Ludwig Bettcher

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Ludwig Bettcher (* 19. September 1846 in Düsseldorf; † 22. Mai 1912 in Straßburg) war ein deutscher Architekt und Baubeamter im Dienst der Reichspost.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwig Bettcher war ein Sohn von Ludwig Bettcher, Königlicher Stallmeister in Düsseldorf, und dessen Ehefrau Sophia Bettcher geborene Steffen. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf, später in Leipzig. Nach mehreren Praktika bei Architekten trat er 1877 als Architekt der neuen Postbauverwaltung in den Dienst der Reichspost und überwachte den Bau des Hauptpostamts in Leipzig.[1] Dabei konnte er vor allem in der Provinz Ostpreußen am Bau von Postämtern mitarbeiten. So wirkte er an der Planung und dem Bau von Projekten in Königsberg (heute Kaliningrad) und Pillau (heute Baltijsk) mit. 1887 arbeitete er an der Bauausführung des Postamts in Gumbinnen (heute Gussew), bevor er nach Straßburg in die Bauabteilung des Reichspostamts Elsaß-Lothringen versetzt wurde.

Am 1. April 1888 wurde Ludwig Bettcher im Rang eines Postbaurats zum Direktor der Bauabteilung der Oberpostdirektion Straßburg ernannt, die er bis 1911 leitete. Dieses vom Bauamt der Oberpostdirektion Karlsruhe verselbstständigte Amt war für die Planung und den Bau aller Postgebäude im Reichsland Elsaß-Lothringen zuständig. Dort unterzeichnete er die Pläne für viele Postämter der Region: Weißenburg (1892), Kolmar (1893), Mülhausen im Elsaß (1895), Zabern (1894), Straßburg (1899), Hagenau (1902) und Metz (1911). Er arbeitet eng mit der Postbauverwaltung im Generalpostamt in Berlin unter Heinrich von Stephan zusammen, wo seine Projekte genau verfolgt wurden.

Ludwig Bettcher starb am 22. Mai 1912 in Straßburg im Diakonissenhaus im Alter von 65 Jahren. Er wohnte damals im Haus Rue Saint-Urbain Nr. 30, das er um 1900 hatte bauen lassen.

Bauten und Entwürfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vereinigung Leipziger Architekten und Ingenieure (Hrsg.), Arwed Roßbach (Red.): Leipzig und seine Bauten. J. M. Gebhardts Verlag (Leopold Gebhardt), Leipzig 1892, S. 143–145 (im Abschnitt 3 Die Reichspostgebäude). (OCLC 5525641; Digitalisat)
  2. Verlorene Gebäude in Gumbinnen auf ostpreussen.net, zuletzt abgerufen am 3. März 2023 („Auf dem Platz der ehemaligen Oberpostdirektion in Gumbinnen befindet sich heute ein modernes Kaufhaus.“)
  3. Eintrag Nr. IA67008063 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Eintrag Nr. IA00055463 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  5. „Die Vorarbeiten und der allgemeine Bauentwurf wurden unter der oberen Leitung des Geheimen Oberpostraths Hake und unter Mitwirkung des Architekten Freiherr von Rechenberg im Reichspostamte aufgestellt, wahrend der Bau unter der Oberaufsicht des Postbauraths Bettcher durch den Postbauinspector Buddeberg in der Zeit von Ende April 1896 bis zur vollständigen Verkehrsübergabe im November 1899 ausgeführt wurde.“
    Das neue Reichspostgebäude in Straßburg i. E. In: Centralblatt der Bauverwaltung, 20. Jahrgang 1900, Nr. 19 (vom 10. März 1900), S. 109–113.
  6. Eintrag Nr. IA00061918 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  7. Eintrag Nr. PA00106850 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)