Louis Weinert-Wilton

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. März 2018 um 20:13 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur: Abkürzung korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Louis Weinert-Wilton, eigentlich Alois Weinert, (* 11. Mai 1875 in Weseritz, Böhmen; † 5. September 1945 in Prag) war ein sudetendeutscher Schriftsteller.

Leben

Weinert stammte aus einer gutbürgerlichen Familie und besuchte nach seiner Schulzeit die k.u.k. Marineakademie in Pola (heute Kroatien). Aus gesundheitlichen Gründen verließ er Akademie und Militär im Range eines Oberleutnants. Er heiratete und ließ sich mit seiner Ehefrau in Prag nieder. Dort wirkte er ab 1901 als Redakteur beim Prager Tagblatt, dessen Chefredakteur er später wurde.

1921 berief man Weinert zum „kaufmännischen Leiter“ des Neuen Deutschen Theaters in Prag. Schon als hauptberuflicher Redakteur verfasste Weinert zahlreiche Bühnenstücke. 1929 schrieb er unter seinem Pseudonym Louis Weinert-Wilton seine ersten beiden Kriminalromane. 1936 verließ er das Theater, um fortan in Prag als freier Schriftsteller zu leben. Von Weinert-Wilton erschienen zwischen 1929 und 1939 elf Kriminalromane im Leipziger Goldmann Verlag.

Rezeption

Weinert-Wilton, der ganz in der Tradition seines berühmten Kollegen Edgar Wallace konstruierte Krimis in der Londoner Unterwelt schrieb, starb 1945 in einem tschechoslowakischen Konzentrationslager für Deutsche in Prag. In den 1960er Jahren entstand im Zuge der erfolgreichen Edgar-Wallace-Filme eine eigenständige Louis-Weinert-Wilton-Kriminalfilmreihe. Zahlreiche Romane Weinert-Wiltons werden bis heute vom Goldmann Verlag immer wieder aufgelegt.

Werke (Auswahl)

Kriminalromane
  • Die weiße Spinne. Neuaufl. Goldmann, München 1992, ISBN 3-442-00002-5.
  • Die Panther. Kriminalroman. Goldmann, München 1975, ISBN 3-442-00005-X.
  • Die Königin der Nacht. Kriminalroman. Goldmann, München 1987, ISBN 3-442-06231-4.
  • Der Drudenfuß. Kriminalroman. Goldmann, München 1983, ISBN 3-442-00233-8.
  • Der betende Baum. Goldmann, München 1932.
  • Licht vom Strom. Goldmann, München 1933.
  • Der schwarze Meilenstein. Kriminalroman. 8. Aufl. Goldmann, München 1980, ISBN 3-442-04741-2.
  • Die chinesische Nelke. Kriminalroman. 10. Aufl. Goldmann, München 1988, ISBN 3-442-00053-X.
  • Spuk am See. Buchwarte-Verlag, Berlin 1938.
  • Teppich des Grauens. Kriminalroman. 9. Aufl. Goldmann, München 1985, ISBN 3-442-00106-4.
  • Der Skorpion. auslese-Verlag, Berlin 1939.
Theaterstücke
  • Die Mühlhofbäuerin. Tragödie. 1901.
  • Der Lorbeer. Schauspiel. 1902.
  • Sommernachtsträume. Schauspiel. 1902.
  • Das Wohltätigkeitsfest. Komödie. 1903.
  • Die Stärkere Stunde. Schauspiel. 1909.
  • Das Ahnenschloß. Schwank. 1909.

Literatur

  • Armin Arnold u. a. (Hrsg.): Reclams Kriminalromanführer. Reclam, Stuttgart 1978, ISBN 3-15-010279-0.
  • Norbert Menzel: Die vergessenen Morde des Louis Weinert-Wilton. In: Norbert Klugmann, Peter Methews (Hrsg.): Schwarze Beute, Bd. 2. Rowohlt, Reinbek 1991, ISBN 3-499-42802-4.

Vorlage:Navigationsleiste Louis-Weinert-Wilton-Filme