurde eine deutlich zu hohe Testosteron-Konzentration festgestellt. Dies führte zur Disqualifikation der ukrainischen 4-mal-400-Meter-Staffel, die den sechsten Platz erreicht hatte. Da der Athletin bereits vorher einmal ein Dopingbetrug nachgewiesen worden war, erhielt sie eine Sperre von nicht vier, sondern acht Jahren vom 5. Juli 2016 bis 4. Juli 2024, alle ihre seit der positiven Dopingprobe erzielten Resultate wurden annulliert, darunter auch ihr Halbfinaleinzug über 400 Meter.[2][3]

Leidtragende waren in erster Linie die vier Sprinterinnen der belarussischen Staffel. Alena Kijewitsch, Yulia Yurenia, Katsiaryna Khairullina und Ilona Ussowitsch mussten im Finale zuschauen, obwohl sie sich über ihre Zeit eigentlich für diese Runde qualifiziert hatten.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NR Nationaler Rekord
WL Europajahresbestleistung
WL Weltjahresbestleistung
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

9. Juli 2016, 13:55 Uhr

Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Die ersten drei Staffeln pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Teams – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Finale.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Staffel Besetzung Zeit (min) Anmerkung
1 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Eilidh Doyle
Margaret Adeoye (Vorlauf)
Kelly Massey (Vorlauf)
Seren Bundy-Davies
3:26,42 EL
2 Polen Polen Ewelina Ptak
Martyna Dąbrowska (Vorlauf)
Iga Baumgart-Witan (Vorlauf)
Patrycja Wyciszkiewicz
3:27,72
3 Italien Italien Maria Benedicta Chigbolu
Maria Enrica Spacca
Chiara Bazzoni
Elena Bonfanti (Vorlauf)
3:29,57
4 Belarus Belarus Alena Kijewitsch
Yulia Yurenia
Katsiaryna Khairullina
Ilona Ussowitsch
3:31,23 eigentlich für das Finale qualifiziert
5 Slowakei Slowakei Sylvia Salgovicová
Alexandra Štuková
Alexandra Bezeková
Iveta Putalová
3:31,66 NR
6 Norwegen Norwegen Benedicte Hauge
Sara Dorthea Jensen
Ida Bakke Hansen
Line Kloster
3:31,73 NR
7 Portugal Portugal Rivinilda Mentai
Filipa Martins
Cátia Azevedo
Dorothé Évora
3:32,48
8 Turkei Türkei Berfe Sancak
Meryem Kasap
Emel Şanlı
Elif Yıldırım
3:38,47

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Staffel Besetzung Zeit (min) Anmerkung
1 Deutschland Deutschland Laura Müller
Friederike Möhlenkamp
Lara Hoffmann
Ruth Sophia Spelmeyer
3:28,03
2 Frankreich Frankreich Marie Gayot
Brigitte Ntiamoah
Agnès Raharolahy (Vorlauf)
Elea Mariama Diarra (Vorlauf)
3:28,38
3 Rumänien Rumänien Adelina Pastor
Anamaria Ioniță
Sanda Belgyan
Andrea Miklós
3:29,08
4 Niederlande Niederlande Nicky van Leuveren
Lisanne de Witte
Eva Hovenkamp
Laura de Witte
3:29,18 NR
5 Griechenland Griechenland Katerina Dalaka
Anna Vasiliou
Despina Mourta
Irini Vasiliou
3:31,66
6 Spanien Spanien Laura Bueno
Aauri Bokesa
Bárbara Camblor
Geraxane Ussía
3:33,57
7 Irland Irland Sinead Denny
Phil Healy
Jenna Bromell
Ciara McCallion
3:34,02
DOP Ukraine Ukraine Julija Olischewska
Olha Bibik
Tetjana Melnyk
Olha Semljak
3:27,75 für das Finale zugelassen

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Läuferinnen der 4 × 400-m-Staffel in der dritten und vorletzten Runde

10. Juli 2016, 18:40 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (min)
1 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Emily Diamond (Finale)
Anyika Onuora (Finale)
Eilidh Doyle
Seren Bundy-Davies
im Vorlauf außerdem:
Margaret Adeoye
Kelly Massey
3:25,05 WL
2 Frankreich Frankreich Phara Anacharsis (Finale)
Brigitte Ntiamoah
Marie Gayot
Floria Gueï (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Agnès Raharolahy
Elea Mariama Diarra
3:25,96
3 Italien Italien Maria Benedicta Chigbolu
Maria Enrica Spacca
Chiara Bazzoni
Libania Grenot (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Elena Bonfanti
3:27,49
4 Polen Polen Ewelina Ptak
Małgorzata Hołub (Finale)
Patrycja Wyciszkiewicz
Justyna Święty (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Martyna Dąbrowska
Iga Baumgart-Witan
3:27,60
5 Deutschland Deutschland Laura Müller
Friederike Möhlenkamp
Lara Hoffmann
Ruth Sophia Spelmeyer
3:27,60
6 Niederlande Niederlande Laura de Witte
Lisanne de Witte
Eva Hovenkamp
Nicky van Leuveren
3:29,23
7 Rumänien Rumänien Adelina Pastor
Anamaria Ioniță
Sanda Belgyan
Andrea Miklós
3:30,63
DOP Ukraine Ukraine Julija Olischewska
Olha Bibik
Tetjana Melnyk
Olha Semljak
3:27,64

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 4 x 400 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 24. März 2023
  2. Olha Zemlyak (W), dopingsanctions.com (englisch), abgerufen 18. März 2023
  3. Ukrainian sprinters fail in bid to get drugs bans overturned at CAS, insidethegames.biz 29. März 2019 (englisch), abgerufen 18. März 2023