Lothar Lang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. September 2016 um 15:12 Uhr durch SoChaB (Diskussion | Beiträge) (Ergänzung bei "Leben": Eine von Lang vor seinem Tod getroffene Auswahl seiner Kritiken in der Weltbühne gab Elke Lang 2016 unter dem Titel Begegnung und Reflexion. Kunstkritik in der Weltbühne[1] im Quintus-Verlag heraus.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lothar Lang (* 20. März 1928 in Werdau; † 20. Juli 2013 in Grünheide) war ein deutscher Kunsthistoriker in der DDR.[1]

Leben

Lothar Lang wurde 1928 in Werdau geboren und war nach 1945 eine Zeit als Lehrer in Altenburg tätig. Lang war im Dezember 1945 der KPD beigetreten und wurde Mitglied der SED.[2] Er studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Pädagogik. Anschließend arbeitete er als Dozent an der Pädagogischen Hochschule Potsdam und im Kunstkabinett am Institut für Lehrerweiterbildung in Berlin-Weißensee und Pankow. Dort brachte es bis zum Studienrat. Ab 1957 bis 1991 schrieb er Kunstkritiken für die Zeitschrift Bildende Kunst, Die Weltbühne und war von 1964 bis 1998 Herausgeber und Redakteur der „Marginalien“, Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie. Eine von Lang vor seinem Tod getroffene Auswahl seiner Kritiken in der Weltbühne gab Elke Lang 2016 unter dem Titel Begegnung und Reflexion. Kunstkritik in der Weltbühne[3] im Quintus-Verlag heraus.

Von großer Bedeutung war sein Wirken bei der Herausgabe von 20 Drucken der „Kabinett-Presse“ von 1965 bis 1973 und ab 1978 bei der Herausgabe der Mappen-Werke des Reclamverlages gemeinsam mit Hans Marquardt.

Ab 1970 bis 1990 war er Direktor im Museum Schloss Burgk, wo er maßgeblich am Aufbau der Exlibris-Sammlung mitwirkte. Auf der documenta 6 in Kassel 1977 war er Verantwortlicher für die Beiträge der Künstler der DDR. Weiterhin war er Gründungsmitglied und von 1956 bis 1981 Vorsitzender der Pirckheimer-Gesellschaft. Sein Buch „Malerei und Graphik in der DDR“ hatte im Kunstraum der DDR sowie auch international große Bedeutung.

Bald nach der politischen Wende wurde Langs intensive Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit nachgewiesen.[4][5]

Schriften (Auswahl)

  • Kosmopolitismus und "amerikanische Lebensweise".Kongress-Verlag, Berlin 1954
  • Die Malerei und Graphik der Renaissance in Deutschland. Verlag der Kunst, Dresden 1958
  • Das Bauhaus 1919-1933, Idee und Wirklichkeit. Zentralinstitut für Formgestaltung, Berlin 1965 (Studienreihe Angewandte Kunst. Neuzeit 2)
  • Buchkunst und Kunstgeschichte im 20. Jahrhundert. Graphik, Illustration, Malerbuch. Hiersemann, Stuttgart 2005
  • Der Graphiksammler. Ein Buch für Sammler und alle, die es werden wollen. Hauswedell, Stuttgart 1995
  • Impressionismus und Buchkunst in Frankreich und Deutschland. Edition Leipzig, Leipzig 1998
  • Surrealismus und Buchkunst. Edition Leipzig, Leipzig 1993
  • Konstruktivismus und Buchkunst. Edition Leipzig, Leipzig 1990
  • Ein Leben für die Kunst. Erinnerungen. Leipzig : Faber & Faber, 2009

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nachruf auf Lothar Lang in: Börsenblatt
  2. Hartmut Pätzke: Lothar Lang: Ein Leben für die Kunst, 2010
  3. Lothar Lang: Begegnung und Reflexion. Kunstkritik in der Weltbühne. Hrsg.: Elke Lang. Quintus-Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-945256-77-0.
  4. Hannelore Offner, Klaus Schroeder (Hrsg.): Eingegrenzt-Ausgegrenzt. Bildende Kunst und Parteiherrschaft in der DDR 1961-1989, Berlin 2000, S. 229.
  5. Jürgen Hohmeyer: Schulaufsätze vom IM. In: Der Spiegel. Nr. 44, 2000 (online).