Maria Anna von Bayern (1734–1776)

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Maria Anna von Bayern, Markgräfin von Baden

Maria Anna Josepha Augusta von Bayern (* 7. August 1734 im Schloss Nymphenburg; † 7. Mai 1776 in München) war eine bayerische Prinzessin durch Heirat Markgräfin von Baden.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maria Anna war eine Tochter des Kurfürsten und späteren Kaisers Karl VII. Albrecht von Bayern (1697–1745) aus dessen Ehe mit Maria Amalie (1701–1756), Tochter des Kaisers Joseph I.

Am 20. Juli 1755 heiratete Prinzessin Maria Anna in Ettlingen den Markgrafen Ludwig Georg Simpert von Baden-Baden (1702–1761). Maria Annas Mutter bedrängte ihre Tochter den seit 300 Jahren üblichen Erbverzicht bei dieser Gelegenheit nicht zu erklären, um eine weibliche Erbfolge in Bayern zu begründen. Maria Anna beugte sich aber schließlich ihrem Bruder, der verhindern wollte, dass Baden politische Vorteile aus der Verbindung zöge, und sprach den Erbverzicht doch aus. Ludwig Georg musste seinem neuen Schwager eine probayerische Politik im Schwäbischen Kreis zusichern und den Handel Kurbayerns mit Südwestdeutschland fördern. Aus Anlass der Eheschließung wurde in Baden eine Gedenkmünze geprägt die im Avers ein Brustbild der Markgräfin und auf der Rückseite ein bayerisch-badisches Allianzwappen darstellt.

Die Ehe blieb kinderlos und das wesentliche politische Ziel der Parteien, das Fortbestehen der katholischen Linie Baden-Baden konnte nicht erreicht werden. Das Land fiel an die protestantische Linie Baden-Durlach. Nach dem Tod ihres Mannes nach sechs Ehejahren, kehrte Maria Anna wieder nach München zurück und lebte bis zu ihrem Tod am Hof ihres Bruders Maximilian III. Gemeinsam mit ihrer Schwester Maria Antonia und ihrer Schwägerin Maria Anna übersetzte sie 1773 Merciers Drama L'Indigent unter dem Namen Der Nothleidende ins Deutsche.[1]

Maria Anna starb 41-jährig und wurde in der Münchner Theatinerkirche bestattet.[2] Ihr Herz wurde getrennt bestattet und befindet sich in der Gnadenkapelle von Altötting.

Ahnentafel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahnentafel von Maria Anna von Bayern
Ururgroßeltern

Kurfürst
Maximilian I. von Bayern (1573–1651)
⚭ 1635
Erzherzogin Maria Anna von Österreich (1610–1665)

Herzog
Viktor Amadeus I. von Savoyen (1587–1637)
⚭ 1619
Christina von Frankreich (1606–1663)

Jakub Sobieski (1590–1646)
⚭ 1627
Zofia Teofillia Daniłowicz (1607–1661)

Henri de la Grange d’Arquien (1613–1707)
Françoise de la Châtre

Kaiser Ferdinand III. (1608–1657)
⚭ 1631
Maria Anna von Spanien (1606–1646)

Kurfürst Philipp Wilhelm von der Pfalz (1615–1690)
⚭ 1653
Elisabeth Amalie von Hessen-Darmstadt (1635–1709)

Georg Fürst von Calenberg (1582–1641)
⚭1617
Anna Eleonore von Hessen-Darmstadt (1601–1659)

Eduard von der Pfalz (1625–1663)
⚭ 1645
Anna Gonzaga (1616–1684)

Urgroßeltern

Kurfürst
Ferdinand Maria von Bayern (1636–1679)
⚭ 1652
Henriette Adelheid von Savoyen (1636–1676)

König
Johann III. Sobieski von Polen (1629–1696)
⚭ 1665
Marie Casimire Louise de la Grange d’Arquien (1641–1716)

Kaiser Leopold I. (1640–1705)
⚭ 1676
Eleonore Magdalene von Pfalz-Neuburg (1655–1720)

Johann Friedrich Herzog von Braunschweig-Lüneburg (1625–1679)
⚭1668
Benedicta Henriette von der Pfalz (1652–1730)

Großeltern

Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern (1662–1726)
⚭ 1695
Therese Kunigunde von Polen (1676–1730)

Kaiser Joseph I. (1678–1711)
⚭ 1699
Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg (1673–1742)

Eltern

Kaiser Karl VII. (1697–1745)
⚭ 1722
Maria Amalia von Österreich (1701–1756)

Maria Anna von Bayern

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alois Schmid: Max III. Joseph und die europäischen Mächte: die Aussenpolitik des Kurfürstentums Bayern von 1745–1765. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1987, S. 242 ff.
  • Michael Masson: Das Königshaus Bayern: genealogisch bearbeitet und mit historisch-biographischen Notizen erläutert. Verl. des Hrsg., 1854, S. 89.
  • Johannes Werner: Ludwig Georg von Baden und seine beiden Frauen: Anna Maria von Schwarzenberg und Maria Josepha von Bayern – August Georg von Baden und Maria Viktoria von Aremberg. In: Hans Heid (Hrsg.): Die Rastatter Residenz im Spiegel von Beständen der Historischen Bibliothek der Stadt Rastatt. Stadt Rastatt, Rastatt 2007, ISBN 3-923082-60-6, S. 311–329.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Maria Anna Josepha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anne Fleig: Handlungs-Spiel-Räume: Dramen von Autorinnen im Theater des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, 1999, S. 49.
  2. Joseph Heinrich Wolf: Das Haus Wittelsbach: Bayern's Geschichte aus Quellen, G. G. Zeh, 1847, S. 429