Ludwig Keil

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ludwig Keil (* 1. August 1896 in Bickenbach/Bergstraße; † 8. Januar 1952 in Darmstadt) war ein kommunistischer Politiker.

Der Sohn eines Eisenbahners absolvierte eine Lehre in einem Metallberuf und wurde als Soldat während des Ersten Weltkrieges schwer verwundet. 1917 wurde er Mitglied der SPD und trat 1920 der KPD bei, welche er im Stadtparlament Offenbachs vertrat und deren kommunalpolitische Abteilung in Hessen er zeitweise leitete. Anders als die große Mehrheit der Offenbacher KPD um Heinrich Galm schloss Keil sich 1929 nicht der KPO an, sondern blieb in der KPD, für welche er Ende 1931 in den Landtag des Volksstaates Hessen nachrückte. Ihm gehörte er bis 1933 als Fraktionsvorsitzender an.

Registrierungs­karte von Ludwig Keil als Gefangener im national­sozialistischen Konzentrations­lager Dachau

Nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 war Keil mehrfach inhaftiert, darunter im KZ Dachau und im KZ Osthofen.

1945 nach der Befreiung vom Nationalsozialismus fungierte Keil zunächst als Ministerialdirektor im Hessischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr. 1946 wurde er für die KPD Hessen in den Landtag gewählt und war dort bis 1949 stellvertretender Vorsitzender und danach an der Stelle des später in der DDR in einem stalinistischen Schauprozess angeklagten Leo Bauer Vorsitzender der kommunistischen Landtagsfraktion.

  • Thomas Altmeyer: Ludwig Keil (1896–1952). In: Angelika Arenz-Morch, Stefan Heinz (Hrsg.): Gewerkschafter im Konzentrationslager Osthofen 1933/34. Biografisches Handbuch. Metropol, Berlin 2019, ISBN 978-3-86331-439-2, S. 306–311 (= Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration, Band 8).
  • Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hrsg.: Hessischer Landtag. Wiesbaden 2013, S. 59 (Download [PDF; 479 kB]).
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 296 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index. Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 208 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen, Band 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, Band 48, 7).
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933. Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 422 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen, Band 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF, Band 29).
  • Keil, Ludwig. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
Commons: Ludwig Keil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien