Leonhard Romeis

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Leonhard Romeis (* 13. Januar 1854 in Höchstadt an der Aisch; † 17. November 1904 in München) war ein deutscher Architekt des Historismus.

Leben

St. Benno in München

Romeis wurde als Sohn eines Tischlers geboren. Ein Benefiziat, zu dem der Junge zum Zeichenunterricht geschickt wurde, erkannte früh seine künstlerische Begabung. Auf seinen Rat hin wurde er an die Königliche Kunstgewerbeschule München geschickt. Nach deren Abschluss bereiste Romeis Italien. 1886 wurde er zum Professor an der Münchener Kunstgewerbeschule berufen.

Im selben Jahr heiratete er die Bamberger Kaufmannstochter Anna Ramis, mit der er fünf Kinder hatte. Sein 1888 geborener ältester Sohn Benno Romeis wirkte als Anatom an der Universität München. Sein Sohn Karl Romeis (1895–1960) war Bildhauer. Romeis erlag am 17. November 1904 im Alter von 50 Jahren einem Schlaganfall. Er war Träger des Verdienstordens vom Heiligen Michael, III. Klasse.[1]

Wirken

In der Zeit von 1886 bis 1904 entstanden in München nach seinen Entwürfen zahlreiche Villenbauten für Künstler und Publizisten, darunter die Häuser für Anton Heß, den Genremaler Eduard von Grützner und den Verleger Georg Hirth und den Brauer Joseph Schülein. Außerdem plante er den Straßenzug Richard-Wagner-Straße mit Königlicher Kunstgewerbeschule (Weibliche Abteilung) und das Mietshaus in der Schackstraße 2.

Seine herausragendste schöpferische Leistung ist der Bau der Pfarrkirche St. Benno in München. Sie gilt heute als eines der künstlerisch bedeutendsten Beispiele des neuromanischen Sakralbaus in Süddeutschland. Ein weiterer Kirchenbau von Romeis entstand in Fremdingen.

Ein weiterer prominenter Bau von Romeis ist die Villa Liebieg in Frankfurt-Sachsenhausen, das spätere Museum "Liebieghaus". Außerdem war Romeis auch in Bamberg tätig, wo er unter anderem das "Tivoli-Schlösschen" in der Pödeldorfer Straße entwarf.

In die Denkmalliste eingetragen ist auch das von ihm noch geplante Landhaus, Aribostraße 1, in Rottach-Egern (Ortsteil Egern), das im Jahr 1905 fertig gestellt wurde.

Literatur

  • Barbara Six: Der Architekt Leonhard Romeis (1854–1904). Seine Münchner Villen unter besonderer Berücksichtigung der Wohnhäuser für die Maler Eduard von Grützner und Ernst Ludwig Plaß. (Reihe LMU-Publikationen/Geschichts- und Kunstwissenschaften, Nr. 14). Magisterarbeit, LMU München 2005 (Online)

Einzelnachweise

  1. Von der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst, in: Die Christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst und der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben, Beilage, 1. Jg., H. 3, Dez. 1904, S. II.
Commons: Leonhard Romeis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien