Burg Kasendorf
Burg Kasendorf | ||
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Magnusturm | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Kasendorf | |
Entstehungszeit | vermutlich 11. bis 12. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg, Gipfellage | |
Erhaltungszustand | Burgstall, geringe Mauerreste | |
Geographische Lage | 50° 2′ N, 11° 21′ O | |
Höhenlage | 498 m ü. NHN | |
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Die Burg Kasendorf war eine abgegangene Gipfelburg bei 498 m ü. NHN auf dem 110 Meter über dem Tal liegenden Turmberg mit dem Magnusturm über dem Markt Kasendorf im Landkreis Kulmbach in Bayern.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem 14,5 Hektar großen unbewaldeten Gipfelplateau des Turmbergs befanden sich vor- und frühgeschichtliche dreimal ummauerte Befestigungen, von denen noch Wall- und Grabenreste aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. erkennbar sind. Am Südwestrand befinden sich Reste einer Quadermauer und in der Nähe eine Toranlage (8./9. Jahrhundert) sowie ein Kellerraum. Im nördlichen Teil befand sich eine Kapelle von 1445.
Auf dem Gelände jenseits des 200 Meter langen, 20 Meter breiten und bis 5 Meter hohen Abschnittswalls (10. Jahrhundert) wurde vermutlich im 11. bis 12. Jahrhundert die Burg Kasendorf, von der nichts überliefert ist, erbaut. Nach dem Abbruch der Burg wurde 1498 auf den Fundamentresten des runden Bergfrieds der heute 20 Meter hohe, mit 40 Meter Umfang und einer Mauerstärke von 3,8 Metern wuchtige Magnusturm, ein Wart- und Signalturm errichtet (siehe auch Wartordnung von 1498). Zu der Burg gehörte auch der Kapellenacker, auf dem bei einem Friedhof die Burgkapelle stand.
Auf dem Burggelände und an dem weithin sichtbaren Turm befinden sich Erläuterungstafeln.
Heutige Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der früher als Wartturm genutzte Magnusturm erhielt Ende des 19. Jahrhunderts eine relativ kleine ebenerdige Eingangstür, durch die man über eine innen eingebaute Metall-Wendeltreppe zu der durch einen Glasaufbau geschützten Aussichtsplattform gelangt. Dort bietet sich ein guter Ausblick über Kasendorf bis ins Maintal und zur Plassenburg in Kulmbach sowie auf die Hochflächen der Fränkischen Schweiz.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Björn-Uwe Abels und Hartmut Endres: Die Befestigung auf dem Turmberg bei Kasendorf, in: Das Archäologische Jahr in Bayern 1995, S. 158–161.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 63.
- Hans-Michael Körner, Alois Schmid (Hrsg.), Martin Ott: Handbuch der historischen Stätten. Band 7: Bayern II. Teilband 2: Franken (= Kröners Taschenausgabe. Band 325). Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-32501-2, S. 259–261.
- Ursula Pfistermeister: Wehrhaftes Franken – Band 3: Burgen, Kirchenburgen, Stadtmauern um Bamberg, Bayreuth und Coburg. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2002, ISBN 3-418-00387-7, S. 70–71.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Befestigungen auf dem Kasendorfer Turmberg, landschaftsmuseum.de
- Magnusturm, kasendorf.de
- Wallanlage auf dem Turmberg, pointoo.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der Magnusturm in Kasendorf - ein würdiger Nachfolger auf infranken.de vom 4. November 2014, abgerufen am 11. Februar 2016