Lothar Mannewitz
Lothar Mannewitz (* 1. Mai 1930 in Hörsingen; † 24. August 2004 in Rostock) war ein deutscher Maler, Grafiker, Restaurator und Gestalter von Glasfenstern.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Besuch der Schule absolvierte Lothar Mannewitz von 1945 bis 1950 eine Lehre im Malerhandwerk und eine Ausbildung zum Restaurator im Betrieb des Vaters Fritz Mannewitz. Von 1952 bis 1954 studierte er Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Charlottenburg. 1954 folgten die Heirat mit der Malerin Mechthild Schlenger und die Übersiedlung nach Rostock. Dort arbeitete Lothar Mannewitz als freiberuflicher Restaurator, vor allem an Kunst- und Baudenkmalen in Mecklenburg und Brandenburg. In etwa 200 Kirchen war er tätig. Ein weiteres Tätigkeitsfeld von ihm war die baugebundene Kunst. Mannewitz schuf zahlreiche Glasfenster in Blei- und Betonglastechnik in Kirchen und Profanbauten von Rostock, Berlin und anderen Orten in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. In der Zeit der DDR hatte er mehrere Einzelausstellungen und war an Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt.
1985 wurde er mit der Johannes-R.-Becher-Medaille in Silber geehrt.
Lothar Mannewitz hatte drei Kinder. Sein Sohn Marcus Mannewitz ist ebenfalls als Restaurator tätig, die Tochter Anna Mannewitz ist Malerin.[1]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Restaurierungen
- Dorfkirche Walkendorf
- Dorfkirche Basse
- Dorfkirche Unter Brüz
- Dorfkirche Woosten
- Rostocker Rathaus
- Foyer des Hauptgebäudes der Universität Rostock
- Schmuckportal am Steintor in Rostock
- Pedell-Haus neben dem Universitätshauptgebäude in der Rostocker Kröpeliner Straße
- Kirchenfenster und baugebundene Kunst
- Fenster in der St.-Bartholomaei-Kirche (Demmin)
- 1958: Fenster der Heiligen-Geist-Kirche (Rostock)
- 1958: Majestas Domini, farbiges Glasmosaik in der Apsis der Adventkirche (Berlin)
- 1960/61: Majestas Domini, Glasmosaik im Altarraum der Eliaskirche (Berlin)
- 1961: St. Michael als Drachentöter, Entwurf des Glasmosaiks im südlichen Kreuzarm der Paul-Gerhardt-Kirche (Berlin-Prenzlauer Berg)
- 1961: Chorfenster der Kirche Berlin-Rahnsdorf
- 1963: Fenster der Petrikirche (Rostock)
- Fenster der St.-Georgs-Kirche in Altstrelitz
- 1964: Fenster der Dorfkirche Blankenhagen; Renovierung
- 1964: Sgraffito im Altarraum der Friedenskirche (Berlin-Niederschönhausen); durch Renovierung 1981/82 entfernt
- 1966: Glasmalereien in der Kirche Ranzin
- 1967: Ostfenster der Dorfkirche Kirch Mummendorf
- 1968: Fenster in der Kirche Neuenkirchen (bei Greifswald)
- Fenster der St.-Andreas-Kirche (Rostock)
- Giebelgestaltung in der Rostocker Koßfelderstraße (2020 bei Bauarbeiten entfernt)
- Malerei und Grafik
- Altes Gehöft (1974, Öl)[2]
- Schwemmland beim Hafenbau (Öl, 80 × 100 cm, 1967)[3]
- Vorfrühling (Öl, 1971; ausgestellt 1972/1973 auf der VII. Kunstausstellung der DDR)[4]
- Buchillustration in Ulrich Bentzien (Herausgeber): Mecklenburg, Ein Gästebuch. Hinstorff Verlag, Rostock 1980.
- Publizierter Essay
- Mit Karl-Heinz Loui: Denkmalpflege. Bestandteil komplexer Umweltgestaltung. In: Bildende Kunst, Berlin 1979, S. 385–387.
Ausstellungen (unvollständig)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einzelausstellungen
- 1977 und 1990: Rostock, Kunsthalle (mit Mechthild Mannewitz)[5]
- 1979: Stettin, Galerie im Schloss (mit Mechthild Mannewitz)
- 1990: Rostock, Kunsthalle
- Ausstellungsbeteiligungen
- 2003: Rostock, Kunstausstellung zur Hanse Sail
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mannewitz, Lothar. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 246 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Mannewitz, Lothar. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 87, De Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-023253-0, S. 49.
- Mannewitz, Lothar. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 570.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kurzporträt der Familie auf www.kunstverein-rostock.de eingesehen am 20. Juni 2010.
- ↑ Bildende Kunst, Berlin, 1/1966, S. 5 (Abbildung).
- ↑ Lothar Mannewitz: Schwemmland beim Hafenbau. Deutsche Fotothek, 1967, abgerufen am 28. September 2022.
- ↑ Lothar Mannewitz: Vorfrühling. Deutsche Fotothek, 1971, abgerufen am 28. September 2022.
- ↑ Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 6270 f.
Weblinks und Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Lothar Mannewitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Lothar Mannewitz in der Landesbibliographie MV
- Gedenken an den Maler und Restaurator Lothar Mannewitz von Jens Langer, 2006
- Biografie auf www.kirche-neustrelitz.de
Personendaten | |
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NAME | Mannewitz, Lothar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Restaurator und Gestalter von Glasfenstern |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1930 |
GEBURTSORT | Hörsingen |
STERBEDATUM | 24. August 2004 |
STERBEORT | Rostock |