Mademühlen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. September 2017 um 13:08 Uhr durch Wivoelke (Diskussion | Beiträge) (Änderung 169059559 von Wivoelke rückgängig gemacht;). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mademühlen
Gemeinde Driedorf
Koordinaten: 50° 37′ N, 8° 10′ OKoordinaten: 50° 37′ 24″ N, 8° 9′ 55″ O
Höhe: 596 m ü. NHN
Fläche: 8,58 km²[1]
Einwohner: 866 (31. Dez. 2014)[1]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35759
Vorwahl: 02775

Mademühlen ist ein Ortsteil der Gemeinde Driedorf im Westerwald im hessischen Lahn-Dill-Kreis.

Geographische Lage

Mademühlen liegt im Landschaftsschutzgebiet Hessischer Westerwald und im europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000.

Am Oberlauf des Rehbachs, zwischen zwei Talsperren gelegen, verdankt der Ort seinen Namen einer Reihe von Mühlen, die es über die Jahrhunderte entlang des Oberlaufs des Rehbachs gab. Um 1800 wird es in einer Beschreibung als reiches Bauerndorf besonders erwähnt. Ein typisches Westerwald-Bauernhaus aus Mademühlen ist im Freilichtmuseum Hessenpark ausgestellt.

Geschichte

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. Januar 1977 die bis dahin selbstständige Gemeinde Mademühlen durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen nach Driedorf eingemeindet.[2]

Mademühlen hatte von 1906 bis 1984 im Personenverkehr und im Güterverkehr direkten Bahnanschluss durch die Strecke Herborn–Montabaur (Westerwaldquerbahn), die aber mittlerweile stillgelegt und größtenteils demontiert ist. Auf dem alten Bahndamm verläuft mittlerweile zum Teil ein Radweg.

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt die Territorien bzw. Verwaltungseinheiten denen Mademühlen unterstand im Überblick:[3][4]

Einwohnerentwicklung

Belegte Einwohnerzahlen sind:[3][6]

  • 1840: 444 Einwohner
  • 1905: 341 Einwohner
  • 1939: 438 Einwohner
  • 1950: 598 Einwohner
  • 1961: 598 Einwohner
  • 1970: 686 Einwohner
  • 2000: 876 Einwohner
  • 2014: 866 Einwohner
Mademühlen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1961
Jahr  Einwohner
1834
  
446
1840
  
444
1846
  
442
1852
  
458
1858
  
434
1864
  
461
1871
  
435
1875
  
420
1885
  
421
1895
  
388
1905
  
347
1910
  
420
1925
  
438
1939
  
591
1946
  
598
1950
  
609
1956
  
598
1961
  
692
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.

Politik

Ortsvorsteher

Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist Susanne Stunz Ortsvorsteherin.[7]

Ortsbeirat

(Ergebnis der Wahl von März 2006)

  • SPD: 3 Sitze
  • CDU: 2 Sitze
  • FWG: 2 Sitze

(Ergebnis der Wahl von März 2011)

  • SPD: 4 Sitze
  • FWG: 3 Sitze

(Ergebnis der Wahl von März 2016)

  • SPD: 3 Sitze
  • FWG: 2 Sitze

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Heimatdichter

Adolf Weiß (1861–1938), Heimatdichter, dessen Denkmal sich auf dem Hahrehausen (Knotengebiet) befindet. Er erfand für den Westerwald-Verein den Gruß „Hui Wäller, allemol“. In Versen erklärt er, wie er dazu kam:

Das "Hui", das hat mich der Sturmwind gelehrt,
wenn wild über unsere Heiden er fährt,
und "Wäller" wir doch allemol sind,
wir trotzen dem Regen, dem Sturm und dem Wind.

Bauwerke

Ortsbildprägend ist die am Rehbach gelegene Evangelische Kirche aus dem 11. Jahrhundert. Sie ist zugleich das älteste Gebäude der Gemeinde Driedorf. Ein Mademühlener Einhaus aus dem Jahre 1709 ist heute im Hessenpark bei Neu-Anspach aufgebaut.

Wirtschaft und Infrastruktur

Windenergie

Seit einigen Jahren wird der Westerwälder Wind für die Stromerzeugung genutzt. 6 der 17 Driedorfer Windenergieanlagen haben ihren Standort in Mademühlen. In den Ortsteilen Waldaubach, Hohenroth, Mademühlen und Münchhausen werden durch die Windenergie rund 13 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt und rechnerisch rund 40 % des gesamten Energiebedarfs der Gemeinde gedeckt.

Krombachtalsperre

In der Gemarkung Mademühlen liegt auch das Naherholungsgebiet Krombachtalsperre. Campingurlaub oder Ganzjahrescamping sind hier ebenso möglich wie Segeln, Surfen, Bootfahren und Schwimmen. Die Krombachtalsperre ist mit der „Blauen Linie“ (Bus mit Fahrradtransport) von Herborn erreichbar. Eine zweite Talsperre in der Nähe ist der Stausee Driedorf.

Freizeitaktivitäten

Wandern auf der im Mai 2010 eröffneten Wäller-Tour "Greifenstein-Schleife" bietet sich in Mademühlen an. Die Greifenstein-Schleife ist eine Tour, welche zum Westerwaldsteig gehört.

Einzelnachweise

  1. a b Driedorf in Zahlen - Gemeindestatistik. Gemeinde Driedorf, abgerufen am 18. Februar 2017.
  2. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen vom 13. Mai 1974. In: GVBl. I S. 237
  3. a b Mademühlen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Oktober 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Verwaltungsgeschichte Land Hessen bei M. Rademacher, Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990
  5. Anton Friedrich Büsching: D. Anton Friderich Büschings neue Erdbeschreibung. Das deutsche Reich. Band 3. J.C. Bohn, 1771, S. 840 (bei google books).
  6. Einwohnerzahlen bei der Gemeinde Driedorf
  7. Ortsbeirate der Gemeinde Driedorf, abgerufen im Februar 2017.
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!