Meisdorf
Meisdorf Stadt Falkenstein/Harz
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Koordinaten: | 51° 43′ N, 11° 18′ O |
Höhe: | 177 m |
Einwohner: | 1100 (2007) |
Eingemeindung: | 1. Januar 2002 |
Postleitzahl: | 06463 |
Vorwahl: | 034743 |
Meisdorf ist ein Ortsteil der Stadt Falkenstein/Harz im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.
Geographische Lage
Meisdorf liegt am Ostfuß des Harzes im Osten des Naturparks Harz/Sachsen-Anhalt auf rund 200 m ü. NN. Es wird von der Selke durchflossen, die im zum Harz gehörigen Unterharz und Mansfelder Land das Selketal bildet. Südwestlich von Meisdorf liegen oberhalb des Flusses die Burgruine Anhalt, die Burg Falkenstein sowie die Burgställe Alter Falkenstein und Ackeburg.
Geschichte
Meisdorf wurde 1219 (nach anderen Angaben bereits 1184) erstmals als „Meystorp“ bzw. „Meyßtorp“ urkundlich erwähnt. Die Burgherren von Falkenstein waren lange Zeit im Besitz des Ortes. Charakteristisch für den Ort sind wehrhafte Bauernhöfe, z. B. der Wendenburgische Hof und der Möhringsche Hof. Historisch lassen sich sieben Ringhöfe (siehe auch Vierseithof) nachweisen.
Im Selketal haben sich bereits in frühen Zeiten einige Mühlen angesiedelt, von denen die 1512 errichtete Wassermühle, seit 1932 im Besitz der Familie Bischof, noch heute in Betrieb ist.
Nach den Falkensteinern kamen die Asseburger in den Besitz der Burg Falkenstein; sie errichteten Ende des 18. Jahrhunderts ein Schloss am Rande Meisdorfs, mit dem es durch eine Allee verbunden ist. Die heute als Parkhotel Schloss Meisdorf genutzte Anlage ist von einem Park mit einheimischen und exotischen Gehölzen umgeben.
Im 19. Jahrhundert erhielt Meisdorf Bahnanschluss an die heute stillgelegte Linie Frose–Quedlinburg. Heute ist Meisdorf durch eine Buslinie (Quedlinburg–Aschersleben) der Q-Bus Nahverkehrsgesellschaft mbH angebunden.
Am 1. Januar 2002 schloss es sich mit den Nachbargemeinden Ermsleben, Endorf, Neuplatendorf, Pansfelde, Reinstedt und Wieserode zur Stadt Falkenstein/Harz zusammen[1], die nach der Burg Falkenstein benannt ist.
Meisdorfer Dorfkirche
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Kirche inmitten Meisdorfs, deren Ursprünge im 14. Jahrhundert vermutet werden. Vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1945 diente sie der Familie von der Asseburg als Patronatskirche, woran eine noch heute vorhandene Grafenloge erinnert.
Ihre gegenwärtige Gestalt erhielt die Kirche zu Meisdorf im Wesentlichen durch einen 1686 abgeschlossenen Umbau, bei dem die Zerstörungen des 30-jährigen Krieges beseitigt wurden.
Sehenswert ist die barocke Ausstattung mit einem mehrgeschossigen Hochaltar, dem Taufengel und einer intarsiengeschmückten Kanzel aus dem Jahr 1696 sowie zwei umlaufenden Besucheremporen. Die Brüstungen der Patronatsloge und der unteren Empore sind mit Bildern bemalt, die überwiegend Stationen des Lebens Jesu darstellen.
Der Förderverein für die Erhaltung der Kirche zu Meisdorf e. V. bemüht sich um dringend erforderliche Instandsetzungsarbeiten und führt in den Kirchenräumen u. a. Führungen, Chor- und Orgelkonzerte sowie wechselnde Ausstellungen durch.
Die Meisdorfer Kirche ist als Tauf- und Hochzeitskirche beliebt, wobei standesamtliche Trauungen im Schloss Meisdorf stattfinden können.
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Patronatsloge
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Barocker Hochaltar
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Taufengel
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Kanzel
Kultur und Freizeit
- Die Umgebung Meisdorfs, darunter das Selketal, ist durch zahlreiche Rad- und Wanderwege erschlossen. Über die dortige Selkemühle ist die Burgruine Anhalt auf dem Großen Hausberg und über den Falkensteiner Weiler Gartenhaus die Burg Falkenstein erreichbar, die an der Südroute der geschichtsträchtigen Straße der Romanik steht.
- Am Südwestrand von Meisdorf steht das Schloss Meisdorf (heutiges Parkhotel Schloss Meisdorf); nordwestlich davon liegt der 18-Loch-Golfplatz des Golfclub Schloß Meisdorf e.V.
- Im Museumshof (Ringhof aus dem 17. Jahrhundert) werden historische land- und hauswirtschaftliche Exponate und Dokumente zur Geschichte Meisdorfs gezeigt. Dort befindet sich auch die Touristinformation.
Einzelnachweise
Literatur
- Sven Frotscher: Burg Falkenstein und Schloß Meisdorf. Ed. Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-361-00434-9
- Heimatverein Meisdorf (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Meisdorf. Meisdorf 2005 (Selbstverlag)