Louis-Ferdinand Ullstein

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Louis-Ferdinand Ullstein (* 11. November 1863 in Berlin; † 19. März 1933 ebenda) war ein deutscher Verleger.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Tod seines Vaters, des Verlagsgründers Leopold Ullstein, trat Louis Ullstein 1899 an die Spitze des Ullstein Verlags. Sein älterer Bruder Hans Ullstein (1859–1935), der jüngere Bruder Franz Ullstein (1868–1945) und die Halbbrüder Rudolf Ullstein (1874–1964) und Hermann Ullstein (1875–1943) waren ebenfalls im Verlag aktiv. Während Louis zum Kaufmann ausgebildet worden war und für die Unternehmensstrategie verantwortlich zeichnete, hatten Hans und Franz Rechtswissenschaft studiert. Franz wurde auch als „Geist“ des Verlages beschrieben. Hermann übernahm nach einer ungeliebten Ausbildung zum Kaufmann die Zeitschriften und die Verlagswerbung.

Louis Ullstein baute 1904 die „Berliner Zeitung“ radikal zur „B.Z. am Mittag“ um, was einen großen wirtschaftlichen Erfolg und eine Umwälzung der Berliner Presselandschaft bedeutete.

Grabstätte

Er war mit Else Landsberger, der Schwester des Schriftstellers Artur Landsberger, verheiratet. Beide waren früh aus der jüdischen Gemeinde ausgetreten, ihr gemeinsamer Sohn Heinz Ullstein wurde christlich erzogen.[1] Louis Ullstein errichtete sich und seiner Familie eine Villa in Berlin-Grunewald, Höhmannstraße 10. Sie dient heute dem britischen Botschafter als private Residenz.[2] Die Grabstätte der Eheleute befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf im Block Charlottenburg, Gartenblock I, Erbbegräbnis 16.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsführer. Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. Ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg/Berlin/Leipzig 1929, DNB 948663294, Sp. 2321 f.
  • Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, DNB 453960294, S. 1932.
  • Frieda Ries: Nachruf auf Louis-Ferdinand Ullstein. In: Ullstein-Berichte, 5. Jahrgang 1933, Ausgabe April.
  • Heinz Ullstein: Spielplatz meines Lebens. Erinnerungen. Kindler, München 1961, S. 272–282.
  • Peter Walther (Hrsg.): Musen und Grazien in der Mark. 750 Jahre Literatur in Brandenburg. Band 2: Ein historisches Schriftstellerlexikon. Lukas, Berlin 2002, ISBN 3-931836-69-X, S. 274.
  • Ullstein, Louis, in: Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. München : Saur, 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 371

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinz Ullstein: Spielplatz meines Lebens, S. 329
  2. Berliner Themenjahr „Zerstörte Vielfalt“ (Memento vom 8. Oktober 2013 im Internet Archive)