Mönchsondheim

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Mönchsondheim
Stadt Iphofen
Koordinaten: 49° 40′ N, 10° 17′ OKoordinaten: 49° 40′ 5″ N, 10° 16′ 44″ O
Höhe: 261 m
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 97346
Vorwahl: 09326
Karte
Lage von Mönchsondheim (fett) im Iphöfer Gemeindegebiet
Bild von Mönchsondheim

Mönchsondheim ist ein Stadtteil der Stadt Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Etymologie des Ortsnamens mit den Bestandteilen Mönch, -sond und -heim lässt auf Ursprung und Entwicklung der Niederlassung schließen. Ortsnamen mit der Endung -heim verweisen auf eine Gründung des jeweiligen Ortes zur Zeit der Fränkischen Landnahme.[1]:113 Der Ort war vermutlich eine Außenstelle des Königshofes Iphofen. Sund–heim lag südlich davon. Daher stammt wohl der Mittelteil des heutigen Namens. Aus der Zugehörigkeit des Dorfes zu Klöstern vom 12. bis zum 19. Jahrhundert stammt der erste Bestandteil Mönch.[2]:46

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum ersten Mal wurde der Ort Suntheim im Jahre 1100 in einer Urkunde des Klosters St. Stephan in Würzburg erwähnt. Ende des 13. Jahrhunderts gelangte das Dorf in den Besitz des Klosters Ebrach. Obwohl das Kloster die Dorfherrschaft bis zur Säkularisation 1803 besaß, nahmen die Bewohner die evangelische Konfession an.[2]:46–47. Sie unterstellten sich 1533 dem Schutz der Markgrafen von Brandenburg–Ansbach. Diese Schutzherrschaft und die Hoheitsrechte des Klosters führten immer wieder zu Streitigkeiten.[3]:70

Als 1803 die Abtei Ebrach aufgelöst wurde, wechselte der Ort über die kurfürstlich-bayerische zur markgräflichen und dann französischen Herrschaft. 1806 kam Mönchsondheim schließlich zum Königreich Bayern.

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde der Ort 1972 nach Iphofen eingemeindet.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mönchsondheim liegt in einer Senke des südwestlichen Steigerwald–Vorlandes. Der Ort wird vom Breitbach durchflossen, in den nordwestlich des Ortes der Moorseebach und am südöstlichen Ortsende der Kirchbach fließt. Der Ort gehört zur Hellmitzheimer Bucht. Diese schiebt sich tief in den Steigerwald hinein und öffnet sich westwärts zum Maintal.[4]:8 Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.

Im Südosten der Gemarkung von Mönchsondheim liegt die Wüstung Bulach. Das Dorf war dem Kloster Münsterschwarzach zehntpflichtig. Bereits vor 1283 muss die Siedlung aufgegeben worden sein. Die Gründe hierfür sind unklar.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick vom Eingang nach links ins Innere der Kirchenburg (Kirchenburgmuseum Mönchsondheim)

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ausbau zur Kirchenburg geschah im 15. Jahrhundert.[2]:47

St. Bonifatius[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb der Gaden–Kirchenburg befindet sich die Pfarrkirche St. Bonifatius. Zum ersten Mal wurde 1224 ein Vorgängerbau des Gotteshauses als „capella in suntheim“ genannt. Im Jahre 1638 stürzte der Kirchturm des Vorgängerbaus ein. Die Kirche konnte nicht mehr genutzt werden und der Gottesdienst fand 50 Jahre lang in der Friedhofskirche statt. Schließlich wurde 1688 nach dem Abbruch mit dem Neubau des heutigen Gotteshauses begonnen. Am 7. September 1690 weihte Dekan Johann Teuerlein aus Uffenheim das neue Gebäude ein.

Die hölzerne Kanzel aus dem Jahre 1613 wurde aus dem alten Gotteshaus übernommen. Der Altar der Chorturmkirche entstand zur Bauzeit. Den Taufstein erhielt die Kirche im Jahr 1717. Als Teil der Gesamtsanierung der Kirchenburg fanden 1977 eine grundlegende Erneuerung der maroden Bausubstanz und eine Innenrenovierung statt.[3]:71

Friedhofskirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht mehr vorhanden ist die 1597 zum ersten Mal erwähnte Kapelle auf dem Gottesacker. Die heutige Friedhofskirche wurde 1722/1723 errichtet.[3]:71

Ehemaliges Rathaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ehemalige Rathaus der Gemeinde wurde bis 1972 als Tagungsort der Gemeindeverwaltung genutzt. Heute ist es Teil des Kirchenburgmuseums und begrenzt das Ensemble um die Kirche im Süden. Das Rathaus war ursprünglich vollständig aus Fachwerk errichtet, erhielt allerdings im 19. Jahrhundert ein gemauertes Erdgeschoss. Besonders bemerkenswert ist das dicht gearbeitete Fachwerk, das seit einer Renovierung in den 1990er Jahren wieder in den Farben der Frühen Neuzeit erstrahlt.

Kirchenburgmuseum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Freilandmuseum umfasst neben der Kirchenburg auch die umliegenden Gebäude des typischen fränkischen Dorfmittelpunktes. In den Räumen der Kirchenburg werden die Besucher über das dörfliche Handwerk und die Landwirtschaft informiert. Die weiteren Gebäude wie Rathaus, Schule, Wirtshaus und Bauernhöfe werden für Ausstellungen genutzt.

Die Sankt-Bonifatius-Kirche
Friedhof mit Kapelle

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Mönchsondheim verläuft die Kreisstraße KT1. Von der Bundesstraße 8, Abfahrt Markt Einersheim, wird das Dorf über die Mönchsondheimer Straße nach 3 Kilometern erreicht.

Der Ort ist mit dem Kirchenburg-Express ab Iphofen an die Bahnstrecke Fürth–Würzburg angebunden.[5]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Hiller (1861–1947), Pfarrer und Schriftsteller, Hiller wirkte ab 1911 als Pfarrer in Mönchsondheim, über den Ort verfasste er seinen Roman „Magister Junius von Suntheim“

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mönchsondheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Susanna Berger: Die Iphöfer Ortsteile. Mönchsondheim. In: Landkreis Kitzingen (Hrsg.): Kunst- und Kulturführer durch den Landkreis Kitzingen. 2. Auflage. Farbendruck Brühl, Marktbreit 1993.
  2. a b c Reinhard Hüßner: Mönchsondheim. In: Jesko Graf zu Dohna (Hrsg.): Auf den Spuren der Grafen zu Castell. Vier Türme GmbH, Benedict Press, Münsterschwarzach 2004.
  3. a b c Andreas Brombierstäudel, Hans Seitz: Mönchsondheim. In: Dekanat Markt Einersheim. Evangelische Gemeinden im Steigerwald. Verlag der Ev.–Luth.Mission, Erlangen 1978, ISBN 3-87214-092-2.
  4. Fritz Ortner: Illustrierter Führer durch Markt Einersheim und seine Geschichte. Hrsg.: Markt Markt Einersheim. Druckerei Hügelschäffer, Mainbernheim 1986.
  5. Kirchenburg-Express (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iphofen.de PDF 3,5 MB