Liste der Stolpersteine in Bovenden

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Die Liste der Stolpersteine in Bovenden enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Bovenden verlegt wurden. Mit ihnen soll der Opfer des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Bovenden lebten und wirkten. Bei der ersten Verlegung im September 2017 wurden vier Stolpersteine verlegt.[1] (Stand: Juni 2019)

Liste der Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Bild Person, Inschrift Adresse Verlegedatum Anmerkung
Hier wohnte
Julius Jacobs
Jg. 1890
deportiert 1942
Ghetto Warschau
ermordet
Auf dem Thie 8
1. Sep. 2017 Julius Jacobs wurde am 26. März 1890 in Moringen geboren. Er war seit 1926 mit Rosa Jacobs verheiratet, im gleichen Jahr zog er nach Bovenden und betrieb ein Manufakturwarengeschäft. Am 26./27. März 1942 wurde er verhaftet und ins Sammellager Hannover-Ahlem gebracht. Von dort erfolgte am 31. März 1942 seine Deportation in das Ghetto Warschau.[2][3]
Hier wohnte
Rosa Jacobs
geb. Lilienthal
Jg. 1888
deportiert 1942
Ghetto Warschau
ermordet
Rosa Jacobs wurde am 12. November 1888 als Rosa Lilienthal in Bovenden geboren. Sie war seit 1926 mit Julius Jacobs verheiratet und hatte einen Sohn Hans Hermann, der 1927 geboren wurde. Am 26./27. März 1942 wurde sie verhaftet und ins Sammellager nach Hannover-Ahlem gebracht. Von dort erfolgte am 31. März 1942 ihre Deportation in das Ghetto Warschau.[4][5]
Hier wohnte
Hans Hermann
Jacobs

Jg. 1927
deportiert 1942
Ghetto Warschau
ermordet
Hans Hermann Jacobs wurde am 9. Juni 1927 als Sohn von Julius und Rosa Jacobs in Göttingen geboren. Am 26./27. März 1942 wurde er verhaftet und ins Sammellager nach Hannover-Ahlem gebracht. Von dort erfolgte am 31. März 1942 seine Deportation in das Ghetto Warschau.[6]
Hier wohnte
Max Lilienthal
Jg. 1885
deportiert 1942
Theresienstadt
befreit
Max Lilienthal wurde am 10. Oktober 1885 in Bovenden geboren. Ab 1911 erlernte er in Hannover den Beruf des Fleischers. Aufgrund einer Verletzung, die er sich beim Militärdienst während des Ersten Weltkrieges 1918 zugezogen hatte, musste ihm 1925 der linke Unterschenkel amputiert werden und er konnte nicht mehr als Fleischer arbeiten. Im März 1942 musste er von Bovenden in das Judenhaus Weender Landstraße 26 nach Göttingen umziehen. Von dort wurde er am 21. Juli 1942 nach Hannover-Ahlem und in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Er überlebte dort und wurde befreit. Danach kehrte er nach Bovenden zurück. Von 1957 bis 1971 war er Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Göttingen.[7] Max Lilienthal starb am 5. August 1971 in Bovenden.[8] Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Göttingen beigesetzt.[9]

Verlegungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1. September 2017: vier Stolpersteine an einer Adresse[10][11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Bovenden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vier Stolpersteine in Bovenden In: bovenden.de, 6. September 2017, abgerufen am 13. Juni 2019.
  2. Jacobs, Julius. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  3. Uta Schäfer-Richter, Jörg Klein: Die jüdischen Bürger im Kreis Göttingen, 1933–1945 ein Gedenkbuch : Göttingen, Hann. Münden, Duderstadt. Wallstein Verlag, Göttingen 1992, ISBN 3-89244-048-4, S. 105 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Jacobs, Rosa. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  5. Uta Schäfer-Richter, Jörg Klein: Die jüdischen Bürger im Kreis Göttingen, 1933–1945 ein Gedenkbuch : Göttingen, Hann. Münden, Duderstadt. Wallstein Verlag, Göttingen 1992, ISBN 3-89244-048-4, S. 106 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Jacobs, Hans Hermann. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  7. Rudolf von Thadden, Günter J. Trittel: Von der preußischen Mittelstadt zur südniedersächsischen Großstadt 1866–1989 (= Göttingen: Geschichte einer Universitätsstadt. Band 3). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 3-525-36198-X, S. 745 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Uta Schäfer-Richter, Jörg Klein: Die jüdischen Bürger im Kreis Göttingen, 1933–1945 ein Gedenkbuch : Göttingen, Hann. Münden, Duderstadt. Wallstein Verlag, Göttingen 1992, ISBN 3-89244-048-4, S. 133–134 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Eric Angermann, Eva Klay, Julia Kopp, Jan C. Oestreich, Jennifer Stümpel, Tobias Trutz: Verdrängt – Verfolgt – Vergessen. Das „Judenhaus“ Weender Landstr. 26 und seine BewohnerInnen In: uni-goettingen.de, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit 2016, abgerufen am 14. April 2023.
  10. Kimberly Fiebig: Stolpersteine in Bovenden. In: goettinger-tageblatt.de. 4. September 2017, abgerufen am 13. Juni 2019.
  11. Clemens Herwig: Nach Recherchen im Unterricht: Schüler sorgen für Gedenksteine in Bovenden. In: hna.de. 5. September 2017, abgerufen am 13. Juni 2019.