Medyn

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Stadt
Medyn
Медынь
Wappen
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Kaluga
Rajon Medyn
Oberhaupt Nikolai Koslow
Erste Erwähnung 1386
Stadt seit 1776
Fläche 16 km²
Bevölkerung 8300 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 519 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 200 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl +7 (48433)
Postleitzahl 249950
Kfz-Kennzeichen 40
OKATO 29 225 501
Website medyncity.ru/
Geographische Lage
Koordinaten 54° 58′ N, 35° 52′ OKoordinaten: 54° 58′ 0″ N, 35° 52′ 0″ O
Medyn (Europäisches Russland)
Medyn (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Medyn (Oblast Kaluga)
Medyn (Oblast Kaluga)
Lage in der Oblast Kaluga
Liste der Städte in Russland

Medyn (russisch Медынь) ist eine Kleinstadt in der Oblast Kaluga (Russland) mit 8300 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt etwa 60 km nordwestlich der Oblasthauptstadt Kaluga am Flüsschen Medynka, einem rechten Nebenfluss des Suchodrew im Flusssystem der Wolga.

Medyn ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde erstmals 1386 urkundlich erwähnt, als er vom Fürstentum Smolensk an das Großfürstentum Moskau überging. Der Ortsname ist wahrscheinlich baltischen Ursprungs und bezieht sich auf den Waldreichtum der Umgebung (vgl. litauisch medis für Baum), wurde jedoch auch als Ableitung vom russischen mjod für Honig interpretiert (vgl. Bienen im Stadtwappen).

1776 wurde das Stadtrecht als Verwaltungszentrum eines Kreises (Ujesds) unter dem Namen Medynsk verliehen; in Folge wurde aber doch die alte Form weiter verwendet.

Während des Krieges gegen Napoleon 1812 zerschlugen russische Kosakentruppen bei Medyn am 13. Oktoberjul. / 25. Oktober 1812greg., einen Tag nach der Schlacht bei Malojaroslawez eine Vorhut des V. Korps der Grande Armée, was den endgültigen Ausschlag für den folgenden Rückzug der Franzosen in Richtung Smolensk gab.[2]

Im Zweiten Weltkrieg wurde Medyn am 11. Oktober 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt und am 14. Januar 1942 von der Westfront der Roten Armee im Rahmen der Rschew-Wjasmaer Operation zurückerobert.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1897 4387
1926 5500
1939 5829
1959 6278
1970 7959
1979 8812
1989 8364
2002 7940
2010 8300

Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Medyn gibt es eine Möbelfabrik und Betriebe der Textil- und Lebensmittelindustrie.

Die nächstgelegene Eisenbahnstation befindet sich 15 Kilometer westlich in Mjatlewo (Station Mjatlewskaja) an der Strecke Wjasma–Kaluga–UslowajaRjaschsk.

Durch Medyn führt die Fernstraße A101 MoskauRoslawlbelarussische Grenze.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Andrej Popov: Delo pod Medynju (Der Vorfall bei Medyn). In: Ot Tarutino do Malojaroslavca. K 190-letiju Malojaroslaveckogo sraženija (Von Tarutino nach Malojaroslawez. Zum 190. Jahrestag der Schlacht von Malojaroslawez). Zolotaja alleja, Kaluga 2002 (museum.ru [abgerufen am 13. Oktober 2008] im Internet-Projekt „1812“; russisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Medyn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien